Spinnenbiss bei Hunden: Was tun?
Geprüft und freigegeben von dem Biologen Samuel Sanchez
Egal, wie sehr du dich bemühst, dein Haustier zu beschützen – leider lassen sich nicht alle Probleme vermeiden. Wenn dein Hund beispielsweise außerhalb der Wohnung unterwegs ist – und möglicherweise am Gartenschuppen vorbeikommt – kann er mit vielen verschiedenen Insekten und Spinnentieren in Kontakt kommen. Daher ist es bei einem Spinnenbiss bei Hunden gut zu wissen, wie du dich verhalten sollst.
Wenn in der Region, in der du lebst, keine giftigen Spinnen vorkommen, verursacht fast kein Spinnentierbiss ernsthafte Probleme für deinen Hund, es sei denn, er zeigt Überempfindlichkeitsreaktionen, die nicht mit dem Gift selbst zusammenhängen. Als Halter kann es jedoch nie schaden, möglichst viele Informationen zum Thema zu haben.
Wie erkennt man einen Spinnenbiss bei Hunden?
Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Hundebesitzer nach einem Spinnenbiss nicht gleich erkennt, welches Tier diesen Biss verursacht hat. Denn abgesehen von der typischen kleinen Wunde auf der Haut, die nach einigen Tagen verschwindet, deutet nichts darauf hin, dass die Verletzung durch ein Spinnentier verursacht wurde. Diese Wunde wird sich zu einer kleinen geröteten Beule auswachsen, in der manchmal ein winziger Punkt zu erkennen ist.
In einigen Fällen kann sich die Situation jedoch verschlimmern. Der Schweregrad nimmt zu, wenn einer dieser drei Umstände gilt:
- Juckreiz im Zusammenhang mit dem Biss führt dazu, dass der Hund sich aufkratzt.
- Der Stich löst eine allergische Reaktion aus.
- Der Biss wurde durch eine für Hunde gefährliche Spinne verursacht.
Symptome eines Spinnenbisses bei Hunden
Wenn der Biss von einer für Hunde ungiftigen Spinne stammt, ist wie gesagt nur die typische Entzündung oder der rote Fleck zu sehen. Wenn die verursachende Spinne jedoch giftig war, sind die Symptome sehr auffällig und schwerwiegend. Giftstoffe können zum Beispiel beim Tier Fieber auslösen, sowie Muskelstarre, Erbrechen, Schwitzen und allgemeine Schwäche verursachen.
Außerdem kann der Biss je nach Spinne dem Tier starke Gelenk- und Bauchschmerzen, Koordinationsprobleme, Speichelfluss, Durchfall, Krampfanfälle oder Ersticken bescheren. Im schlimmsten Fall kann der Hund einen Schock erleiden und sterben, wenn ihn beispielsweise eine Schwarze Witwe gebissen hat.
Die Menge und Stärke der Toxine im Gift bestimmen die physiologische Reaktion des gebissenen Tieres.
Was tun, wenn der eigene Hund von einer Spinne gebissen wird?
Bei einem Biss ohne Symptome ist keine Intervention erforderlich. Wenn der Hund nach dem Entdecken der Biss-Stelle allerdings verdächtige Symptome wie die oben genannten zeigt, ist es wichtig, unverzüglich eine Tierklinik aufzusuchen.
Dort kann der Fachmann die Wunde genauer betrachten und über die geeignete Behandlung entscheiden. Je mehr Informationen der Tierarzt über die Umstände im Zusammenhang mit dem Biss hat, desto einfacher wird es natürlich, eine Diagnose zu stellen. Wenn du also die Möglichkeit hast, die Spinne gefahrlos zu fotografieren, kann man damit die Spinne möglicherweise auch bestimmen. Dann kennt man den Umfang des Problems.
Hausmittel gegen Spinnenbisse bei Hunden
Die Fachleute sind sich darüber einig, dass eine frühzeitige Behandlung am erfolgversprechendsten ist, wenn die Bisse schwerwiegend sind. Diese müssen von einem Tierarzt betrachtet und behandelt werden, da sonst – je nach Spinnenart und Reaktion auf den Biss – das Leben des Tieres ernsthaft in Gefahr sein könnte.
Bei leichten Bissen, die keine weiteren Symptome als die bloße Schwellung aufweisen, kannst du Wasser und eine neutrale Seife verwenden, um die Biss-Stelle gut zu säubern und dann mit einer sterilen Gaze zu trocknen. Nachdem die Stelle gewaschen und getrocknet ist, kannst du ein paar Eiswürfel in ein sauberes Baumwolltuch geben und auf die Bisswunde legen, um mögliche Entzündungsreaktionen und Juckreiz zu lindern.
Was sind die gefährlichsten Spinnenarten für Hunde?
Obwohl es mehr als 30.000 Spinnenarten auf der Welt gibt, ist die überwiegende Mehrheit, die wir im täglichen Leben antreffen, glücklicherweise nicht gefährlich, was ihre Bisse angeht. Ein Beispiel hierfür sind die Springspinnen (Salticidae), die mit ihren Kieferklauen (Cheliceren) nicht einmal in der Lage sind, die Epidermis zu durchdringen. Es gibt jedoch auch Arten, die in anderen Breitengraden eine große Gefahr darstellen.
Zwei Gruppen der gefährlichen Spinnenarten stellen wir hier vor: die Echten Witwen (Latrodectus), eine Gruppe, zu der die Schwarze Witwe gehört, und Einsiedlerspinnen (Loxosceles), unter denen die Braune Einsiedlerspinne hervorsticht. Sehen wir uns einige Kennzeichen dieser Spinnenarten an:
- Braune Einsiedlerspinne (Loxosceles reclusa) : Im englischen Sprachraum auch als „fiddleback“ oder Geigenspinne bekannt, gehört die braune Einsiedlerspinne zu den gefährlichsten Webspinnen. Dies liegt daran, dass das Gift, das sie injizieren, eine Nekrose im Hautareal um den Biss herum verursacht.
- Südliche Schwarze Witwe (Latrodectus mactans): ist die bekannteste Vertreterin ihrer Art. Das Weibchen ist viel größer und giftiger als die Männchen und ihr Biss kann tödlich sein.
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Die Verfassung des Hundes, die Menge des injizierten Toxins sowie der Ort des Bisses und die Zeit, die zwischen dem Biss und der Behandlung durch einen Tierarzt vergeht, bestimmen die Schwere der Folgen dieser Bisse. Bevor du lange überlegst, ist es besser, du suchst umgehend einen Tierarzt deines Vertrauens auf.
Wie vermeide ich, dass mein Hund mit Spinnen in Kontakt kommt?
Wenn du verhindern möchtest, dass dein Hund mit Spinnentieren in Kontakt kommt, darfst du ihnen keine Gelegenheit geben, in deiner unmittelbaren Umgebung Netze zu weben. Daher ist es wichtig, dein Haus und das gesamte Umfeld aufgeräumt und sauber zu halten. Dies bedeutet, dass du die Bereiche nicht vergisst, in denen sich das meiste „Gerümpel“ ansammelt und die naturgemäß die Lieblingsplätze der Spinnen sind: Garagen und Gartenschuppen.
Das Lagern von Baumaterialien – wie zum Beispiel Dielenbrettern – empfiehlt sich in aufrechter Position, auf einem Sockel von mindestens 20 cm über dem Boden. Es ist sinnvoll, diese Lagerräume für den Hund nicht zugänglich zu machen.
Sollte sich dein Hund in den Gartenschuppen „verirren“, lass ihn dort nicht allein. Wenn dein Hund sieht, wie sich eine Spinne bewegt, starrt er diese vielleicht neugierig an. Wenn du mitbekommst, was vor sich geht, schaffe unverzüglich eine räumliche Distanz zwischen Spinne und Hund.
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Weitere Überlegungen
Folgende weitere Überlegungen in Zusammenhang mit Spinnenbissen solltest du als Hundebesitzer anstellen:
- Informiere dich als Halter über die Arten von Spinnen, die in deiner Region vorkommen.
- Wenn Hunde freien Zugang zu Orten haben, an denen sich Spinnen gewöhnlich aufhalten – Garagen, Schuppen und Schutthaufen, wird der Hund vorrangig dort von einer Spinne gebissen werden. Du solltest den Zugang also als Halter einschränken.
- Kein Hund ist von einem Spinnenbiss ausgenommen: Es spielt keine Rolle, welche Rasse, welches Alter oder Geschlecht dein Hund hat.
- Wenn du eine verdächtige Spinne auf deinem Hund entdeckst, solltest du sie niemals zerquetschen. Schüttle die Spinne ab, aber nicht direkt mit der Hand.
- Eine Spinne kann den Hund überall am Körper beißen, aber Bereiche ohne Fell sind empfindlicher im Fall eines Bisses.
- Wenn es möglich ist, die Spinne zu fangen, die deinen Hund gebissen hat, ohne dich selbst zu gefährden, bringe sie mit zum Tierarzt. Das wird die Diagnose einfacher machen.
Meistens ist ein Spinnenbiss bei Hunden eine unangenehme Erfahrung für den Hund und ein kleiner Schreck für den Halter. Wenn du jedoch in einer Region lebst, in der tödliche Spinnenarten verbreitet sind, musst du umgehend mit deinem Hund zum Tierarzt gehen.
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