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Ringelflechte bei Pferden: Diagnose und Behandlung

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Obwohl bei dieser Erkrankung Alopezie und Hautläsionen auftreten, werden normalerweise keine lebenden Hautzellen von diesem Pilz befallen. Erfahre heute, wie eine Ringelflechte bei Pferden diagnostiziert und behandelt wird.
Ringelflechte bei Pferden: Diagnose und Behandlung
Paloma de los Milagros

Geschrieben und geprüft von der Biologin Paloma de los Milagros

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Ringelflechte ist eine der häufigsten und zugleich ansteckendsten Hauterkrankungen, die Pferde erleiden können. Aber auch Menschen können diese Pilzerkrankung bekommen. Daher ist es wichtig, dass du weißt, wie diese Dermatophytose verläuft, um sie möglichst früh zu erkennen und so die Ausbreitung weitestgehend zu verhindern.

Ringelflechte ist eine Dermatophytose, welche durch bestimmte Hautpilze hervorgerufen wird. Dabei befällt der Pilz nur die oberflächlichen Gewebsschichten der Haut und Haare. Hauptsächlich wird diese Krankheit durch Trichophyton equinum und Trichophyton mentagrophytes ausgelöst.
Die Erkrankung wird durch direkten Kontakt mit dem Pilz, der sich häufig im Boden befindet, verursacht. Darüber hinaus ist auch der direkte Kontakt mit erkrankten Menschen oder Tieren eine verbreitete Infektionsursache.

Außerdem kann die Ringelflechte durch kontaminierte Gegenstände – insbesondere zur Pflege der Pferde – verbreitet und übertagen werden. In unserem heutigen Artikel sagen wir dir, wie diese Erkrankung diagnostiziert wird und welche Pflege infizierte Tiere benötigen.

Diagnose und Phasen der Krankheit

Ringelflechte tritt normalerweise in den toten Zellen der Haut und Kopfhaut auf und es bilden sich kreisrunde Flecken, bei denen häufig Haarausfall und Abschuppungen auftreten. Die Bereiche, in denen durch die Zügel und den Sattel die größte Reibung auftritt, sind besonders anfällig für eine Ansteckung. Und von dort kann sich die Infektion auf andere Körperbereiche ausdehnen.

Wenn du erste Symptome wie Krusten, Schuppen oder Juckreiz bemerkst, solltest du einen Tierarzt kontaktieren. Eine frühe Diagnose der Erkrankung, bei der Haarbüschel aus der Nähe der verletzten Hautstellen untersucht werden, verhindert, dass sich der Pilz auf den restlichen Körper ausbreiten kann. Gleichzeitig verringert sich auch das Risiko, dass das infizierte Tier andere Tiere anstecken kann.

Die sicherste Diagnosemethode für die Ringelflechte bei Pferden sind positive Pilzkulturen. Allerdings dauert das Anlegen der Kulturen bis zu 10 Tage und es müssen zunächst Proben in ein Labor geschickt werden.

Daher nutzen viele Tierärzte als alternative oder ergänzende Methode die mikroskopische Haar- und Hautschuppenanalyse, um den Prozess zu beschleunigen. Beide Techniken werden auch zur Diagnose der Ringelflechte bei anderen Säugetieren und Menschen eingesetzt.

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Im Laufe der Infektion entwickeln sich dann weitere Symptome: Juckreiz, Haarausfall und häufig auch Rötungen und Schwellungen. Aber auch mit fortschreitender Erkrankung weiten sich die Symptome nicht auf lebende Hautzellen aus. Eine Ausnahme stellen nur sehr schwere Verläufe dar. Darüber hinaus endet die Ausbreitung des Pilzes oft unvermittelt.

Ringelflechte bei Pferden: Behandlung

Wie wir bereits erwähnt haben, ist eine frühzeitige Diagnose der Ringelflechte sehr wichtig. Unter den richtigen Bedingungen wird die Krankheit schon bald wieder abklingen. Dazu gehören eine gute Hygiene, Isolation des infizierten Tieres und Desinfektion des Stalls.

In der Regel reagieren die meisten Pferde, die an Ringelflechte erkrankt sind, positiv auf Waschungen mit Enilconazol. Das trifft auch auf trächtige Stuten zu. Wenn du eine natürlichere Behandlung bevorzugst, kannst du auch Teebaumöl als Antimykotikum verwenden. Allerdings solltest du in beiden Fällen einen Tierarzt oder Pferdespezialisten bezüglich der richtigen Dosierung und Häufigkeit der Behandlung befragen.

Neben der topischen Behandlung deines Tieres solltest du auch alle Oberflächen und Objekte sehr gründlich reinigen, mit denen das infizierte Pferd in Kontakt gekommen sein könnte. Die ist ein wichtiger Schritt, um die Krankheit zu bekämpfen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

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Wenn du den Stall deines Pferdes reinigst und desinfizierst, solltest du besonders vorsichtig sein. Gleiches gilt natürlich, wenn du die Haut deines Tieres mit dem Antimykotikum behandelst. Das bedeutet, einen angemessenen Schutz zu tragen, um zu vermeiden, dass du den Pilz verbreitest oder dich selber damit infizierst.

Wir empfehlen dir, Einmalhandschuhe und einen Anzug zu tragen, die Lappen nur einmal zu verwenden und alle Utensilien nach Gebrauch zu entsorgen. All dies sind wichtige Aspekte, die du nicht vernachlässigen solltest.

Erstelle dir ein Interventionsprotokoll, welches die Isolation des infizierten Pferdes sicherstellt und gleichzeitig die Sicherheit der anderen Tiere und auch der Menschen gewährleistet. Obwohl die Ringelflechte bei Pferden relativ häufig auftritt, kannst du die Erkrankung leicht unter Kontrolle bringen, wenn du die erforderlichen Maßnahmen konsequent und gründlich durchführst.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Merchant, S. R. (S f). Merck Vet Manual. Ringworm (Dermatophytosis) in Horses. Recuperado de https://www.merckvetmanual.com/horse-owners/skin-disorders-of-horses/ringworm-dermatophytosis-in-horses
  • Veterinary Ireland Journal. Preventing and managing dermatophytosis in the equine hospital. (S f). Recuperado de http://veterinaryirelandjournal.com/large-animal/116-preventing-and-managing-dermatophytosis-in-the-equine-hospital

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.