Methylprednisolon für Hunde: Dosierung und Kontraindikationen
Geschrieben und geprüft von dem Tierarzt Daniel Aguilar
Das Gebiet der Pharmakologie ist in verschiedene Kategorien unterteilt, je nach der Wirkung der Wirkstoffe der Medikamente. Einige dieser Medikamente können zudem mehrere Wirkungen gleichzeitig entfalten. Die Verwendung von Methylprednisolon kann auch bei Hunden eine Reihe positiver Reaktionen hervorrufen. Dennoch solltest du vorsichtig sein, da es sich um ein Medikament handelt, das nur unter fachkundiger Anleitung verabreicht werden darf.
In diesem Artikel werden wir über die wichtigsten Anwendungsgebiete von Methylprednisolon bei Hunden sprechen und dir außerdem aufzeigen, welche Kontraindikationen bestehen. Die Verabreichung von Methylprednisolon sollte, wie alle anderen Medikamente in der Tiermedizin, nur auf Anweisung eines Fachmanns erfolgen. Wenn du deinem Hund auf eigene Faust Medikamente verabreichst, könnte das im Hinblick auf die Verbesserung seiner allgemeinen Gesundheit und seines Wohlbefindens kontraproduktiv sein.
Was ist Methylprednisolon?
Dieses Medikament ist ein synthetisches Steroid, das aus Prednisolon gewonnen wird und sich durch eine immunsuppressive und entzündungshemmende Wirkung auszeichnet.
Darüber hinaus wird seiner Verabreichung aufgrund der geringen mineralokortikoiden Aktivität eine verminderte Tendenz zur Natrium- und Wasserretention zugeschrieben.
Wenn Methylprednisolon bei Hunden angewendet wird, entwickeln sich eine Reihe sehr detaillierter physiologischer Prozesse. Diese werden wir dir nachfolgend ausführlicher erklären.
Wirkmechanismus
Dieses Medikament beginnt mit der Hemmung von Gewebemechanismen im Zusammenhang mit Entzündungen. Somit beeinflusst es sowohl Entzündungszellen als auch Entzündungsmediatoren. Im Gegenzug nimmt die Gefäßpermeabilität ab und die Exsudation ist geringer.
Methylprednisolon ist ein Medikament, das auf allen Wegen absorbiert werden kann. Es bindet sich an Plasmaglobuline, um durch den Blutkreislauf zu wandern. Die Wirkung von Methylprednisolon bei Hunden hängt von der Art der Verabreichung des Arzneimittels ab. Allerdings ist die parenterale Verabreichung diejenige, die die am längsten anhaltende Wirkung zeigt.
Darüber hinaus solltest du beachten, dass dieses Medikament einen hepatischen Metabolismus hat, der durch die Ausscheidung im Urin endet. Die verabreichte Dosierung von Methylprednisolon bei Hunden kann jedoch je nach dem festgelegten Therapieplan variieren.
Gute Ergebnisse wurden bei der Anwendung dieses Medikaments bei Hunden mit dermatologischen Erkrankungen wie Dermatitis und Pemphigus beobachtet. Tiere mit endokrinen und rheumatischen Erkrankungen sowie mit intestinalen, neurologischen, immunvermittelten und muskuloskelettalen Pathologien können ebenfalls von diesem Medikament profitieren.
Dosierung von Methylprednisolon bei Hunden
Wie wir bereits erwähnt haben, hängt die jeweilige Dosierung von der angestrebten Wirkung ab. Nachfolgend werden wir die unterschiedlichen Dosierungen aufzeigen, die ein Tierarzt bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen festlegen kann.
Immunsuppressive Dosis
Sie beginnt mit einer oralen Verabreichung von 2 bis 4 Milligramm pro Kilogramm Lebendgewicht des Tieres, wobei ein Zeitintervall von 24 Stunden zwischen den Dosen empfohlen wird. Sobald der Hund stabil ist, sollte die Verabreichung von Methylprednisolon verringert werden, bis die minimal wirksame Dosis erreicht ist, welche bei etwa 1 bis 2 Milligramm pro Kilogramm liegt.
Der Tierarzt wird das ideale Dosierungsintervall basierend auf der spezifischen Situation des Hundes festlegen.
Dosierung zur Entzündungshemmung und Schmerzstillung
Bei oraler Verabreichung und unter Beachtung eines Intervalls von etwa 6 bis 10 Stunden wird das Medikament wie folgt verabreicht:
- 2 Milligramm pro 2,3 bis 6,8 Kilo Körpergewicht
- 2 bis 4 Milligramm pro 6,8 bis 18,1 Kilogramm Körpergewicht
- 4 bis 8 Milligramm pro 18,2 bis 36,6 Kilogramm Körpergewicht
Die Behandlung kann zwischen 2 und 7 Tagen dauern, je nachdem, wie sich der Zustand des Hundes verbessert. Tierärzte empfehlen, die Tagesdosis schrittweise zu verringern, bis die Erhaltungsdosis erreicht ist.
Kontraindikationen von Methylprednisolon
Neben den Vorteilen, die die Verwendung dieses Medikaments mit sich bringt, gibt es auch eine umfangreiche Liste von Kontraindikationen. Daher ist es wichtig, alle Einschränkungen bei der Verwendung von Methylprednisolon für Hunde zu berücksichtigen, um zu verhindern, dass sich der Gesundheitszustand deines Tieres verschlechtert.
Wenn dein Hund an einer der folgenden Krankheiten leidet, empfiehlt es sich, eine andere Behandlung zu wählen:
- Bei systemischer Pilzinfektion
- Virusinfektion
- Resistente bakterielle Infektion
- Wenn dein Hund ein Hornhautgeschwür hat
- Chronisches Nierenleiden
- Magen-Darm-Erkrankung
Bevor eine Behandlung mit Methylprednisolon bei Hunden begonnen wird, sollten die möglichen Wechselwirkungen in Kombination mit anderen Medikamenten berücksichtigt werden. Nicht-steroidale Antirheumatika (NSARs), Barbiturate, Diuretika, Indomethacin, Salicylate und Antidiabetika sind nur einige Beispiele für Medikamente, mit denen man dieses Steroid nicht kombinieren kann.
Wenn dein Hund trächtig ist oder Welpen säugt, ist Methylprednisolon nicht die beste Option. Eine frühe Verabreichung kann zu fetalen Missbildungen sowie zu Frühgeburten und Aborten im letzten Drittel der Trächtigkeit führen.
Nebenwirkungen von Methylprednisolon bei Hunden
Es können einige Nebenwirkungen auftreten, die davon abhängen, wie der Hund das Medikament aufnimmt, sowie von der Dauer und der verabreichten Konzentration. Wenn die Dosierung dieses Medikamentes sehr hoch ist, erhöht sich das Risiko, dass sich derartige Reaktionen manifestieren.
Die häufigsten Nebenwirkungen bei der Anwendung von Methylprednisolon sind Wachstumsverzögerungen bei jungen Tieren sowie Osteoporose und Anzeichen von Hyperadrenokortizismus. Seltener sind Polydipsie und Polyurie, in wenigen Einzelfällen kann auch das Cushing-Syndrom auftreten.
Bei Hunden mit Prä-Diabetes kann Methylprednisolon dazu führen, dass sich diese Krankheit erst richtig entwickelt. Glucocorticoide haben eine insulinantagonistische Wirkung, daher ist es notwendig, diese Tiere sehr genau zu überwachen. Ziel ist es, diese Hunde stabil zu halten und zu verhindern, dass sie während der Behandlung zu diabetischen Hunden werden.
Aufgrund der immunsuppressiven Wirkung von Methylprednisolon können die durch die Infektion mit einem opportunistischen Erreger verursachten Symptome unbemerkt bleiben. Daher ist eine professionelle medizinische Begleitung bei der Behandlung von Hunden mit diesem Medikament von grundlegender Bedeutung. Gleiches gilt auch für alle anderen Medikamenten, die für deinen Vierbeiner indiziert sind.
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