Hefepilzinfektion bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungen

Es gibt viele Arten von Hautproblemen in der Welt der Hunde. Eine Hefepilz-Infektion ist eines der offensichtlichsten Probleme und erfordert eine sofortige tierärztliche Behandlung.
Hefepilzinfektion bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungen
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez.

Letzte Aktualisierung: 07. März 2023

Die Haut ist eines der wichtigsten Organe, wenn es um den Schutz vor der “Außenwelt” geht. Dieses Gewebe wehrt Infektionen ab, hält aber auch die innere Homöostase und den Flüssigkeitsaustausch aufrecht. Leider gibt es einige dermatologische Erkrankungen, die sowohl Hunde als auch Menschen betreffen. Hefepilzinfektionen bei Hunden sind eine davon.

Wenn die Haut deines Hundes gerötet sowie verkrustet ist und seltsam riecht, solltest du ihn dringend in eine tierärztliche Praxis bringen. Hier erfährst du, was eine Hefepilzinfektion bei Hunden ist und wie du sie loswerden kannst. Lies gerne weiter!

Was ist eine Hefepilzinfektion bei Hunden?

Eine Hefepilzinfektion bei Hunden ist eine Art von Dermatitis, die durch den Mikroorganismus Malassezia pachydermatis verursacht wird. Das ist ein zoophiler Hefepilz, das heißt, er wächst gut auf der Oberfläche bestimmter Lebewesen. Er ist Teil des epidermalen Mikrobioms von Menschen, Katzen, Hunden und anderen Säugetieren, obwohl er unter bestimmten Umständen als opportunistischer Krankheitserreger auftreten kann.

Malassezia pachydermatis ist ein Krankheitserreger, der in der Tiermedizin von großer Bedeutung ist. Wenn der Mikroorganismus pathogen wird, kann er bei Hunden Krankheiten wie Otitis externa und seborrhoische Dermatitis verursachen. Ein niedriger pH-Wert hat eine gewisse bakterizide Wirkung, aber Hunde haben einen höheren pH-Wert der Haut als alle anderen Haustierarten, vor allem in besagten Bereichen.

Die chemischen Hautbedingungen von Hunden machen sie besonders anfällig für Hefepilzinfektionen. Außerdem treten sie oft gleichzeitig mit Atopie und anderen allergischen Prozessen auf, bei denen die Haut betroffen ist.

Diese Art der Infektion kann auch beim Menschen auftreten – sie ist aber sehr selten. Man schätzt, dass sie bei 2 % der Hunde mit Dermatitis vorkommt.

Hefepilzinfektion bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungen

Ursachen der Infektion

Wie wir bereits gesagt haben, treten Hefepilzinfektionen bei Hunden auf, wenn diese Mikroorganismen in größerer Anzahl auf der Haut wachsen, als sie sollten. Die Pilze sind opportunistisch und nutzen eine ungeschützte Situation aus, um sich zu vermehren.

Unter normalen Umständen sind Pilze und Bakterien auf der Hautoberfläche kein Problem, weil das Immunsystem sie in Schach hält. Leider führen Veränderungen der Haut, Immunsuppression, die Verabreichung bestimmter Medikamente und bestimmte erbliche Veranlagungen dazu, dass dieses Gleichgewicht gestört wird.

Überdies ist zu beachten, dass einige Rassen um einiges anfälliger für diese Infektion sind als andere. Der Shih Tzu, der Cocker Spaniel, der Schnauzer, der Pudel und der Boxer sind “klassische” Beispiele hierfür. Die Hefepilze gedeihen besser an dunklen, feuchten Orten, wie z. B. in den Hautfalten und in der Innenhöhle einiger Schlappohren.

Symptome einer Hefepilzinfektion bei Hunden

Wie wir bereits gesagt haben, kann sich diese Erkrankung auf die Ohren und die Epidermis ausdehnen. Einige der offensichtlichsten klinischen Anzeichen sind die folgenden:

  • Veränderungen der Hautfarbe und -beschaffenheit: In den frühen Stadien der Infektion ist die Haut gerötet. In den chronischen Phasen kann sie jedoch schwärzlich werden.
  • Fettige und verkrustete Haut.
  • Geneigter Kopf: Dies ist ein Anzeichen für eine infektiöse Mittelohrentzündung, d. h., dass sich die Hefepilze im Innenohr deines Hundes vermehrt haben.
  • Kratzen: Diese Infektionen verursachen einen deutlichen Juckreiz. Der Hund kratzt sich möglicherweise ständig mit den Pfoten oder an Oberflächen.
  • Belecken: Der Hund versucht vielleicht, sich zu lecken, um die Entzündung und den Schmerz zu lindern.
  • Seltsamer Hautgeruch: Dieser ähnelt dem Geruch von geruchsintensivem Käse.
  • Haarausfall: Dieses Symptom tritt häufig um die Ohren herum auf.

Hefepilzinfektionen bei Hunden erscheinen oft gleichzeitig mit Ohrenproblemen und bestimmten allergischen Erkrankungen. Daher sind viele der Symptome, die der typische Patient zeigt, auch bei anderen Erkrankungen zu finden.

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Hefepilzinfektion nicht ansteckend ist.

Diagnose von Hefepilzinfektionen bei Hunden

Wie in englischsprachigen Fachmedien zu lesen ist, gibt es viele Methoden, um diese Infektion nachzuweisen. Hier sind einige der effektivsten Methoden:

  • Kratzen: Es reicht aus, eine Probe der betroffenen Hautstelle des Tieres durch einfaches Kratzen zu entnehmen. Bei der Betrachtung unter dem Mikroskop lassen sich die krankheitserregenden Mikroorganismen leicht feststellen.
  • Das Gewinnen einer Probe durch einen Abdruck: Ein Objektträger kann auf die Haut des Hundes gedrückt werden. Auch hier sollte die Probe unter dem Mikroskop betrachtet werden.
  • Acetat-Streifen: Auch hier wird ein Streifen auf die Haut des Hundes geklebt. Die abgelösten Epidermiszellen werden dann abgezogen und analysiert.
  • Biopsie: In diesem Fall muss der Haut des Tieres eine Gesamtprobe entnommen werden. Das ist die invasivste Methode, die allerdings auch die meisten Informationen liefert.

Wenn sich die Infektion in den Ohren befindet, ist der Einsatz eines Otoskops erforderlich. Zusätzlich zur Beobachtung der Ohrmuschel können – wie oben erwähnt – Tests erforderlich sein, wenn es sich um eine Ohrenentzündung handelt.

Behandlung

Die Behandlung einer Hefepilzinfektion bei Hunden hängt von der betroffenen Körperregion ab. Befindet sich die Infektion zum Beispiel im Ohr, werden in der Regel antimykotische Cremes oder Tropfen und eine spezielle Reinigungsroutine verschrieben. In schweren Fällen wird ein systemisches orales Medikament gewählt.

Die Behandlung einer allgemeinen Hautinfektion erfordert die Anwendung spezieller topischer antimykotischer Cremes, Sprays und Shampoos. Damit die Shampoos ihre Wirkung entfalten können, sollten sie während des Badens für etwa 10 Minuten, alle 3 bis 5 Tage und über einen Zeitraum von 2 bis 12 Wochen angewendet werden. Wenn das alles nicht funktioniert, ist auch ein systemischer Ansatz mit oralen Medikamenten erforderlich.

Ketonoconazol, Itraconazol und Fluconazol sind die am häufigsten verwendeten Medikamente.

Was kann ich zu Hause unternehmen?

Obwohl diese Infektion in jedem Fall tierärztlich behandelt werden muss, kann man dem Hund mit einer Reihe von Tipps und Maßnahmen zu Hause helfen, sich schneller zu erholen:

  1. Reinige die Ohren deines Hundes regelmäßig: Ohrenentzündungen können mit speziellen Cremes behandelt werden, aber du solltest die Ohren deines Hundes auch mit Kochsalzlösungen reinigen, die dir dein Tierarzt oder deine Tierärztin verschreibt.
  2. Halte Pfoten und Haut trocken: Feuchtigkeit begünstigt die Vermehrung von Hefepilzen auf der Haut deines Hundes.
  3. Achte auf die Ernährung deines Hundes: Ein Hund mit dieser Art von Infektion hat möglicherweise einen Vitaminmangel, der behandelt werden muss.

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Vorbeugung ist der Schlüssel zum Erfolg

Wie wir in den vorangegangenen Abschnitten bereits gesagt haben, tritt eine Hefepilzinfektion bei Hunden auf, wenn der Hund nicht gesund ist oder die Hygiene mangelhaft ist. Die beste Vorbeugung ist daher, sich in jeder Hinsicht um das Tier zu kümmern. Manche Besitzer:innen von Hunden, die für diese Krankheit prädisponiert sind (z. B. Shih Tzu), baden ihre Hunde regelmäßig mit antimykotischen Shampoos.

Die Prognose für diese Krankheit ist in fast allen Fällen positiv. Obwohl die Behandlung meist langwierig ist, sprechen die meisten Hunde gut auf die oben genannten Medikamente an. Dann hört der Juckreiz innerhalb einer Woche nach Behandlungsbeginn auf. Wenn du die Ratschläge deines Tierarztes oder deiner Tierärztin befolgst, verbessert sich die Situation deines Hundes innerhalb weniger Tage deutlich.


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