5 Viren, die Krokodile befallen
Geschrieben und geprüft von der Tierärztin Érica Terrón González
Wie auch bei anderen Tieren gibt es Viren, die nur Krokodile befallen. Sie können sich allerdings auch an jenen anstecken, die andere Spezies betreffen. In diesem Artikel möchten wir dir über einige der am häufigsten vorkommenden Viren berichten.
Viren, die Krokodile befallen
Pockenvirus
Der Virus, der diese Krankheit hervorruft, ist ähnlich wie der bei Menschen und er heißt Parapoxvirus. Hauptsächlich befällt er Neugeborene und Jungtiere unter den Krokodilen.
Man hat ihn in Teilen der Vereinigten Staaten, Südamerikas und Südafrikas vorgefunden und er befällt auch Kaimane. Diese Viren verbreiten sich durch das Wasser und äußern sich durch Verletzungen am Maul, der Kopfhaut, des Rückens und der Beine. Diese Wunden beginnen als sehr kleine, runde Flecken, normalerweise kleiner als ein Millimeter, und sitzen zwischen den Schuppen, wo man sie fast nicht bemerkt.
Schreitet die Krankheit fort, so wächst die Verletzung, wird irregulär und durch eine Kruste bedeckt, die mehrere Schuppen umfassen kann.
Die Genesung beginnt nach einer längeren Zeit ohne Symptome, je nach Umweltbedingungen. Eine komplette Heilung kann bis zu sechs Wochen dauern.
Es gibt keine spezifische Behandlung, doch man empfiehlt eine bequeme Unterkunft und Futter, um die Heilung zu fördern.
Man betreibt Vorbeugung, indem man den Stress für die Tiere vermindert, ihre Hygiene verbessert und ihnen sauberes Wasser zur Verfügung stellt.
Viren, die Krokodile befallen: adenovirale Infektion
Der Virus, der diese Erkrankung auslöst, nennt sich Adenovirus und befällt für gewöhnlich Krokodiljunge. Man hat ihn vor allem in verschiedenen Gebieten Südafrikas diagnostiziert.
Die Ansteckung erfolgt durch das Wasser, auch wenn Fälle beschrieben wurden, bei denen man eine Ansteckung direkt im Ei vermutet. Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und acht Wochen. Der Virus befindet sich in der Leber und manchmal auch im Darm und in der Bauchspeicheldrüse oder sogar in den Lungen.
Die Symptome reichen von Lethargie und Anorexia bis hin zu einem einfachen Unwohlsein. Doch das Problem besteht darin, dass der Virus eine chronische Hepatitis auslösen kann, die zum Tod des Tieres führt.
Es gibt keine Behandlung gegen diesen Virus, doch die Verwendung von Antibiotika kann helfen, mögliche Sekundärinfektionen zu lindern, was den allgemeinen Zustand des Krokodiles verbessert.
Die Vorbeugungsmaßnahmen sind mit Hygiene und sauberem Wasser sowie Stressverminderung verbunden.
Newcastle-Krankheit
Der Auslöser dieser Erkrankung ist ein Paramyxovirus, genau wie auch bei Vögeln, die ebenfalls unter dieser Krankheit leiden.
Normalerweise löst er keine Symptome in den Krokodilen aus, doch es wurden Todesfälle beschrieben, bei denen man durch eine Autopsie vergleichbare Wunden fand. Dies geschah meist in den Zuchstätten, wo die Krokodile mit Geflügel gefüttert wurden, die unter der Newcastle-Krankheit litten.
Der Paramyxovirus wird durch den Kot ausgeschieden und kann so andere Individuen befallen, seien es Krokodile oder Vögel, die sich in der Nähe aufhalten.
Östliche Pferdeenzephalomyelitis
Wie der Name es schon sagt, befällt diese Krankheit normalerweise Pferde, doch man hat Antikörper gegen den Virus im Blut von Kaimanen gefunden, weshalb auch diese Tierart durch jene Viren befallen werden kann.
Man hat allerdings noch über keinen Fall berichtet, bei dem die Krokodile die Symptome entwickelt haben, auch wenn sie infiziert sein können.
Viren, die Krokodile befallen: die Grippe
Der Virus, der die Grippe bei allen Tieren auslöst, ist ein Influenzavirus Typ C.
Die Krankheit hängt für gewöhnlich mit Stress zusammen, der sich durch zu enge Zucht, Temperaturveränderungen und die Behandlung, welche die Tiere in den Zuchststätten erhalten, ergibt.
Man hat Fälle beschrieben, bei denen es zu sehr hohen Todesraten durch diese Krankheit kam.
Coronavirus
Diesen Virus hat man bei Krokodilen im Alter von zwei bis drei Jahren entdeckt. Er hängt ebenfalls mit dem Stress zusammen, dem die Tiere ausgesetzt sind.
Falsche Behandlung und schlechte Umweltbedingungen setzen die Tiere dem Risiko aus, sich in höheren Zahlen an den Viren anzustecken.
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- Huchzermeyer F. Crocodiles: biology, husbandry and diseases. Pages: 157-163
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