Ältere Katzen: Wie verändert sich ihr Verhalten?
Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda
Wie alle Tiere und Lebewesen werden auch Katzen älter und mit zunehmendem Alter verändert sich ihr Verhalten. Diese Veränderungen müssen nicht zwangsläufig zu ernsthaften Verhaltensproblemen führen. In den meisten Fällen sind sie völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Dennoch ist es wichtig, dass du als Katzenhalter weißt, wie sich ältere Katzen verändern. Dann wirst du auch ihre Verhaltensweisen besser verstehen.
Der Alterungsprozess geht bei Katzen wesentlich subtiler vor sich als bei Hunden. Daher konnten sich Experten nach wie vor nicht darüber einigen, wann eine Katze physiologisch gesehen als alt gelten sollte. Grundsätzlich werden alle Katzen, die älter als 11 Jahre alt sind, als ältere Katzen bezeichnet.
Wenn du die Ernährung deiner Katze oder auch die tierärztliche Versorgung altersgerecht gestalten willst, dann solltest du dich an ihrem Alter orientieren und nicht an ihrem Aussehen oder ihrem Verhalten. Zum Beispiel solltest du eine 12-jährige Katze wie eine ältere Katze behandeln, obwohl sie vielleicht noch völlig gesund und aktiv ist.
Kognitives Dysfunktionssyndrom bei Katzen
Das kognitive Dysfunktionssyndrom ist nicht zu verwechseln mit der normalen Alterung. Ältere Katzen können durchaus deutliche Verhaltensänderungen aufweisen, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass sie von diesem Syndrom verursacht wurden. Kognitive Dysfunktion verursacht deutliche anatomische und physiologische Veränderungen im Gehirn, die denen von Menschen ähneln, die an der Alzheimer-Krankheit leiden.
Viele der altersbedingten Verhaltensänderungen ähneln denen von Katzen, die am kognitiven Dysfunktionssyndrom leiden. Dazu gehören unter anderem folgende Symptome:
- Desorientierung.
- Veränderungen in den Interaktionen mit ihrem Besitzer und anderen Haustieren.
- Veränderungen in ihrem Schlafverhalten.
- Urinieren oder Stuhlgang auf dem Boden.
- Änderungen der Aktivität der Katze (entweder gesteigert oder vermindert).
Ältere Katzen: Häufig auftretende Verhaltensweisen
Verhaltensprobleme und -auffälligkeiten bei älteren Katzen können auf normale Veränderungen zurückzuführen sein, die auftreten, wenn ein Tier älter wird. Wenn deine Katze beispielsweise auf den Boden uriniert, könnte sie an Gelenkschmerzen leiden, die durch eine Arthritis verursacht werden. Daher könnte es sehr schmerzhaft für sie sein, wie bisher ihre Katzentoilette zu benutzen.
Wenn sich deine Katze aggressiv verhält, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass sie sich unwohl fühlt oder Beschwerden hat. Vielleicht leidet sie unter Zahnschmerzen oder hormonellen Schwankungen. Wenn deine Katze sehr ängstlich ist, könnte sie an einer chronischen Nierenerkrankung leiden, die bei älteren Katzen häufiger auftritt.
Diese Verhaltensänderungen sind möglicherweise ein erstes Anzeichen dafür, dass etwas mit deinem Haustier nicht in Ordnung ist. Daher solltest du deinen Tierart darüber informieren, damit er frühzeitig eine Erkrankung diagnostizieren kann.
Verschiedene Studien haben belegt, dass ältere Katzen sehr häufig folgende Verhaltensweisen zeigen:
- Urinieren oder Stuhlgang außerhalb der Katzentoilette.
- Aggressives Verhalten gegenüber anderen Katzen im gleichen Haushalt.
- Aggressives Verhalten gegenüber Menschen.
- Übermäßiges Miauen oder Schreien.
- Ängstlichkeit
- Übermäßiges Putzen.
- Desorientierung.
- Reizbarkeit.
- Besondere Anhänglichkeit und Bindung an ihre Besitzer.
Die richtige Pflege und Fürsorge für deine ältere Katze
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du die Veränderungen im Verhalten der Katze minimieren und ihre letzten Jahre möglichst glücklich und angenehm gestalten kannst. Zuerst solltest du mit ihr einen Tierarzt aufsuchen und sie gründlich untersuchen lassen. So kannst du mögliche gesundheitliche Probleme frühzeitig erkennen und erforderlichenfalls behandeln lassen.
Mit einigen kleinen Anpassungen in deinem Zuhause kannst du deiner Katze das Leben durchaus erleichtern. Wenn sie beispielsweise Probleme damit hat, in ihre Katzentoilette zu steigen, solltest du eine mit einem niedrigen Einstieg auswählen. Das wird ihr die Nutzung wesentlich erleichtern.
Und wenn deine Katze bisher immer auf dem Sofa oder in deinem Bett geschlafen hat, könntest du ihr eine kleine Rampe bauen, auf der sie bequem auf- und absteigen kann. Allerdings solltest du auch daran denken, dass du die Umgebung deiner Katze nicht grundlegend verändern solltest, wenn sie älter wird.
Viele ältere Katzen leiden an Desorientierung und durch zu große Veränderungen würdest du sie nur zusätzlich verwirren. Daher solltest du ihren Wasser- und Fressnapf immer am gleichen Ort aufstellen, damit sie weiß, wo sie sie finden kann.
Trotz ihres fortgeschrittenen Alters ist es auch für ältere Katzen wichtig, aktiv zu bleiben. Wenn sie sich hauptsächlich von Leckereien ernähren, solltest du speziell für ältere Katzen geeignete Produkte wählen. Wenn deine Katze gerne Nassfutter mag, dann ist dies der perfekte Zeitpunkt, die Menge an Nassfutter zu erhöhen und die Knabbereien einzuschränken. Diese Ernährung ist für ihre Nieren besser geeignet.
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