10 Gründe, warum dein Hund nicht fressen will

Wenn ein Hund aufhört zu fressen, ist das in jedem Fall ein schlechtes Zeichen. Wenn du mehr über die möglichen Ursachen erfahren möchtest, warum dein Hund nicht fressen will, solltest du unbedingt weiterlesen!
10 Gründe, warum dein Hund nicht fressen will
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Je nach Rasse und Alter des Tieres liegt der tägliche Kalorienbedarf eines Hundes zwischen 800 und 2.300 Kilokalorien. Dieser Energiebedarf wird mit einer oder mehreren Mahlzeiten pro Tag gedeckt, wobei sich Trockenfutter mit saftigen Pasteten und frischen selbst zubereiteten Speisen abwechseln sollten. Wenn dein Hund nicht fressen möchte, können sich verschiedene Ursachen dahinter verbergen.

Hunde müssen täglich gefüttert werden, damit sie ein stabiles Gewicht beibehalten und bei optimaler allgemeiner Gesundheit bleiben. Daher widerspricht es jedem biologischen Mechanismus, wenn dein Hund plötzlich nicht mehr fressen will. Jede der Ursachen für die Appetitlosigkeit eines Hundes, die wir dir in unserem heutigen Artikel aufzeigen, erfordert einen Besuch beim Tierarzt. Lies einfach weiter, um mögliche Ursachen dafür zu erfahren, warum dein Hund nicht fressen möchte.

1. Gastritis – eine der möglichen Ursachen dafür, dass dein Hund nicht fressen will

Gastritis ist definiert als akute oder chronische Entzündung der Magenschleimhaut, also des Gewebes, das den Magen auskleidet. Wie auf der Website MSD Veterinary Manual angegeben, kann dieser Zustand durch bakterielle Infektionen, Parasiten, Aufnahme von Fremdkörpern, Toxinen, Medikamenten und vielem mehr entstehen.

Die häufigste Ursache einer akuten Gastritis ist die Aufnahme von verdorbenem Futter und unverdaulichen Gegenständen. Dieser Zustand löst sich in etwa 24 Stunden von selbst auf und erfordert selten tierärztliche Hilfe. Wenn dein Hund aber die Nahrung verweigert und sich oft erbricht, leidet er möglicherweise an einer Autoimmunstörung oder an einer schweren parasitären Infektion.

Gastritis verursacht Erbrechen und führt schnell zu Dehydration. Wenn es deinem Hund innerhalb von 24 Stunden nicht besser geht, solltest du mit ihm einen Tierarzt aufsuchen.

Hund, der nicht fressen will: Ein erbrechender Hund.

2. Magen-Darm-Obstruktion

Diese Ursache mag auf den ersten Blick der vorherigen ähneln. Dennoch bestehen tatsächlich zahlreiche Unterschiede. Bei einer gastrointestinalen Obstruktion kann die Nahrung den Darm nicht normal passieren. Stattdessen sammelt sie sich im Magen-Darm-Trakt an. Dieser Zustand wird entweder durch ein physisches Objekt ausgelöst, das den Darm verstopft, oder durch eine Hernie oder eine Torsion. Diese Obstruktionen können ganz oder partiell sein.

Ein Hund mit einer Obstruktion verhält sich lustlos, lethargisch und du erkennst deutliche Anzeichen von Schmerzen im Bauchbereich. Darüber hinaus erbrechen sich Hunde mit diesem Krankheitsbild häufig und leiden unter Durchfall. Große Hunde sind anfälliger für diesen Zustand, da sie oftmals aus reiner Neugier große Gegenstände fressen.

3. Orale Erkrankungen: Eine weitere mögliche Ursache dafür, dass dein Hund nicht fressen will

Manchmal möchte ein Hund nicht fressen, weil ihm das Fressen Schmerzen im Maul bereitet. Ein ausgefallener Zahn, ein oraler Tumor oder eine Gingivitis – eine Entzündung des Zahnfleisches – sind einige der Ursachen für Appetitlosigkeit. Wenn du im Maul deines Hundes Blut und Rötungen erkennst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er eine Wunde oder eine Infektion hat.

4. Medikamente

Wie vom American Kennel Club (AKC) angegeben, können auch einige Medikamente bei Hunden Appetitlosigkeit verursachen. Dazu gehören Antibiotika, Chemotherapie und bestimmte nichtsteroidale Antirheumatika (NSARs). Dein Tierarzt wird dich über die möglichen Nebenwirkungen jeder Behandlung informieren.

5. Angst und Stress können dazu führen, dass dein Hund nicht fressen will

Hunde sind Routinetiere. Sie gehen gerne zu bestimmten Tageszeiten spazieren, sie haben ihren eigenen Rückzugsort und reagieren normalerweise nicht gut auf permanente Veränderungen. Wenn ein Tier in einer instabilen Umgebung lebt, kann dies dazu führen, dass es Ängste entwickelt.

Wenn ein Hund nicht fressen möchte, der gerade erst bei dir eingezogen ist, oder du mit deinem Tier im Urlaub bist, kann die Ursache für den Appetitverlust die mangelnde Eingewöhnung an den neuen Aufenthaltsort sein. Um diese Situation zu vermeiden, solltest du auf Reisen einige Gegenstände mitnehmen, die dem Hund vertraut sind. Außerdem solltest du jede Veränderung in der Umgebung und der Routine stets behutsam und langsam vornehmen, sodass sich dein Hund daran gewöhnen kann.

6. Magen-Darm-Geschwüre

Magen-Darm-Geschwüre sind offene Läsionen, die im Gewebe des Verdauungstraktes auftreten. Sie werden in der Regel durch systemische Pathologien, den Verzehr von Giftstoffen, chronische Infektionen und eine Überproduktion von Magensäure verursacht.

Manchmal entwickeln sich Geschwüre aber auch ohne erkennbare Symptome. Einige Hunde mit Geschwüren verweigern die Nahrung und verlieren in der Folge sehr schnell an Gewicht. Darüber hinaus wirst du deutliche Anzeichen dafür bemerken, dass das Tier unter Bauchschmerzen leidet. In einer Tierklinik wird das Magengeschwür oft so behandelt, dass es von selbst abheilt.

Wenn das Geschwür so tief ist, dass es eine Säureinfiltration im Bauchraum erzeugt, wird die Prognose sehr schlecht.

7. Einsamkeit

Manche Hunde fressen nur dann, wenn ihr Besitzer anwesend ist. Aber hinter diesem Verhalten verbirgt sich nicht immer ein Abhängigkeits- oder Bindungsproblem. Da Hunde gesellige Tiere sind, fressen manche einfach lieber, wenn “das ganze Rudel” zuhause ist.

8. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) hat in vielen Fällen keine spezifische Ursache – sie ist idiopathisch. Fast alle Hunde mit CED haben eine langfristige Vorgeschichte von Erbrechen, Durchfall und anhaltendem schlechten Appetit.

In allen Fällen handelt es sich um eine Entzündung des Darmgewebes, der eine schwere Infektion oder eine Überempfindlichkeitsreaktion auf bestimmte Nahrungsmittel vorausgehen kann. Es gibt keine Heilung für CED, aber die Symptome des Patienten können mit der richtigen Ernährung und bestimmten Medikamenten gelindert werden.

9. Depressionen könnten ebenfalls eine Ursache dafür sein, dass dein Hund nicht fressen will

Obwohl der Begriff “Depression” in der Regel nur für Menschen und andere emotional komplexe Tiere verwendet wird, können auch Hunde bei bestimmten Ereignissen extreme Traurigkeit empfinden. Laut der Website der VCA Hospitals zeigen 36 % der Hunde einen deutlichen Appetitverlust, wenn ein anderer Hund in der Familie stirbt. Elf Prozent hören ganz auf zu essen.

In solchen Fällen ist es das Beste, wenn du versuchst, den Hund mit gemeinsamen Aktivitäten abzulenken und ihn nicht vollkommen in seiner Traurigkeit versinken lässt. Jedes Lebewesen hat das Recht, eine Zeit lang zu trauern, solange sein Gefühlsbild nicht ins Pathologische abgleitet.

10. Essensvorlieben

Letztlich ist auch zu berücksichtigen, dass dein Hund möglicherweise eine Vorliebe für ein bestimmtes Hundefutter hat. Wenn du die Ernährung deines Hundes drastisch veränderst und er plötzlich aufhört zu fressen, könnte es sein, dass er sein neues Futter nicht mag oder dass er eine Unverträglichkeit gegen einige der Inhaltsstoffe hat.

Hunde mit Zöliakie brauchen eine spezielle Ernährung.

Wie du siehst, verbirgt sich hinter der Appetitlosigkeit eines Hundes in der Regel eine zugrunde liegende Pathologie, sei sie psychologischer oder physiologischer Natur. Unabhängig von der Ursache der Appetitlosigkeit solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, wenn ein solcher Zustand länger als 24 bis 48 Stunden andauert.


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