Eifersucht bei Haustieren: Was du dagegen tun kannst
Ja, du hast richtig gelesen! Genau wie wir Menschen sind auch Tiere in der Lage Gefühle, unter anderem Eifersucht, gegenüber anderen Haustieren, Besuchern oder einem Baby zu verspüren. In diesem Artikel wollen wir dir ein paar Ratschläge geben, wie du die Eifersucht bei deinem Vierbeiner verhindern und behandeln kannst.
Eifersucht unter Haustieren – die Ursachen
Ob ein Tier eifersüchtig ist oder nicht, lässt sich erst feststellen, wenn es das erste Mal passiert. Generell sind unsere Haustiere an die Anwesenheit Anderer gewöhnt aber manchmal können sie ihre Eifersucht nicht zurückhalten.
Wusstest du zum Beispiel, dass vor allem kleine Hunderassen in Bezug auf ihre Besitzer und bestimmte Dinge sehr territorial und besitzergreifend sein können? Diese Hunde sehen jeden “Eindringling” erst einmal als potenzielle Bedrohung an. Im Gegensatz dazu sind größere Hunderassen in der Regel sozialer und geselliger als ihre kleinen Verwandten.
Natürlich bedeutet dies nicht, dass zum Beispiel ein Golden Retriever oder ein Boxer keine Eifersucht gegenüber anderen zeigt. Denn auch die Erziehung des Vierbeiners spielt eine große Rolle. Behandelt man einen Hund wie ein Baby und plötzlich kommt wirklich ein kleines Baby in die Familie, fühlt sich der Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit ersetzt oder sogar alleine gelassen.
Das kann auch dann passieren, wenn die Familie ein neues Haustier bei sich aufnimmt. Der Neuankömmling ist in den Augen des ersten Haustieres der Grund für fehlende Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten. In diesen Fällen entsteht zusätzlich ein Wettstreit, um herauszufinden, wer die Favoritenrolle innehält oder wer mehr Liebkosungen und Zuneigung verdient.
Tipps, um Eifersucht bei Haustieren zu verhindern
Obwohl Tiere nicht sprechen können, so können sie sich uns Menschen gegenüber dennoch verständlich machen. Durch Veränderungen im Verhalten deines Vierbeiners wirst du mit Sicherheit bemerken, wann er eifersüchtig ist. Du erkennst es an seiner Reizbarkeit, Apathie, Ängstlichkeit, Traurigkeit und seinem besitzergreifenden Verhalten.
Dein Haustier könnte auch damit beginnen, seine Spielsachen oder sein Bettchen zu zerstören, ins Haus zu pinkeln oder sogar die vermeintliche Bedrohung angreifen. Im Folgenden geben wir dir einige Ratschläge, wie du die Eifersucht von deinem Hund gegenüber neuen Familienmitgliedern verhindern kannst:
1. Nimm dir Zeit für deinen Hund
Wenn du vor kurzem ein Baby bekommen hast oder auch aus anderen Gründen, ist es vielleicht schwierig, genug Zeit für deinen Hund zu haben. Du solltest aber zumindest versuchen, dir jeden Tag wenigstens ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um mit deinem Hund zu spielen oder ihn mit Sreicheleinheiten zu verwöhnen.
Du kannst dich zum Beispiel vor dem Schlafengehen noch kurz auf das Sofa legen und deinem Hund erlauben, auf deinem Schoß zu sitzen. Viel mehr würde er sich wahrscheinlich freuen, wenn du ihm einen Ball oder Stock wirfst. Egal was du machst, für deinen Hund wird es schon genug sein, wenn du ihm einfach nur deine Aufmerksamkeit schenkst.
2. Stelle deinem Hund die neuen Familienmitglieder vor
Wenn bald ein neues Haustier oder sogar ein Baby in deinem Haus einzieht, solltest du deinem Hund die Neuankömmlinge vorstellen. Diese Vorgehensweise erlaubt ihnen, sich kennenzulernen und gemeinsame Erfahrungen zu sammeln.
Wenn dein Hund sich gegenüber einem neuen Hund oder einer neuen Katze eifersüchtig zeigt, gib jedem Tier seinen eigenen Bereich und seine eigenen Dinge, wie Betten, Futterschüsseln, Spielsachen, Leinen, usw. Es wird die Zeit kommen, wo sie sich all diese Dinge teilen, aber am Anfang ist eine Aufteilung besser, um Probleme zu vermeiden.
3. Strahle Autorität aus
Wenn dein Haustier eifersüchtig ist, musst du dich deshalb nicht schuldig fühlen. Diese Gefühle sind normal und lösbar! Solltest du deinem Hund nicht genügend Aufmerksamkeit schenken und du deshalb ein schlechtes Gewissen haben, wird dein Vierbeiner deine Schwäche ausnutzen und sogar noch mehr Aufmerksamkeit von dir fordern.
Keinesfalls solltest du deinem Hund erlauben zu tun, was er will, nur weil er traurig ist! Ganz im Gegenteil. Dein Haustier sollte dir wie am ersten Tag gehorchen, wenn du ihm Kommandos gibst. So zeigst du ihm, dass immer noch du derjenige bist, der das Sagen hat.
4. Vermeide direkte Konkurrenz
Wenn dein Hund grundsätzlich sehr territorial ist, wird es keine gute Idee sein, sich ein neues Tier anzuschaffen, zumindest wenn es sich bei dem Neuzugang um das gleiche Geschlecht handelt. Denn das erhöht die Eifersucht zwischen den beiden Tieren. Eine Möglichkeit wäre, beide kastrieren zu lassen, um so die Probleme zu verringern, aber eine Garantie für ein friedliches Miteinander gibt es nicht.
Ganz wichtig ist, beide Tiere gleich zu behandeln, denn auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, deine Vierbeiner werden es merken. Vor deinen Augen sind beide gleich und sie sollten das auch spüren: Wenn du einem ein Spielzeug schenkst, sollte auch der andere eins bekommen; wenn du mit einem spazieren gehst, nimm auch den anderen mit; wenn du mit einem spielst, lass auch den anderen mitspielen usw.
Mit diesen Ratschlägen können wir dir zwar nicht garantieren, dass dein Haustier nie eifersüchtig sein wird, aber sie sollten helfen, um dieses Gefühl so gut wie möglich zu verhindern.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.