Florida-Seekühe in der Rehabilitation

Lies mehr darüber, wie der U.S.-Bundesstaat Florida intervenierte, um seinen gefährdeten Bestand an Seekühen zu retten.

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez.

Letzte Aktualisierung: 12. März 2023

Die Seekuh ist ein Meeressäugetier mit einem breiten, röhrenförmigen Körper, der zwischen 3 und 5 Metern lang ist und mehr als 300 Kilogramm wiegt. Trotz ihrer Größe ist sie sanftmütig und friedlich, denn es gibt nicht viele Raubtiere, denen sie in freier Wildbahn begegnen kann. Die Verschmutzung der Gewässer und die Zerstörung ihres Lebensraums sind jedoch zu einer ernsthaften Bedrohung für sie geworden. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Seekühe in Florida, die man im Moment wieder “aufpäppelt”.

Mehrere Populationen dieser Art befinden sich aufgrund menschlicher Eingriffe in einer beklagenswerten Situation, die sogar dazu geführt hat, dass die Tiere verhungert sind. Aus diesem Grund haben einige Gruppen und Stiftungen Projekte zur Rettung von Wildtieren ins Leben gerufen, um das Leben der Seekühe zu retten. Ein Beispiel dafür ist Florida, wo 79 Seekühe in einer Rehabilitationseinrichtung untergebracht sind, um ihre Gesundheit zu stabilisieren. Lies ihre Geschichte hier im Anschluss.

Florida-Seekühe: Ein Problem, das schon vor Jahren begann

Es ist üblich, dass Gewässer wie Flüsse, Seen oder Lagunen von Menschen genutzt werden, um Abwässer aus benachbarten Städten oder Ortschaften hineinzupumpen. Wie du dir vorstellen kannst, beeinträchtigt dies nicht nur das Aussehen der Gegend, sondern wirkt sich auch auf den physikalisch-chemischen Gehalt des Wassers aus und mindert seine Qualität. Dadurch wird die Gesundheit aller Tiere und Pflanzen beeinträchtigt, die auf das Wasser angewiesen sind.

Mehrere Seen und Flüsse in Florida leiden unter dieser Situation, wie der Banana River, der Indian River und die Mosquito Lagoon, die zusammen als Indian River Lagoon bekannt sind. Tatsächlich hat die Verschmutzung dieser Gebiete von 1982 bis heute indirekt den Tod vieler Seekühe verursacht. Trotzdem hat dies Behörden wie die Umweltschutzbehörde in Alarmbereitschaft versetzt.

Allein in den aktuellen Sterberegistern wird geschätzt, dass seit 2015 jedes Jahr mindestens 500 Seekühe in Florida gestorben sind. Davon sind etwas mehr als 10 % natürlichen Ursachen zuzuschreiben, während der Rest auf menschliche Aktivitäten wie Fischfang, Bootskollisionen, Umweltverschmutzung usw. zurückzuführen ist.

Der Tod von mehr als 1100 Florida-Seekühen

Obwohl mehrere Organisationen fast sofort begannen, sich für den Schutz der Art einzusetzen, erreichten die Bemühungen und die Unterstützung erst nach 2021 ihren Höhepunkt. In diesem Jahr ereignete sich eines der traurigsten Ereignisse in Bezug auf Seekühe. Man fand mehr als 1100 Exemplare tot in Flüssen und Lagunen in Florida treibend.

Tatsächlich sind Seekühe nicht so anfällig für die Auswirkungen von Schadstoffen im Wasser. In der Tat überleben sie auch in Umgebungen mit schlechter Wasserqualität wie der Indian River Lagoon. Das Problem ist, dass diese Art auf Pflanzen und Seegräser als Nahrung angewiesen ist. Selbige vertragen die Verschmutzung nicht besonders gut und können leicht aus der Umgebung verschwinden.

Die Seekuh ist ein Pflanzenfresser, der täglich mindestens 10 % seines Körpergewichts zu sich nehmen muss. Wenn die Vegetation aufgrund der Umweltverschmutzung knapp wird, kann es daher schnell zu einer schweren Unterernährung kommen. Diese führt zum Verhungern und Verenden der Tiere.

Dies war der Hauptgrund für den Tod der 1100 toten Seekühe, die in den Gewässern trieben. Es handelte sich nur um Tiere, die an ausgeprägter Unterernährung starben. In ihrem Lebensraum fanden sie nicht genügend Futter zum Überleben.

Florida-Seekühe in der Rehabilitation

Nach diesem erschütternden Ereignis entwickelten Organisationen, die sich mit dem Schutz der Seekühe befassen, Strategien, um den Mangel an Nahrung für die Seekühe zu beheben. Die erste war ein experimentelle Fütterungsprogramm, das darin bestand, Salat an strategischen Punkten zu platzieren. Damit wollte man die Ernährung der Seekühe ergänzen. Die zweite bestand darin, mehrere Exemplare in der Gegend zu retten und zu rehabilitieren.

Obwohl das Fütterungsprogramm die Sterblichkeit der Seekühe in Florida verringerte, war es nicht möglich, alle gefährdeten Exemplare gleichzeitig zu versorgen. Aus diesem Grund haben sich verschiedene Organisationen zusammengeschlossen in der Manatee Rescue & Rehabilitation Partnership. Diese Gruppe konzentriert sich auf die Rettung, Rehabilitation und Wiederansiedlung mehrerer Tiere in Florida, um die Zahl der Todesfälle zu verringern.

Seit Anfang dieses Jahres (2023) kümmert man sich intensiv um mehr als 79 Seekühe an Orten wie SeaWorld, Zoos und staatlichen Parks. Dort werden sie richtig gefüttert und gepflegt, um ihr Gewicht wiederzuerlangen und ihre Gesundheit zu verbessern. Danach wird ein geeignetes Gebiet ausgewählt. Dort können die Tiere wieder ausgewildert werden, um sicherzustellen, dass ihnen nicht dasselbe widerfährt.

Vorübergehende Strategien, um das eigentliche Problem zu lindern

Sowohl die Rehabilitation als auch das experimentelle Fütterungsprogramm sind nur vorübergehende Maßnahmen, um das Seekuhsterben in Florida zu verringern. Das liegt daran, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität an den am stärksten betroffenen Stellen nicht sofort wirksam sind. Mit anderen Worten: Die Populationen dieser Tierart werden noch einige Zeit unter Nahrungsmangel leiden. Selbst wenn sich die Bedingungen in ihrem Lebensraum verbessern.

Natürlich konzentrieren sich die örtlichen Behörden darauf, die Schäden an den Flüssen und Seen zu beheben, in denen die Seekühe leben. Aber es ist noch ein langer Weg, um sie aus der Gefahr zu befreien, in der sie sich befinden.

Welchen Beitrag kannst du persönlich leisten? Auf deinen Wasserverbrauch achten und die Verschmutzung von Flüssen, Seen, Meeren oder Lagunen vermeiden. Das hilft den Seekühen zwar nicht direkt, aber du kannst sicher sein, dass es der Natur um dich herum zugutekommt.