Das Katzenmiauen und seine Bedeutung
Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez
Wie andere Lebewesen haben auch Katzen ihre eigene “Sprache” entwickelt, um sich untereinander und mit anderen Tieren zu verständigen. Diese Sprache besteht aus einer Kombination von Körperhaltungen, Gerüchen und Lautäußerungen, die indirekte Botschaften an andere senden. Das Miauen ist vielleicht die offensichtlichste Form der Kommunikation, auch wenn uns Menschen die Bedeutung nicht immer klar ist.
Katzen miauen, um Aufmerksamkeit zu erregen und um mit ihren Bezugspersonen zu kommunizieren. Obwohl es keine Regeln gibt, die bei der Übersetzung der Katzenlaute helfen, haben es einige Menschen geschafft, sie zu entschlüsseln und die Wünsche ihrer Haustiere zu verstehen. Lies weiter und erfahre mehr über das Miauen von Katzen und seine Bedeutung!
Wie wird das Miauen erzeugt?
Wie beim Menschen wird das Miauen der Katze von den Stimmbändern im Kehlkopf erzeugt. Stimmbänder sind eigentlich eine Art Gewebe in Form von Falten, die beim Durchströmen der Luft vibrieren und so den charakteristischen Laut der Katze erzeugen.
Anders als wir vielleicht denken, ist die Vibration der Stimmbänder nicht zufällig, sondern wird durch verschiedene Nervenimpulse gesteuert. Auf diese Weise ist die Katze in der Lage, ihr Miauen zu modulieren und den Ton oder die Lautstärke ihres Gesangs zu verändern. Deshalb hat jede Katze ihr eigenes, unverwechselbares Miauen.
Interessant ist auch folgender Artikel Amüsante Anekdoten über Katzen
Das Miauen ist fast ausschließlich auf die Interaktion zwischen Katze und Mensch beschränkt
Das Miauen ist eigentlich ein Laut, den Katzen erzeugen, um mit ihren Halterinnen und Haltern zu kommunizieren. Im täglichen Leben kommunizieren Katzen nur selten durch Miauen mit ihren Artgenossen. Das liegt daran, dass sie ihre Botschaften auf andere, effizientere Weise übermitteln, z. B. durch Gerüche oder Körperhaltung.
Eine Ausnahme bilden neugeborene Kätzchen, die ständig miauen, um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu bekommen. Wenn sie jedoch älter werden, lernen sie neue Wege der Kommunikation und benutzen ihre Laute fast ausschließlich für die Kommunikation mit dem Menschen.
Diese Situation lässt sich am besten bei verwilderten Katzen beobachten, da sie tendenziell weniger Laute entwickeln als Hauskatzen. Da sie nicht mit den Reizen in menschlicher Umgebung aufgewachsen sind, beschränken diese Tiere die Vielfalt ihres Miauens auf das Minimum, das für die Interaktion untereinander notwendig ist.
Außerdem haben Katzen aufgrund der langen Geschichte der Interaktion mit Menschen (Domestikation) gelernt, ein auffälliges Miauen zu erzeugen. Das erleichtert die Kommunikation zwischen Katzen und Menschen, da Menschen in der Regel besser auf akustische Reize reagieren.
Lesenswert ist auch folgender Artikel Warum sieht meine Katze anscheinend gerne fern?
Das Miauen und seine Bedeutung
Erfahrene Katzenbesitzer*innen, die viel Zeit mit ihren Katzen verbracht haben, können die meisten ihrer Laute deuten. Es gibt jedoch keine sichere Methode, um die verschiedenen Bedeutungen des Miauens zu erkennen.
Da Katzen ihre Stimmbänder sehr gut beherrschen, ist es normal, dass ihr Repertoire sehr vielfältig ist. Die Veränderungen in Tonfall, Intonation, Dauer und Nuance ermöglichen es Katzen, für jede Situation ihres täglichen Lebens eine präzise Vokalisation auszuführen.
Eine englischsprachige Studie besagt, dass Hauskatzen in der Lage sind, mindestens 21 verschiedene Lautäußerungen zu erzeugen. Es ist jedoch möglich, dass diese Zahl unterschätzt wird und sie tatsächlich mehr als 60 Laute mit unterschiedlichen Bedeutungen von sich geben.
Das bedeutet nicht, dass alle Katzen das gleiche Miauen von sich geben, sondern dass sie laut einer englischsprachigen Studie in der Lage sind, ihre Laute mit mehr als 60 Situationen in ihrem täglichen Leben zu verbinden. Wenn du viel Zeit mit deinem Haustier verbringst, solltest du daher lernen, den charakteristischen Ton des Miauens beim Fressen oder Spielen zu unterscheiden. Einige andere Situationen, in denen Katzen dazu neigen, ein Miau zu benutzen, sind folgende:
- Um sich die Tür öffnen zu lassen
- Um Aufmerksamkeit zu bekommen
- Eifersucht
- Aggression oder Warnung
- Bitte um Hilfe
- Begrüßung
- Unzufriedenheit
- Unbehagen
Katzen werden gesprächiger
Da das Miauen auf die Interaktion mit der Bezugsperson ausgerichtet ist, neigen Katzen dazu, gesprächiger zu werden, wenn der Mensch sie stimuliert. Anders ausgedrückt: Solange Menschen mit ihnen sprechen und sie positive Reaktionen auf ihre Laute erhalten, werden Katzen eher miauen.
Zwar verstehen Katzen keine Worte, aber sie können die menschliche Körperhaltung interpretieren und diese Alltagssituationen zuordnen. So können sie gut mit ihren Besitzerinnen und Besitzern kommunizieren und deren Absichten verstehen. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie Befehle immer befolgen, denn sie können sie auch einfach ignorieren.
Mehr zum Thema Studien zeigen, dass es verschiedene Persönlichkeiten bei Katzen gibt
Obwohl die Interaktion zwischen Katze und Mensch noch nicht so gut erforscht ist wie die zwischen Hund und Mensch, ist sie genauso interessant und komplex. Natürlich ist es noch ein weiter Weg, um hundertprozentig zu verstehen, was dein Haustier dir sagen will. Aber wir verstehen nach und nach immer mehr von der faszinierenden Welt des Tierverhaltens.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Nicastro, N., & Owren, M. J. (2003). Classification of domestic cat (Felis catus) vocalizations by naive and experienced human listeners. Journal of Comparative Psychology, 117(1), 44.
- Prato-Previde, E., Cannas, S., Palestrini, C., Ingraffia, S., Battini, M., Ludovico, L. A., … & Mattiello, S. (2020). What’s in a meow? A study on human classification and interpretation of domestic cat vocalizations. Animals, 10(12), 2390.
- Ludovico, L. A., Ntalampiras, S., Presti, G., Cannas, S., Battini, M., & Mattiello, S. (2021, June). CatMeows: A publicly-available dataset of cat vocalizations. In International Conference on Multimedia Modeling (pp. 230-243). Springer, Cham.
- Tavernier, C., Ahmed, S., Houpt, K. A., & Yeon, S. C. (2020). Feline vocal communication. Journal of veterinary science, 21(1).
- Yeon, S. C., Kim, Y. K., Park, S. J., Lee, S. S., Lee, S. Y., Suh, E. H., … & Lee, H. J. (2011). Differences between vocalization evoked by social stimuli in feral cats and house cats. Behavioural processes, 87(2), 183-189.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.