Spanien, das Tor zum illegalen Tierhandel in Europa

Der illegale Tierhandel profitiert überdies nach wie vor von dem mangelnden politischen Willen in Spanien.
Spanien, das Tor zum illegalen Tierhandel in Europa

Letzte Aktualisierung: 02. Februar 2019

Spanien ist der größte Empfänger von Reptilienhäuten wie Krokodilen oder Schlangen. Nicht weniger als 33% landen hier. Es ist das Tor zum illegalen Tierhandel in Europa.

Der illegale Tierhandel profitiert nach wie vor von dem mangelnden politischen Willen in Spanien, endlich etwas dagegen zu tun, so die berühmte NGO WWF.

Spanien im Kampf gegen den illegalen Tierhandel

Der letzte Bericht des WWF macht es deutlich. Es ist unbedingt erforderlich, konkrete Pläne zu fordern, um als Nation gegen den illegalen Handel mit Tieren zu kämpfen.

Begrenzte Ressourcen und Mittel sowie fehlende Kontrolle im Internet fördern den illegalen Handel. Europa will immer noch exotische Tiere und in Spanien haben es die Händler einfach.

Auch ein Mangel an Koordination der verschiedenen Behörden, denen in vielen autonomen Gemeinschaften keine spezifische Ausbildung angeboten wird, begünstigt den Handel.

Die mangelnde Sensibilität für dieses Problem in der Bevölkerung ist ebenfalls ein Problem. Viele wissen immer noch nicht, dass man zum Beispiel keinen Affen als Haustier haben kann.

Die Zahlen des illegalen Tierhandels in Spanien

Der WWF definiert illegalen Tierhandel als blutige Angelegenheit, die in hohem Maße mit Menschenhandel, Prostitution, Waffenhandel sowies Drogen zusammenhängt.

Der Unterschied besteht nach Ansicht der Naturschützer darin, dass der illegale Handel kaum verfolgt wird, obwohl es jedes Jahr bis zu 20 Milliarden Euro umsetzt.

Dieses Geschäft ist die zweithäufigste Ursache für den Verlust der biologischen Vielfalt weltweit. Gefährdete Arten wie Tiger und Nashörner sind durch den illegalen Handel mit Tieren in ernster Gefahr.

Die Zahlen der Studie sind skandalös. Spanien ist zum Beispiel der Hauptabnehmer von Schlangen, Krokodilen und anderen Reptilien, rund ein Drittel dieser Häute bleiben auf spanischem Territorium.

So wurden rund 92.000 Säugetiere und 2,5 Millionen Reptilien illegal importiert. Die meisten dieser Tiere wurden lebend als Haustiere verkauft.

Betroffene Arten

Spanien ist zum Tor für diese Art von Geschäft geworden. Afrikanische Tiere wie der Berberaffe oder die Schwarze Schildkröte werden über Spanien in verschiedenste europäische Länder gebracht.

Die Tiere können auch mit dem Flugzeug anreisen. Exotische Arten aus Lateinamerika kommen im gepackten Koffer ins Land, hauptsächlich Papageien, aber auch Primaten oder Reptilien.

Die WWF-Studie beleuchtet Jagdprodukte und -trophäen mit besonderem Schwerpunkt auf Elfenbein und andere Teile des afrikanischen Elefanten. In Spanien wurden in den letzten Jahren 1.095 Trophäen dieser Art beschlagnahmt.

Eines der auffälligsten Opfer des illegalen Tierhandels ist der Glasaal: Das Geschäft ist enorm gewachsen und erreichte in Ländern wie China 1.500 Euro pro Kilo.

Die Spanischen Tierorganisationen, die großen Verlierer

Der WWF prangert die prekäre Situation der Rettungszentren für die exotische Tierwelt an. Von den 35 bestehenden Zentren haben nur fünf eine Kooperationsvereinbarung, mit der nur 10% der tatsächlichen Unterhaltskosten subentioniert werden.

Wenn eine durch illegalen Tierhandel beschlagnahmte Spezies nicht zurück in ihren Lebensraum kann, muss sie für den Rest ihres Lebens in einem dieser Zentren in Gefangenschaft gehalten werden.

Diese Tiere sind dann Eigentum des spanischen Staates, doch es stehen kaum finanzielle Mittel zur Verfügung, um Rettungszentrum zu erhalten.

Zu diesen Rettungszentren gehören mehrere Zoos, die einen Teil ihrer Einrichtungen nutzen, um Opfer des illegalen Tierhandels zu retten. Darüber hinaus gibt es spezialisierte Orte, wie beispielsweise Tierheime für Primaten.

Der spanische Aktionsplan gegen illegalen Tierhandel und den internationalen Wildtier-Furtivismus ist positiv. WWF verpflichtet sich, private Rettungszentren, Umwelterziehung und die Bekämpfung des illegalen Handels mit mehr wirtschaftlichen und personellen Ressourcen zu unterstützen.


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