Wie kümmert man sich um eine Katzenkolonie?
Auf den Straßen aller Städte gibt es Streuner, die eine Katzenkolonie bilden. Sie unterstützen die Insektenkontrolle und vermeiden Rattenplagen, doch in einem städtischen Umfeld erhalten sie weder alles notwendige Futter noch die Pflege, der sie bedürfen.
Wenn du einer Katzenkolonie helfen möchtest, so haben wir folgende Ratschläge für dich:
Warum es so wichtig ist, eine Katzenkolonie zu pflegen
Manche Menschen denken, dass man Katzenkolonien entfernen kann, indem man sie umsiedelt oder “verschwinden” lässt. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Es hat sich gezeigt, dass man die Zahl der Tiere in einer ganzen Stadt reduzieren muss. Wenn eine einzelne Katzenkolonie über Nacht verschwindet, so siedelt sich nur eine neue am selben Ort an.
Wir wissen zwar, dass Katzenkolonien nützlich für Menschen sind, denn sie entfernen Ratten und Insekten wie beispielsweise Kakerlaken, doch das Leben eines Streuners ist nicht immer einfach.
Man kann jedoch zu einem Gleichgewicht kommen, indem man die Katzen einer Kolonie pflegt und auf ihre Gesundheit achtet, aber es gleichzeitig nicht zu Überbevölkerung kommen lässt.
Fütterung
Eines der ersten Dinge, die man tun sollte, ist auf die Ernährung der Katzen zu achten. Ihrer Gesundheit und der Hygiene zuliebe, sollte man sie nur mit artgerechtem Futter versorgen.
Katzen sind Fleischfresser und jegliches frische Futter, dass man ihnen anbietet, sollte roh sein und nur aus Fleisch bestehen. Wenn man ihnen Futter auf der Straße zukommen lässt, ist es deshalb hygienischer, Trockenfutter zu verwenden.
Die Reste menschlischen Essens schaden allen Beteiligten. Der Verdauungstrakt der Katzen kann Frittiertes, Gebratenes und Getreide nur schwer verarbeiten.
Für Menschen ist es ebenfalls schädlich, denn es zieht Insekten an, riecht übel und verdreckt die Straßen. Deshalb sollte man eine streunende Katzenkolonie nur mit Trockenfutter ernähren.
Du solltest auch regelmäßig die Näpfe säubern. Falls du Einwegteller benutzt und einen leeren vorfindest, dann schmeiße ihn am besten in den Mülleimer.
Katzen leben nicht gerne im Müll und man sollte ihn auch nicht einfach auf der Straße liegen lassen.
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Denke ebenfalls daran, den Katzen immer frisches Wasser bereit zu stellen. Das gilt insbesondere in großen Städten und bei warmem Wetter. Wechsle das Wasser auch täglich aus, denn es gibt Insekten, wie zum Beispiel Stechmücken, die dort ihre Larven ablegen. Das kann zu einer Plage führen!
Hinterlasse ihnen das Futter und Wasser an wenig sichtbaren Orten, zu denen die Katzenkolonie jedoch freien Zugang hat. Wenn du sie auf belebten Straßen fütterst, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass jemand die Tiere vergiftet oder versehentlich gegen die Näpfe tritt und so alles umwirft.
Verstecke die Näpfe deshalb an Orten, die nur den Katzen zugänglich sind.
Gesundheit
Sei dir dessen bewusst, dass eine Katzenkolonie zu pflegen weitaus mehr bedeutet, als nur den Tieren Futter zukommen zu lassen. Du musst auch auf die Gesundheit der Tiere achten. Kontaktiere hierfür einen Tierarzt, denn hin und wieder wirst du ihn brauchen.
Streuner leiden oft unter verschiedenen Gesundheitsproblemen. Zu den häufigsten zählen Erkältungen, Hautprobleme, Verletzungen durch Revierkämpfe und Augenerkrankungen.
Soweit es dir möglich ist, solltest du die kranken Tiere medizinisch versorgen, denn ihr Wohlbefinden hängt von ihrer Gesundheit ab.
Sterilisierung
Die einzige effektive Art, die Zahl einer Katzenkolonie zu reduzieren, ist die Sterilisierung. So wird Neugeburten vorgesorgt. In vielen Städten führt man das TNR Projekt (fangen-sterilisieren-freilassen) durch. Oft wird es von den Behörden und Tierschutzvereinen gefördert.
Selbst wenn es in deiner Heimat dieses Projekt noch nicht gibt, so spricht nichts dagegen, dass du dich darum kümmerst. Wenn du dich wirklich um eine Katzenkolonie kümmern möchtest, dann sterilisiere sie.
Du kannst das in deinem eigenen Rhythmus durchführen und auch um Hilfe bei den Kosten bitten. So lange die Tiere nicht sterilisiert sind, gibt es weiter Neugeburten und die Kolonie wächst.
Kontrolliere die Zahl der Katzen einer Kolonie, wie viele von ihnen sterilisierst sind und welche Neuzugänge es gibt. Das sind dann vermutlich neu ausgesetzte Tiere. Es ist grundlegend, dass du die Tiere kennst, die du pflegst.
Adoption
Es ist sehr schwierig, erwachsene Tiere einer Katzenkolonie in Adoption zu geben, denn viele von ihnen möchten gar nicht adoptiert werden. Du kannst jedoch die zahmsten erwachsenen Tiere aus der Kolonie herausnehmen.
Wenn Jungtiere selbständig fressen, kannst du sie ebenfalls aus der Kolonie entfernen und in Adoption geben.
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Suche die Hilfe eines Tierheimes, damit es dir hilft, neue Familien für die Samtpfötchen zu finden. Ein Tierschutzverein hat mehr Kontakte und Erfahrung als du und kann dir die Arbeit wesentlich erleichtern.
Eine Katzenkolonie zu pflegen ist schon viel Arbeit, aber sie erfüllt uns Menschen. Sei ein gutes Beispiel und zeige deinen Mitmenschen so, dass Tierschützer mitfühlende und hart arbeitende Menschen sind. Nur zusammen können wir die Lebensqualität einer Katzenkolonie verbessern.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.