Was ist die Nickhaut bei Hunden?

Die Nickhautdrüse wird bei einer kleinen Verletzung oder einem Risiko für eine Augenverletzung aktiv. Es handelt sich also nicht um eine Krankheit, sondern um einen Schutzmechanismus. Wir schauen uns die Funktionen der Nickhaut anschließend etwas genauer an.
Was ist die Nickhaut bei Hunden?
Francisco María García

Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Hunde haben ein drittes Augenlid, das auch als Nickhaut bezeichnet wird. Es handelt sich um eine zusätzliche Bindehautfalte, die im inneren Augenwinkel zu erkennen ist. Erfahre heute mehr über die Funktionen des dritten Augenlids bei Hunden.

Die Nickhautdrüse wird bei einer kleinen Verletzung oder einem Risiko für eine Augenverletzung aktiv. Es handelt sich also nicht um eine Krankheit, sondern um einen Schutzmechanismus. Wir schauen uns die Funktionen der Nickhaut anschließend etwas genauer an:

Was ist die Nickhaut?

Es handelt sich um Membrane in beiden Auge des Hundes, deren Schleimhäute Lymphfollikel enthalten. Das dritte Augenlid hat keine eigenen Muskeln, tritt jedoch in Aktion, wenn Gefahr droht. Es handelt sich um eine Art Scheibenwischer, mit dem Fremdkörper beseitigt werden können. Dieser Mechanismus wird durch einen automatischen Reflex angeregt.

Nickhaut bei Hunden

Bei einer Verletzung oder beim Eindringen eines Fremdkörpers bewegt sich die Nickhaut, während sich der Augapfel leicht zurückzieht. In diesem Augenblick aktiviert sich das dritte Augenlid blitzartig, um die Gefahr abzuweisen. Danach geht sie wieder in ihre ursprüngliche Position zurück.

Dies ist in der Regel also kein Grund zur Sorge, denn es handelt sich um einen Schutzmechanismus. Allerdings könnte sich auch ein Gesundheitsproblem daraus entwickeln. Sollte dies der Fall sein, musst du deinen Hund zum Tierarzt bringen, damit dieser die Augen untersuchen kann.

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Vorteile der Nickhaut

Am wichtigsten ist die Schutzfunktion des dritten Augenlids. Damit kann auch Geschwüren oder Infektionen vorgebeugt werden, denn die Antikörper können schneller auf Krankheitserreger reagieren.

Außerdem unterstützt die Nickhaut die konstante Befeuchtung des Sehorgans. 40% der Tränenflüssigkeit werden durch die Nickhautdrüsen produziert.

Es ist zwar oft nicht einfach zu sehen, doch wenn du eine dünne weiße Schicht auf einem der Augen beobachtest, dann handelt es sich wahrscheinlich um die Nickhaut. Problematisch wird es allerdings erst dann, wenn diese nach fünf bis sechs Stunden noch immer sichtbar und nicht an ihrem ursprünglichen Platz ist.

Nickhautdrüsenvorfall

Insbesondere bei Haushunden kann es zu einem Nickhautdrüsenvorfall kommen, was auch als “Kirschauge” bezeichnet wird. Dabei entsteht eine kugelige Vorwölbung, die an eine Kirsche erinnert. Genetische Faktoren können dazu führen, es kann sich allerdings auch einfach um Schwäche oder Trockenheit des Gewebes handeln.

Es handelt sich bei Hunden um eine der häufigsten Ursachen für einen Besuch beim Tieraugenarzt. Einige Rassen leiden häufiger daran, so zum Beispiel  englische Bulldogge, Boxer, Pekinese, Chihuahua und neapolitanischer Mastiff.

Bei diesen Rassen ist das dritte Augenlid ständig in Verwendung, doch grundsätzlich kann jeder Hund, unabhängig von Alter und Rasse, an einen Nickhautdrüsenvorfall leiden. Bringe dein Tier in diesem Fall zum Tierarzt!

Nickhaut bei Hunden

Was kann man bei einem Nickhautdrüsenvorfall tun?

Es gibt keine Medizin für dieses Leiden. Das einzige Verfahren ist die chirurgische Entfernung der vorgefallenen Drüse. Dies wird im Normalfall jedoch nicht empfohlen, denn dadurch wird das Auge des Tiers danach sehr trocken, da es nicht mehr so viel Tränenflüssigkeit produzieren kann. Darüber hinaus fehlt dann der Schutzmechanismus.

Deshalb wird meist die Rafftechnik nach Moore eingesetzt, bei der zwei kleine Einschnitte unterhalb oder oberhalb der Nickhautdrüse gemacht werden, die dann miteinander vernäht werden. So kommt die Nickhautdrüse wieder in ihre normale Position.

Lasse dich von deinem Tierarzt beraten.

Ein Kirschauge verursacht keine Schmerzen oder schlimmere Schäden im Auge des Hundes. Die Symptome sind fast nicht zu erkennen, doch trotzdem ist eine rechtzeitige Behandlung wichtig, um Krankheiten wie eine Bindehautentzündung oder Augentrockenheit zu verhindern. 

Kurz zusammengefasst: Das dritte Augenlid ist bei Hunden ganz normal, es hat eine Schutzfunktion, die sehr wichtig ist. Man muss nicht sofort in Panik geraten, wenn die Nickhaut sichtbar ist, doch man sollte das Tier sofort tierärztlich untersuchen lassen, wenn die Nickhaut nicht mehr zurückgeht oder andere Abnormalitäten beobachtet werden.

 


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.