Weichkorallen: was sind das für Lebewesen?
Geschrieben und geprüft von der Biologin Paloma de los Milagros
Weichkorallen sind eine Gruppe von Nesseltieren, die sich durch die Abwesenheit eines internen Skeletts aus Calciumcarbonat kennzeichnen. Sie bilden bunte Korallenriffe, insbesondere in tropischen Gewässern.
Diese wirbellosen Meereswesen gehören zur Ordnung der Alcyonacea, die wiederum in zwei Gruppen unterteilt wird. Einerseits gibt es die wirklichen Weichkorallen und andererseits die sogenannten Meeresfächer, die eine innere Achse aus Protein haben.
Im Gegensatz zu den Steinkorallen haben die wirklichen Weichkorallen kleine Kalknadeln, die man Sklerite nennt. Diese Nädelchen geben ihnen Halt und Festigkeit. Abgesehen davon geben sie den Weichkorallen auch eine stachelige Textur, die ihnen als Abwehr dient.
Faszinierende Meeresbewohner
Die meisten dieser Wirbellosen, abgesehen von einigen Meeresfächern, führen keine Photosynthese durch und haben keine symbiotischen Algen (Zooxanthellen) zur Verfügung. Stattdessen verwenden sie ihre acht oder mehr federförmigen Tentakel, um Nährstoffe zu fangen.
Weichkorallen sind Kolonien von kleinen Polypen, die miteinander verbunden sind und deshalb sehr verschiedene Formen annehmen können. Einige können zwei Arten von Polypen aufweisen: die einen sind länglich und haben Tentakel und die anderen haben einen kurzen Körper, der dazu gemacht ist, Wasser zu pumpen. Diese Kolonien können bunte Korallenriffe in Rot-, Violett- oder Gelbtönen bilden.
In der Karibik stechen vor allem die Meeresfächer hervor, während es im Pazifik mehr Weichkorallen gibt. Man muss jedoch auch erwähnen, dass es diese Korallen in allen Ozeanen der Welt gibt. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Tote Meerhand (Alcyonium digitatum), die man an der Küste Norwegens bewundern kann.
Die Mehrzahl der Weichkorallen ernährt sich von Plankton oder kleinen, schwebenden Partikeln. Um an ihr Futter zu gelangen, bewegt jeder Polyp der Koralle seine Tentakel, um so eine Strömung hervorzurufen. Das nennt man Ernährung durch Filterung. Jedes Tentakel hat wiederum eine Art von Stachel, der ihm den Fang erleichtert.
Fortpflanzung der Weichkorallen
Weichkorallen sind ganz schön vielseitig was die Fortpflanzung angeht. Sie können sich sowohl auf sexuelle als auch auf asexuelle Weise vermehren. Im ersten Fall produzieren die Polypen Eizellen oder Sperma, deren Vereinigung zu unabhängigen Larven führt.
Nachdem sie sich entwickelt haben, beginnen sie ihr Leben als Kolonie. Einige der Korallen sind Hermaphroditen, entweder gleichzeitig oder wandelbar. Das bedeutet, dass sie weibliche oder männliche Fortpflanzungszellen herstellen, aber nicht zur gleichen Zeit.
Die asexuelle Fortpflanzung geschieht durch verschiedene Mechanismen:
- Fragmentation: Das geschieht bei Weichkorallen sehr oft durch eine zufällige Erdrosselung einer Sektion. Sie braucht dan nur acht oder mehr Polypen zu haben, um eine neue Kolonie zu gründen, nach dem sie sich auf dem Meeresboden festgesetzt hat.
- Knospenbildung: Dies geschieht durch ein Eigelb oder eine Wucherung der Korallenmutter, was dann einen neuen Polypen ergibt. Der hat ausreichend Tentakel und lebenswichtige Strukturen, um unabhängig zu schwimmen.
- Teilung: Sie kann länglich oder quer stattfinden. Es kann auch zu einer Teilung der Bodenscheibe kommen. Das ist eine Art Saugnapf, mit dem sich die Kolonie am Boden festsetzt.
Artenschutz für Weichkorallen
Weichkorallen, genau wie alle anderen Korallen, geben Fischen, Seepferdchen und anderen kleinen Meerestieren Schutz und Deckung. Sie laufen allerdings auch Gefahr, von größeren Tieren gefressen zu werden. Deshalb geben einige von ihnen chemische Substanzen ab, um sich zu verteidigen. Einige dieser Substanzen enthalten Wirkstoffe, an der die pharmazeutische Industrie sehr interessiert ist.
Heutzutage ist die größte Bedrohung für diese Korallen der Verlust ihres Lebensraumes. Diese Organismen locken viele Touristen an, was zu der allmählichen Verschlechterung ihrer Lebensumstände führt.
Außerdem muss man auch den illegalen Handel auf dem Schwarzmarkt in Betracht ziehen. Aus diesem Grund sind die Gesetzgebung und das Verhalten der Menschen die ausschlaggebenden Faktoren des kurz -und mittelfristigen Überlebens dieser bunten Meeresbewohner.
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