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Die 5 giftigsten Quallen

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In den Weltmeeren gibt es die giftigsten Quallen der Welt. Einige von ihnen können Menschen mit einer einzigen Berührung ihrer Tentakel töten.
Die 5 giftigsten Quallen
Letzte Aktualisierung: 30. März 2023

Dieses riesige Unterwasser-Ökosystem, das wir „die Weltmeere“ nennen, beherbergt eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Dieses Ökosystem gehört zu den am wenigsten erforschten Gebieten des Planeten Erde und ist der Lebensraum von mannigfaltigen giftigen wirbellosen Tieren wie den Quallen. In diesem Artikel beschäftigten wir uns mit den giftigsten Quallen der Welt.

Der Begriff Qualle ruft an sich schon Respekt hervor, denn diese wirbellosen Tiere werden aufgrund ihrer Nesselzellen mit Schmerzen in Verbindung gebracht. Allerdings sind nicht alle Arten innerhalb dieser Gruppe giftig. Damit man die Unterscheidung zwischen giftig und harmlos besser treffen kann, werden im Folgenden die giftigsten Quallen vorgestellt und Hinweise gegeben, wie man sie erkennt.

Warum sind Quallen giftig?

Obwohl Quallen harmlos aussehen, könnte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein. Die Evolution hat es ihnen ermöglicht, Verteidigungstechniken zu entwickeln, wie z. B. die Produktion eines Nesselgifts, das innerhalb von Minuten töten kann.

Auf der evolutionären Ebene ist die Hauptfunktion des Nesselgifts mit einer Verteidigungsfunktion verbunden. Es ist auch eine hochwirksame Jagdmethode. Kleine Beutetiere werden durch das Nesselgift sofort getötet und größere Fische können sich nicht mehr effektiv wehren. Die Qualle kann sie dadurch sehr leicht überwältigen. Selbst niedrige Dosen des Gifts sind also für die Beute häufig tödlich und schädlich für unsere Spezies.

Wenn Menschen einer bestimmten Dosis Nesselgift einer bestimmten Quallenart ausgesetzt werden, können sie starke Schmerzen erleiden. Diese reichen von Schmerzreizen, die sich siedend heiß anfühlen über massive Kreislaufprobleme bis zum Zusammenbruch des Herz- und Kreislauf-Systems und damit bis zum Tod.

Die 5 giftigsten Quallenarten

Hier stellen wir insgesamt 5 Quallenarten vor, die als giftig eingestuft werden. Wenn wir ein bisschen mehr über sie wissen, können wir sie leichter identifizieren und uns vor ihnen in Acht nehmen, wenn wir sie entdecken. Legen wir los:

1. Pazifische Kompassqualle

Unter den existierenden Quallenarten sticht die Pazifische Kompassqualle oder Chrysaora fuscescens hervor. Exemplare dieser Art sind aufgrund ihrer Größe von bis zu 1,80 Metern und ihrer goldbraunen Färbung leicht zu erkennen.

Eines ihrer auffälligsten Merkmale ist ihre Fähigkeit, Licht zu orten. Dank dieser Fähigkeit können sie Beute oder mögliche Bedrohungen erkennen. Außerdem sind sie in der Lage, eine rötlich gefärbte Tinte abzusondern.

Aufgrund ihrer kräftigen Schattierungen und der einfachen Haltung wird diese Art oftmals in öffentlichen Aquarien ausgestellt. Glücklicherweise ist ihr Nesselgift für Menschen lediglich unangenehm. Nebenbei erwähnt: Quallenaquarien benötigen unbedingt eine Strömung, die die Tiere immer in Bewegung hält. Auf dem Boden können sie keine Nahrung mehr aufnehmen.

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2. Seewespe

Trotz ihrer geringen Größe wird geschätzt, dass nur 1,4 Milliliter des Giftes der Seewespe (Chironex fleckeri) einen Menschen innerhalb von Minuten töten können. Aus diesem Grund belegt sie das Siegerpodest in Sachen Gefährlichkeit und wird somit als die giftigste Spezies der Erde eingestuft.

Die Schwimmglocke, die bläulich schimmert, kann bis zu 30 cm Durchmesser haben, aber ihre Tentakel können bis zu 3 Meter lang werden. Die Gefährlichkeit dieses wirbellosen Tieres liegt in der Länge seiner Tentakel, da Menschen von ihnen gestreift und „gestochen“ werden können. Allerdings bevorzugt dieses Tier die Gewässer, die von den Küsten australischer Strände weit entfernt sind.

Eine kuriose Tatsache über das Nesselgift der Seewespe ist, dass laut einem auf dem englischsprachigen Portal ScienceDirect veröffentlichen Artikel das Gift umso stärker ist, je älter die Qualle ist. Interessant ist auch, dass andere Forscher den pharmakologischen Nutzen von Quallengiften untersuchen – in der Hoffnung, Medikamente daraus entwickeln zu können.

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Eine der giftigsten Quallen der Welt: die Seewespe

3. Irukandji-Qualle

Ihr Name stammt von den Bewohnern im Norden Australiens, die Irukandji genannt werden. Zusammen mit der Seewespe gehört sie zur Klasse der Würfelquallen (Cubozoa). Genau wie die Seewespe steht die Irukandji-Qualle (Carukia barnesi) auf der Liste der giftigsten Quallenarten ganz oben.

Ihr Gift ist Berichten zufolge 100 Mal stärker als das einer Kobra. Obwohl sie eine der kleinsten Quallenarten ist, hat man festgestellt, dass die Giftigkeit ihrer Nesselzellen umso stärker ist, je kleiner sie ist.

Zu den häufigsten Symptomen, die sich nach einer Begegnung mit den Tentakeln einstellen, gehören Muskelkrämpfe, Brennen, Erbrechen, Kopfschmerzen oder Herzrasen. Die Gesamtheit der Symptome wird als Irukandji-Syndrom” bezeichnet. Glücklicherweise verlaufen Berührungen mit den Nesselzellen einer Irukandji-Qualle nicht tödlich, wenn das Opfer rechtzeitig behandelt wird.

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Diese Art stellt eine erhebliche Gefahr vor der Küste Australiens dar.

4. Gelbe Haarqualle

Die Art Cyanea capillata, auch bekannt als Löwenmähnenqualle, wurde als die größte Qualle der Welt identifiziert. Der Schirm kann bis zu einem Meter Durchmesser haben und ihre Tentakel fast 40 Meter lang werden. Diese wirbellosen Tiere erreichen bis zu einer Vierteltonne Gewicht.

Die Gelbe Haarqualle ist typischerweise in kalten Gewässern verbreitet und kommt auch im Nordatlantik und in australischen Gewässern vor. Wie es bei anderen Quallen auch der Fall ist, bleiben ihre Nesselzellen (Nematozcyten) auch im toten Zustand aktiv. Das bedeutet, dass sie noch einige Zeit nach ihrem Tod Nesselgift absondern können.

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Die gelbe Haarqualle, auch Große Löwenmähne genannt.

5. Portugiesische Galeere

Obwohl die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) keine echte Qualle ist, war es notwendig, dass sie auf dieser Liste erscheint. Dieses wirbellose Tier ist häufig Gegenstand in den Nachrichten, weil zahlreiche Exemplare durch starke Strömungen immer wieder an bekannten Badeküsten aufgetaucht sind.

Leider sterben diese Tiere nach dem Stranden am Meeresufer. Ihr Tod bedeutet jedoch nicht, dass keine Gefahr mehr besteht. Offenbar bleiben auch hier die Tentakel aktiv – selbst wenn sie vom Körper getrennt sind oder das Exemplar bereits tot ist.

Wie bereits erwähnt, ist diese „Qualle“ eigentlich eine Kolonie von Polypen, auch Kolonieorganismus genannt. Sie ist dank ihrer rosa Farbe mit bläulichen Tönen leicht zu erkennen. Deshalb muss sie Teil dieser Aufzählung sein, da eine Begegnung mit ihren Tentakeln äußerst unangenehm ist und für Schwimmer im Meer tödlich enden kann.

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Wenn du die wichtigsten Fakten über diese Quallenarten kennst, kannst du handeln, falls du auf eines dieser Türe stößt. In der Tat sterben in Australien beispielsweise mehr Menschen durch Quallengift als durch Haiangriffe. Die wichtigste Voraussetzung bei einem Zusammentreffen ist, dass du dich so weit wie möglich von den Tentakeln der Qualle entfernst und sich die darauf befindlichen Nesselzellen nicht entladen können.


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