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Kooperation und Eusozialität: Die Stärke der Einheit

4 Minuten
Teamarbeit erhöht die Überlebenschancen in der Natur. Dabei gibt es verschiedene Arten der Zusammenarbeit, vom Mutualismus bis zur Eusozialität und der Bildung von Superorganismen.
Kooperation und Eusozialität: Die Stärke der Einheit
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Kooperation und Eusozialität sind eine Frage von Leben und Tod. Wenn Tiere zusammenarbeiten, ist es wahrscheinlicher, dass sie überleben und sich fortpflanzen. Zum Beispiel schützen sich Clownfische und Anemonen gegenseitig vor Raubtieren und Parasiten.

Andere Verhaltensweisen sind nicht so bekannt, aber genauso wichtig. Viele Säugetiere kümmern sich gegenseitig um ihre Jungen. Zum Beispiel kümmern sich Tiere derselben Art auch um jene Nachkommen, die nicht ihre eigenen sind. Eine Gruppe von Erdmännchen wird zum Beispiel von einem Alphaweibchen, das sich als einziges fortpflanzt, und ihren Helfern angeführt.

Studien haben gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Helfer, die ein dominantes Weibchen hat, und der Anzahl der überlebenden Nachkommen besteht.

Nun haben wir einige bekannte Beispiele für die Kooperation in der Tierwelt gesehen, aber was passiert, wenn die Sozialität die Existenz des Tieres selbst bestimmt? Im Folgenden werden wir genauer auf dieses Thema eingehen.

Kooperation und Eusozialität

Eusozialität bezieht sich auf den höchsten Grad der sozialen Organisation, die bei bestimmten Tieren besteht. Ihre Merkmale sind folgende:

  • Kooperative Betreuung von Jungtieren
  • Überlappende Generationen
  • Die Existenz steriler Rassen und selbstloser Verhaltensweisen

Wenn Rassen beginnen, sich von einem dominanten Alphatier regieren zu lassen, sprechen wir von Eusozialität. Eusozialität wird hauptsächlich bei Insekten beobachtet; Hautflügler sind Meister der Teamarbeit.

Hierarchie der Bienen

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Bienen sind ein klares Beispiel dafür, dass die Arbeit im Team sehr effektiv ist. Ein Bienenstock beherbergt drei Kategorien von Bienen: die Bienenkönigin, die Arbeiterinnen und die Drohnen. Die Königin ist die einzige, die sich fortpflanzen kann. Aus befruchteten Eiern werden andere Arbeiterinnen und aus unbefruchteten Eiern werden Drohnen.

Der Unterschied zwischen der Bienenkönigin und einer Arbeiterin besteht in der Art der Nahrung, die sie als Larve erhält. Die Bienenkönigin ist das Zentrum des Bienenstocks, sie kann 2 bis 4 Jahre alt werden und legt bis zu 1500 Eier pro Tag! Die Aufgabe der übrigen Bienen besteht darin, sie zu beschützen und sie um jeden Preis zu ernähren.

Je nach Art gibt es Unterschiede in der Größe der Bienenvölker und Rassen. Zum Beispiel ist bekannt, dass die Hummel in Völkern mit einer Königin und bis zu 500 Arbeiterinnen lebt, während Wespen in einem Volk Tausende von Königinnen und Millionen von Arbeiterinnen haben können.

Vielleicht sind diese Hierarchien der Gipfel der Kooperation, aber es gibt noch viele weitere Beispiele.

Superorganismen

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Der Begriff „Superorganismen“ bezieht sich auf Kolonien, die als ein einziges Lebewesen mit einer eigenen Physiologie agieren. Die Königin ist das Gehirn, und die Strukturen, an denen gebaut und gearbeitet wird, sind der Körper. Als Einheit haben sie eine geregelte gemeinsame Temperatur, eine kontinuierliche Nahrungszufuhr und eine Kommunikation, die dem Nervensystem ähnlich ist. Termiten sind ein gutes Beispiel dafür, weil sie im Vergleich zu ihrer Größe riesige Strukturen schaffen.

Jedes Mitglied eines Superorganismus könnte mit jeder Zelle und jedem Bakterium in unserem Körper verglichen werden. Denn beide sind ein Teil von etwas viel Größerem.

Eusozialität und Säugetiere

Insekten sind jedoch nicht die einzigen Lebewesen, die zur Eusozialität fähig sind. So gibt es auch unter den Säugetieren einige Beispiele dafür. Der Nacktmull ist das perfekte Beispiel.

Dieses neugierige Tier lebt in einer Kolonie von etwa 80 Individuen. Jede Kolonie besteht aus einem komplexen System von Höhlen, die durch unterschiedlich tiefe Tunnel miteinander verbunden sind. In diesen Kolonien gibt es nur ein Weibchen, das sich fortpflanzt und die bis zu fünf Mal im Jahr mit denselben 2 oder 3 Männchen kopuliert. Diejenigen, die sich nicht fortpflanzen können, suchen nach Nahrung und verteidigen die Kolonie.

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  • Eine interessante Tatsache über diese Art ist die, dass sie fremdenfeindlich ist. Sie greifen sofort an und töten alles, was in ihre Tunnel eindringt und nicht Teil ihres Systems ist.
  • Der Dimorphismus bei dieser Art ist gemäß ihrer Hierarchie klar, da Männchen und Weibchen, die sich fortpflanzen können, größer sind.

Einer für alle, alle für einen

Wie wir in diesem Artikel gesehen haben, kann die Vereinigung vieler kleiner Wesen eine Kraft sein, die nicht unterschätzt werden darf. Von komplexen Hierarchien bis hin zu Strukturen, die als ein einziges Lebewesen agieren, dienen Kooperation und Eusozialität nur einem einzigen Zweck: das Überleben der Spezies sicherzustellen.

Aber du musst nicht einmal so tief in das Verhalten der Tiere eintauchen, um dies zu erkennen, denn wir selbst unterscheiden uns gar nicht so sehr von Tierkolonien.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • https://es.wikipedia.org/wiki/Eusocialidad
  • Clutton-Brock, T. H., Brotherton, P. N. M., O’Riain, M. J., Griffin, A. S., Gaynor, D., Sharpe, L., … & McIlrath, G. M. (2000). Individual contributions to babysitting in a cooperative mongoose, Suricata suricatta. Proceedings of the Royal Society of London. Series B: Biological Sciences267(1440), 301-305.
  • https://es.wikipedia.org/wiki/Apis_mellifera
  • www.oei.es/historico/divulgacioncientifica/noticias_435.htm
  • Sleator, R. D. (2010). The human superorganism–of microbes and men.

 


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