Fuchshai: Lebensraum und Merkmale

Zwischen 1999 und 2014 wurden 183.000 Tonnen Fuchshaie gefangen. Indonesien, Ecuador, Sri Lanka und die Vereinigten Staaten sind die Länder, die die Art am meisten ausbeuten. Hier erfährst du alles Wissenswerte über den Fuchshai.
Fuchshai: Lebensraum und Merkmale
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Der Fuchshai ist eine Knorpelfischart mit einem charakteristischen riesigen Schwanz. Er ist ein weit verbreitetes Tier mit einer erstaunlichen Mobilität und Aktivität, die es ihm ermöglicht, sich recht schnell zwischen der Oberfläche und tiefen Gewässern zu bewegen. Die Fortpflanzung dieser Exemplare ist sein größtes Hindernis und Experten halten den Fuchshai für eine sehr gefährdeten Art.

Obwohl es drei verschiedene Fuchshai-Arten gibt, konzentrieren wir uns in diesem Artikel jedoch nur auf den Großaugen-Fuchshai (Alopias superciliosus). Lies einfach weiter, um mehr über diesen riesigen Meeresbewohner zu erfahren.

Lebensraum der Fuchshaie

Fuchshaie leben in tropischen und gemäßigten Meeren und halten sich sowohl an der Wasseroberfläche als auch in einer Tiefe von bis zu 700 Metern auf. Der Fuchshai ist ein ziemlich aktiver und widerstandsfähiger Schwimmer, der lange Wanderungen von bis zu 2.400 Kilometern unternehmen kann. Der optimale Lebensraum für diese Art sind warme Gewässer, da dort die größten Exemplare gefunden werden.

Fuchshai: Physische Merkmale

Die Besonderheit dieses Hais ist der obere Teil seines Schwanzes, der sehr lang und auffällig ist. Diese Schwanzverlängerung kann so lang wie der gesamte Körper sein und tatsächlich erreichen die größten Exemplare eine Gesamtlänge von 4,5 Metern.

Der Körper des Fuchshais ähnelt dem anderer Haie: zylindrisch, robust und mit einer verlängerten kegelförmigen Schnauze. Darüber hinaus hat er 5 deutlich ausgeformte Flossen und eine sechste, die allerdings nicht stark entwickelt ist und sich in der Nähe des Schwanzes befindet. Alle Flossen sind unbeweglich und helfen dem Hai, seine Position im Wasser zu halten, mit Ausnahme der Schwanzflosse, die die einzige ist, die beweglich ist. Die Beweglichkeit dieser Flosse führt außerdem dazu, dass der Fuchshai auch als Drescherhai bezeichnet wird.

Der Körper hat die typische Färbung von Haien: bläulich-grauer Rücken, aber eine weiße Färbung am Bauch. Obwohl die Gattung Alopias drei verschiedene Arten umfasst, unterscheidet sie sich von den anderen durch ihre großen Augen.

Ein Fuchshai im Profil.

Verhalten des Fuchshais

Dieser Hai ist ein einsamer Schwimmer, der häufig auf der Suche nach warmen Gewässern ist. Darüber hinaus ist die Population nach Alter und Geschlecht getrennt. Einige Experten halten dies für eine Strategie, die ihr Überleben verbessert. Daher gruppieren sich Weibchen, Männchen und die Jungtiere an verschiedenen Orten im Ozean.

Laut einem Artikel in der wissenschaftlichen Zeitschrift Marine Ecology Progress Series hält sich dieser Hai tagsüber normalerweise in Tiefen von 200 oder 500 Metern und nachts nahe der Oberfläche auf. Denn während des Tages kann er seine Beute aufgrund Reflexion des Sonnenlichtes mit seinen großen Augen leicht beobachten. Im Gegensatz dazu muss er aufgrund des mangelnden Lichts in der Nacht an die Oberfläche steigen.

Der Fuchshai und seine Ernährung

Seine Hauptnahrung sind Tintenfische und Fischschwärme, weshalb er als spezialisiertes Raubtier gilt. Zu den Beutetieren, von denen sich Fuchshaie am häufigsten ernähren, gehören der Humboldt-Kalmar, der Laternenfisch und der Pazifische Seehecht.

Der Schwanz dieses Hais spielt eine wichtige Rolle bei seiner Ernährung, da er damit seine Beute betäubt und in die Enge treibt. Mit seiner Schwanzflosse erzeugt der Fuchshai Wasserwellen, die das Opfer betäuben. Darüber hinaus benutzt er diese auch als Peitsche, die seine Beutetiere hart trifft und diese dadurch handlungsunfähig macht. Daher auch der Name “Drescherhai”.

Die Fortpflanzung von Fuchshaien

Während ihrer Entwicklung zeigen die Nachkommen ein Verhalten, das als Ovofagie bezeichnet wird. Das bedeutet, dass sie sich von den unbefruchteten Eiern der Mutter ernähren. Zu diesem Zweck entwickeln sie vorübergehend embryonale Zähne, die sie vor der Geburt wieder verlieren.

Die Nachkommen dieser Art sind bei der Geburt zwischen 60 und 105 Zentimeter groß und werden im Alter von etwa 12 Jahren geschlechtsreif. Außerdem ist die elterliche Fürsorge minimal, da die Jungtiere nach der Geburt unabhängig sind, aber in einer geschützten “Kinderstube” verbleiben, wo sie von mehreren Weibchen beschützt werden. Wenn sie heranwachsen, wandern sie an neue Orte, wobei sie sich nach Alter trennen.

Der Fuchshai pflanzt sich jährlich fort, hat aber keine bestimmte Paarungszeit. Die Tiere können sich zu jeder Zeit des Jahres paaren.

Der Fuchshai und sein Erhaltungszustand

Nach Angaben der International Union for Conservation of Nature wird der Fuchshai als gefährdete Art gelistet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Tiere nur wenige Nachkommen pro Wurf zeugen und darüber hinaus von Fischereiunternehmen stark dezimiert werden.

Die Bedrohungen für den Fuchshai

Die größte Bedrohung für diese Tiere geht von der gezielten und zufälligen Fischerei aus. Einer der Gründe für die hohe Nachfrage nach diesen Tieren ist die Beliebtheit ihres Fleisches, ihrer Flossen, ihrer Haut und ihrer Leber. Aus diesem Grund versuchen Fischer auf der ganzen Welt, diese Haie zu fangen.

Auf dem asiatischen Kontinent gibt es einen beachtlichen Markt für ihre Flossen, da sie Teil eines traditionellen chinesischen Gerichts sind. Die begehrtesten Teile der Exemplare sind jedoch ihr Fleisch und ihre Leber. Ersteres wird für den menschlichen Verzehr verwendet, während aus letzterer Öle mit einem hohen Vitamingehalt gewonnen werden.

Glücklicherweise haben die International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas und die Indian Ocean Tuna Commission den Fang dieser Haie verboten. Auch wenn die Bemühungen noch keine Früchte tragen, haben sich weitere Länder zur Zusammenarbeit bei der Erhaltung dieser Art verpflichtet, um die biologische Vielfalt der Meere zu schützen.


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