Was sind die Vorteile der Pferdetherapie bei psychischen Problemen?

Seitdem der Mensch diese majestätischen Tiere zum ersten Mal gesehen hat, will er Pferden nahe sein. Das Reiten von Pferden kann begeisternd wirken, aber die Vorteile können noch viel weiter reichen. Deshalb empfehlen viele Fachleute aus dem Bereich psychische Gesundheit die pferdegestützte Therapie.

Tiere und Menschen sind oft in der Lage, eine enge Bindung zueinander aufzubauen. Dies wird in der Regel durch eine richtige Beziehung zwischen dem Besitzer und dem Tier erreicht. Obwohl dies die häufigste Art der Beziehung zwischen Tieren und Menschen ist, kann Vertrauen auch in therapeutischen Kontexten aufgebaut werden . In der Therapie können Tiere bei der psychischen Heilung helfen. Die Reittherapie, bei der Pferde eingesetzt werden, ist dabei eine sehr beliebte Therapieform.

Pferde sind dafür bekannt, dass sie sanft und anhänglich sind. Sie vermitteln Menschen, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, ein Gefühl der Ruhe. Die Patienten bauen eine Bindung zu den Pferden auf, während sie auf ihnen reiten und sich um sie kümmern.

In diesem Artikel erfahren wir, was Pferdetherapie ist und wie sie funktioniert. Wir schauen uns zunächst an, wie diese Therapieform entstanden ist und welche Vorteile sie bietet.

Was ist Pferdetherapie?

Seitdem der Mensch diese majestätischen Tiere zum ersten Mal gesehen hat, will er Pferden nahe sein. Das Reiten von Pferden kann begeisternd wirken, aber die Vorteile können noch viel weiter reichen. Deshalb empfehlen viele Fachleute aus dem Bereich psychische Gesundheit die pferdegestützte Therapie (EAT = Equine Assisted Therapy), auch pferdegestützte Psychotherapie genannt.

Die pferdegestützte Therapie ist eine Behandlung, bei der Aktivitäten mit Pferden und/oder eine pferdegestützte Umgebung genutzt werden, um Menschen mit einer Vielzahl von (psychischen) Problemen zu helfen, zum Beispiel bei:

• Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen
• Angstzuständen
• Autismus
• zerebraler Lähmung
• Demenz
• Depressionen
• Entwicklungsverzögerungen
• genetischen Syndromen (wie dem Down-Syndrom)
• traumatischen Hirnverletzungen
• Verhaltensproblemen
• Missbrauchsproblemen

Bei der pferdegestützten Psychotherapie werden Pferde im therapeutischen Prozess eingesetzt. Unter Aufsicht einer psychosozialen Fachkraft nehmen die Menschen an Aktivitäten wie Striegeln, Füttern und Spazierengehen mit dem Pferd teil.

Wobei hilft die Pferdetherapie?

Diese Art der Behandlung zielt darauf ab, den Menschen zu helfen, Fähigkeiten wie emotionales Management, Selbstvertrauen und Verantwortung zu entwickeln . Sie ermutigt die Menschen, einen neuen Blick auf sich selbst und die Welt um sie herum zu werfen. Mithilfe der Pferdetherapie haben Menschen, denen es schwerfiel, einen Schritt in Richtung Zukunft zu tun oder ihre Behandlungsziele zu erreichen, beachtliche Fortschritte gemacht.

Viele der Vorteile der Pferdetherapie sind durch Untersuchungen belegt. Sie senkt den Blutdruck und die Herzfrequenz, löst Verspannungen und lindert Angst- und Depressionssymptome.

Die Pferdetherapie ist auch für Menschen geeignet, die an Süchten oder psychischen Erkrankungen leiden, weil Pferde besser als Menschen in der Lage sind, eine Vielzahl von Lebenskompetenzen zu vermitteln. Das ist einer der wichtigsten Vorteil der Reittherapie für diese Menschen.

Die Geschichte der Reittherapie

Seit der Zeit der alten Griechen werden Pferde zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Hippokrates, der „Vater der Medizin“, war ein griechischer Arzt, der über die medizinischen Vorteile des Reitens schrieb.

In den 1950er und 1960er Jahren wurde das Reiten als therapeutische Methode immer beliebter. Die North American Riding for Handicapped Association, die später als Professional Association of Therapeutic Horsemanship (PATH) International Bekanntheit erlangte, wurde 1969 gegründet.

Wie die Reittherapie funktioniert

Die Reittherapie kann mehr als nur Reiten beinhalten. Es kann sein, dass Kunden/Kundinnen das Pferd während einiger Sitzungen nicht einmal berühren. Oft geben Therapeuten und Therapeutinnen, die die Sitzung leiten, den Klienten und Klientinnen Aufgaben, wie z.B. das Pferd an einen bestimmten Ort zu bringen oder ihm ein Halfter anzulegen.

Der Klient/Die Klientin erledigt die Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen. Dann wird über die Gedankengänge, Konzepte und Problemlösungstechniken gesprochen, die man dabei verwendet. Wenn man darüber sprichst, was die Klienten und Klientinnen gerade tun, kannst das bei der Entwicklung von sprachlichen Fähigkeiten unterstützend wirken.

Das Zuhören des Ausbilders /der Ausbilderin verbessert beispielsweise die Fähigkeit, Anweisungen zu befolgen oder Fragen zu stellen . Die Kommunikation zwischen Anwender*in und Ausbilder*in geht also in beide Richtungen.

Die Vorteile der Pferdetherapie

Pferde haben besondere Eigenschaften, die sie zur ersten Wahl für tiergestützte Therapien gemacht haben, obwohl eine Reihe von Tieren im psychotherapeutischen Prozess eingesetzt werden können. Die U.S.-amerikanischen Expertin für Angstzustände, Dr. Robin Diane Zasio, ist unter anderem bekannt für die Moderation einer bekannten Serie „Zoophobia – Wenn Tiere Angst machen“. Laut ihrer Meinung bringen Pferde viele Besonderheiten in den Therapieprozess ein .

Es ist gang und gäbe, dass Patienten und Patientinnen nach ein paar Therapiesitzungen mit einem Pferd Veränderungen feststellen. Sie können ein besseres Verständnis für ihre Umgebung entwickeln und leichter mit negativen Emotionen umgehen. Die Therapie mit Pferden bietet eine Vielzahl von Vorteilen.

Was können Pferde bei Menschen bewirken?

Pferde sind große und starke Tiere und können den Menschen helfen, ihre Ängste zu überwinden und Selbstvertrauen zu gewinnen, das sie in realen Situationen anwenden können. Sie können auch unterstützend wirken, dass Menschen sich entspannen. Das liegt daran, dass diese Tiere objektiv und unvoreingenommen sind und lediglich auf die Absichten und Handlungen der Menschen reagieren.

Außerdem sind sie gesellige Wesen mit eigenen Persönlichkeiten und interagieren am ehesten, wenn die Menschen sich auf sie einlassen und daran arbeiten, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.

Pferde haben eine bemerkenswerte Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und auf sie zu reagieren. Das Pferd kann widerspenstig werden, wenn du wütend oder aggressiv bist. Wenn du nervös bist, kann das Pferd ebenfalls nervös werden.

Es wird jedoch eher freundlich reagieren, wenn es von jemandem behandelt wird, der offen und entspannt ist. Die Reaktion des Pferdes zu beobachten, kann dem Einzelnen helfen, sich selbst bewusster zu werden und sich selbst in einem realistischeren Licht zu sehen.

Viele Menschen, die an Süchten und psychischen Krankheiten leiden, sind emotional verkümmert. Es kann ihnen schwerfallen, mit anderen in Kontakt zu treten oder ihnen nahezukommen. Trotzdem sind sie häufig in der Lage, starke Bindungen zu Pferden aufzubauen.

Menschen, die mit Pferden arbeiten, lernen, ihre eigenen Muster der sozialen Interaktion zu erkennen. Pferde sind erstaunliche Kommunikatoren, auch wenn sie sich nicht verbal ausdrücken können. Wenn du das Verhalten von Pferden verstehst, kannst du besser nachvollziehen, wie sich deine Handlungen auf andere auswirken.

Eine Metapher für das Leben

Die Fähigkeit eines Therapeuten, das Pferd als Metapher für andere Situationen zu verwenden, hilft bei der Anwendung der Pferdetherapie auf reale Probleme.

„Ein Kind hatte große Schwierigkeiten, darüber zu sprechen, wie es sich wegen eines bevorstehenden Umzugs in ein anderes Bundesland fühlte“, berichtet beispielsweise eine Therapeutin. Sie beschloss daher, ein Pferd als Metapher zu verwenden, um dem Kind zu helfen, Herausforderungen in seinem eigenen Leben zu bewältigen.

Sie konnte zahlreiche Beispiele dafür anführen, wie einem Pferd, das verkauft werden sollte, Hilfe zuteilwurde, sich in seiner neuen Umgebung wohler zu fühlen. „Das Kind konnte seinen eigenen Umzug besser verstehen und bewältigen, indem es das Pferd als Metapher nutzte.“