Womit beschäftigt sich die Ichthyologie?
Die Ichthyologie ist jener Zweig der Biologie, der sich mit Fischen beschäftigt. Fische sind eine sehr breitgefächerte und diverse Gruppe im Tierreich und die Ichthyologie befasst sich damit, sie zu klassifizieren, ihre Morphologie und Physiologie zu erforschen und herauszufinden, wie sie mit ihrem Umfeld in Beziehung stehen.
Welchen Zweck hat die Ichthyologie?
Die Ichthyologie bringt uns die Tierwelt näher, genau wie das auch andere Wissenschaften tun, die sich mit der Erforschung von Tieren beschäftigen. Dank ihr können wir zwischen verschiedenen Fischarten unterscheiden und kennen ihre Biologie. Außerdem kann das Wissen über die Fortpflanzung der verschiedenen Fischarten sehr hilfreich sein, um diese zu erhalten oder sie für den menschlichen Verzehr zu züchten.
Da sich der Mensch schon seit der Urgeschichte von Fischen ernährt, ist die Ichthyologie an sich eine sehr alte Wissenschaft. Obwohl sie ursprünglich gar keine wissenschaftliche Disziplin war, wurde das Wissen über diese Lebewesen schon immer beim Fischen angewandt.
Darüber hinaus hängt die Ichthyologie auch mit anderen biologischen Wissenschaften wie der Limnologie, der Ozeanographie und der Ökologie zusammen.
Ichthyologie: Klassifizierung von Fischen
Grundsätzlich werden Fische in zwei Gruppen unterteilt, die sich in der Beschaffenheit ihres Skelettes voneinander unterscheiden:
- Knochenfische: Das sind jene, die ein Skelett aus Knochen haben, die typischen Gräten, die wir beiseite legen, wenn wir Fisch essen.
- Knorpelfische: Das Skelett dieser Fische besteht aus Knorpel. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Haie und Rochen.
Darüber hinaus gibt es noch ein dritte Gruppe von Fischen, die sogenannten Kieferlosen. Allerdings gibt es heutzutage nur noch sehr wenige Repräsentanten, da viele Arten bereits ausgestorben sind. Zu den noch existierenden Vertretern gehören beispielsweise die Neunaugen und die Schleimaale.
Die Ichthyologie erforscht auch, wie Fische sich an das Leben im Wasser angepasst haben
Eines der großen Anliegen der Ichthyologie ist es zu erklären, wie sich die Fische an das Leben in den verschiedenen Gewässern angepasst haben: Meere, Seen, Flüsse, Mündungen, Sümpfe…
Jeder Lebensraum hat unterschiedliche physische und chemische Merkmale (pH-Wert, Salzgehalt, Licht, Sauerstoff, Tiefe, Bodenart…). Daher verfügen Tiere, die in jedem dieser Umfelder leben, über verschiedene physiologische Anpassungsfähigkeiten, um überleben zu können.
Schuppige Haut
Fische haben, wie auch andere Wirbeltiere, eine Haut, die aus verschiedenen Schichten besteht: Epidermis und Dermis. Die Epidermis der Fische enthält viele Schleimdrüsen, welche die Oberfläche des Tieres befeuchtet halten.
Die Schuppen kommen aus der Dermis. Es gibt verschiedene Arten und Anordnungen von Schuppen. Viele Fische haben Schuppen, die besondere Eigenschaften aufweisen, wie beispielsweise leuchtende Schuppen, Stachel oder Dornen.
Flossen
Außerdem haben alle Fische Flossen. Eine Ausnahme hiervon bilden die Kieferlosen. Die Flossen und die hydrodynamische Form ihres Körpers macht sie zu großartigen Schwimmern:
- Brustflossen. Sie dienen als Steuerruder.
- Rückenflossen. Gemeinsam mit den Bauchflossen sind sie für die Stabilität und die Korrektur der Position verantwortlich.
- Hüft- oder Bauchflossen.
- Schwanzflossen. Die gibt es in vielen Formen: rund, geteilt, in Form eines Halbmondes…
- Analflossen. Es kann eine oder mehrere Analflossen geben, sie sitzen zwischen der Analöffnung und dem Schwanz.
Normalerweise bewegen sich Fische durch wellenförmige Bewegungen ihres Körpers und mithilfe von Schlägen der Schwanzflosse fort.
Kiemen
Die Kiemen sind die Atmungsorgane der Fische, durch die sie den im Wasser aufgelösten Sauerstoff aufnehmen und Kohlendioxid ausstoßen.
Darüber hinaus können einige Fischarten nicht nur durch die Kiemen, sondern auch durch die Haut atmen. Ein Beispiel hierfür sind die Spezies ohne Schuppen wie der Aal. Außerdem gibt es Fischarten, die Lungen besitzen.
Während der Atmung dringt das Wasser durch das Maul oder durch die Kiemen oder auf beiden Wegen ein. Anschließend wird es dann wieder durch die Kiemen ausgestoßen, welche sich abwechselnd öffnen und schließen.
Schwimmblase
Sie ist ein Merkmal der Knochenfische und fungiert als Atmungsorgan. Allerdings haben Fischarten mit Lungen, Tiefseefische wie etwa Seezungen oder Spezies, die kontinuierlich schwimmen, wie zum Beispiel der Thunfisch oder Makrelen, keine Schwimmblase.
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- Carlos Granado Lorencio. Universidad de Sevilla. Ecología de peces, 2002.
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