Die Marderartigen - von Königen begehrt, wegen ihres Geruchs als abstoßend empfunden
Geschrieben und geprüft von der Tierärztin Érica Terrón González
Die Marderartigen stellen eine sehr aktive Gruppe von Kleintieren dar. Die meisten von ihnen sind Fleischfresser oder Aasfresser. Seit Generationen werden sie wegen ihres langen, mit dichtem, feinem Fell bedeckten Körpers gejagt. Man findet sie allerdings häufig „abstoßend“, weil viele von ihnen mit Duftdrüsen ausgestattet sind, die einen sehr unangenehmen Geruch verströmen.
Die wegen ihres Fells am meisten begehrten Marderartigen
Innerhalb der Marderartigen (Familie Mustelidae) lassen sich drei Tierarten unterscheiden:
- Solche mit nackten Sohlen, wie der Dachs.
- Diejenigen mit behaarten Sohlen, wie der Marder.
- Die mit Schwimmhäuten an den Füßen, wie der Otter.
Der Amerikanische Nerz
Neovison vison, der Amerikanische Nerz oder Mink, ist ein naher Verwandter des Wiesels, aber im Gegensatz zum Wiesel ist er in der Pelzindustrie sehr begehrt. Er gräbt seine Höhlen in der Nähe von Gewässern, wo er sich von Fischen, Fröschen, Reptilien und Nagetieren ernährt. Manchmal greift er auch Vögel an, wenn er sehr hungrig ist. Aber im Gegensatz zum Wiesel und zum Marder tötet er nur, wenn es nötig ist.
Sein Fell wird im Winter weiß, wie das des Hermelins, was es noch wertvoller macht.
Der Mink stammt aus Nordamerika und sein natürliches Verbreitungsgebiet umfasst den größten Teil der Vereinigten Staaten und Kanadas. Das Problem ist, dass die Amerikanischen Nerze auf Pelzfarmen im Rest der nördlichen Hemisphäre eingeführt wurden. Infolgedessen konnten viele Exemplare aus diesen Farmen entkommen und in die freie Wildbahn gelangen.
Seine Anwesenheit in Europa ist unerwünscht, da er einheimische, bereits stark gefährdete Marderartigen wie den Europäischen Nerz verdrängt.
Das Hermelin
Mustela erminea war schon immer wegen seines weichen, hochwertigen Fells, aus dem Mäntel hergestellt wurden, sehr begehrt. Heute hat der gezüchtete Nerz das Hermelinfell weitgehend verdrängt.
Im Sommer ist das Fell des Hermelins vollständig braun oder auf dem Rücken braun und weißlich auf Brust und Bauch. Im Winter, in den Bergen und in kälteren Regionen, wird das Tier ganz weiß, um sich zu tarnen. Am Ende seines langen Schwanzes behält das Hermelin immer eine schwarze Schwanzspitze, woran man es gut erkennen kann.
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Der Marder
Marder sind in fast ganz Europa sowie in einigen Gebieten des Nahen Ostens verbreitet. Sie zeichnen sich durch ein dickes, weiches, dunkelbraunes Fell aus, das fast den ganzen Körper bedeckt, außer an der Unterseite des Halses und am Bauch. In diesen Gebieten hat ihr Fell eine gelblich-cremefarbene Färbung, weshalb ihr Fell so hochgeschätzt wird.
Der Zobel, Martes zibellina, ist eine Unterart des gemeinen Marders, die heute auf dem asiatischen Kontinent weit verbreitet ist. Das Zobelfell ist eines der wertvollsten Pelzarten, vor allem wenn sein Fell schwarz ist.
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Das reinste Schwarz unter den Fellarten des Zobels wird “schwarzer Diamant” genannt.
Warum sind nicht alle von den Marderartigen begeistert?
Das liegt wahrscheinlich an den „stinkenden“ Vertretern dieser Familie: den Stinktieren. Das gestreifte Stinktier, Mephitis mephitis, ist zum Beispiel für seinen schönen, buschigen Schwanz bekannt. Doch unter seinem Schwanz befindet sich seine größte Verteidigungswaffe: Die am weitesten entwickelten Analdrüsen in der gesamten Familie der Marderartigen. Mit ihnen stößt das Stinktier eine übel riechende Flüssigkeit aus, die in einem Umkreis von mehr als einem Kilometer wahrgenommen werden kann.
Der Geruch ist so stark, dass alles, was das Stinktier damit erreicht, für mehrere Wochen davon “imprägniert” ist. Und wenn die Flüssigkeit in die Augen gelangt, kann sie bei Menschen eine vorübergehende Erblindung verursachen.
Das Pygmäen-Stinktier, Spilogale pygmaea, hingegen ist sehr geschickt darin, die „hauseigene“ stinkende Flüssigkeit zu versprühen. Das Tier bildet eine Art senkrechte Linie mit seinem Körper, stützt sich auf seine Vorderbeine und besprüht seinen Gegner.
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Trotz anfänglicher Abneigung sind sie heute bei uns als Haustiere beliebt
Das Frettchen, Mustela putorius furo, ist eine Unterart des wilden Iltisses. Frettchen wurden vor Tausenden von Jahren domestiziert. Zunächst wurden sie zum waffenlosen Aufstöbern von Kaninchen auf dem Feld eingesetzt. Aber im Laufe der Jahre wurde das Frettchen zu einem Haustier. Der unangenehme Geruch, den seine Körperdrüsen verströmen, hat sich dabei nicht als Hindernis erwiesen.
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- Pérez Más E. Mamíferos. [Barcelona]: Bruguera; 1978.
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