Spüren Hunde Liebe? Was sagt die Wissenschaft?
Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García
Alle, die jemals das Leben mit einem dieser Tiere geteilt haben oder teilen, wissen es: Hunde spüren Liebe. Es ist bei ihnen ein reines und selbstloses Gefühl.
Dennoch gibt es viele Menschen, die dies für ein Märchen halten. Andere versichern, dass es sich nach so vielen Jahrhunderten der Zähmung um eine minderwertige Spezie handelt. Es sei nichts als ein anerzogenes Verhalten, womit sich die Hunde ihren Lebensunterhalt “verdienten”.
So viel mehr als Liebe
Es stimmt, dass viele der guten Gefühle unserer Hunde – ihre Bereitwilligkeit und Selbstlosigkeit den Besitzern gegenüber – bis vor kurzem unterschätzt wurden.
Wissenschaftler behaupteten, dass keine wirklichen Gefühle hinter dem liebevollen Verhalten unserer Hunde steckten.
So begannen wissenschaftliche Studien
Seit jedoch im 20. Jahrhundert die Ethologie erfunden wurde, hat sie dieses Thema tiefgründiger erforscht. Als Ethologie bezeichnet man übrigens die Wissenschaft, die das Verhalten von Tieren erforscht.
Die Ergebnisse werden noch nicht von vielen angenommen. Es wurde gezeigt, dass Hunde sehr wohl Liebe spüren. Sie kennen auch andere Gefühle, wie beispielsweise die Freude oder die Trauer. Außerdem können sie diese Emotionen auch einfach bei ihren Artgenossen erkennen. Logischerweise lesen sie ebenso im Gemüt der Menschen wie in einem Buch.
Die Hirnaktivität dieser Tiere begrenzt sich nicht darauf, einfache Reaktionen auf positive oder negative Stimulierung darzubieten.
Am meisten überrascht es, dass die Verarbeitung der Gefühle im Grunde genommen genau so komplex wie bei den Menschen ist.
Oxytocin: das “Hormon der Liebe”
Eine der enthüllendsten Entdeckungen war, dass Hunde (und Katzen!) Oxytocin produzieren. Dieses Hormon wirkt bei der Aktivierung einer Serie von neuronalen Schaltungen mit. Sie sind mit angenehmen Gefühlen, wie es zum Beispiel das Lieben ist, verbunden.
Das Vorhandensein dieser chemischen Substanz im Gehirn von Tieren und Menschen ist ebenfalls maßgbend für die Entwicklung einer gesunden Mutter-Kind-Beziehung.
Bei Haushunden beeinflusst die Substanz entscheidend den freundlichen und sozialen Charakter, den der Großteil dieser Tiere zeigt. Er ist auch wichtig für das Vertrauen, dass sie ihrem Herrchen oder Frauchen gegenüber entwickeln.
Hunde spüren Liebe, doch nur für diejenigen, die sie verdienen
Desweiteren fanden Ethologen, Neurobiologen und andere Experten heraus, dass Hunde frei ihre Liebe ermessen.
Damit meinen wir, dass einige Tiere einfach schmusiger sind als andere. Doch das heißt nicht, dass die anhänglicheren Hunde für alle geeignet sind.
Jene Besitzer, die zu Gewalt greifen, um ihre Hunde zu “erziehen”, oder sie oft misshandeln, erzeugen in ihren Tieren Angst und Terror, aber keine Liebe.
Familie und Rudel: ein und dasselbe Konzept
Trotz einiger bedauernswerter Ausnahmen lassen die meisten Familien, die einen Hund adoptieren, das Tier voll am Familienleben teilnehmen. Manchmal genießen die Fellnasen sogar mehr Privilegien als die Menchen, mit denen sie ihr Zuhause teilen.
Hunde verehren auch ihre Besitzer. Es handelt sich ja schließlich hierbei um ihr Rudel, ihre Familie. Deswegen entstehen feste emotionale Bindungen, die alle Beanteiligten spüren können.
Es gibt Hunde, die wirklich bereit dazu sind, für ihr Herrchen oder Frauchen das Leben zu opfern. Das ist nicht nur eine hohle Phrase.
Hunde spüren Liebe genauso wie Frohsinn, Trauer und Eifersucht
Die Ethologen versuchen die Gefühle unserer Haustiere zu entziffern. Was liegt hinter der Liebe und den Zuneigungsbeweisen?
Nach Jahren der Forschung fand man heraus, dass Hunde fähig sind, Glück und Trauer zu spüren, je nachdem, welche Anreize sie durch ihre Umgebung bekommen. Genauso sind sie auch fähig, den Gemütszustand von Menschen zu identifizieren.
Wenn jemand in der Umbebung des Hundes sichtlich betrübt ist, so drängt der natürliche Instinkt die Fellnase dazu, Hilfe und Unterstützung zu schenken. Das funktioniert sogar bei Fremden, die der Hund nicht “liebt”.
Ein ansteckendes Lachen kann den gegensätzlichen Effekt im Hund erzeugen. Wenn die Personen um ihn herum glücklich sind, dann scheint es, als ob die Hunde auch lächeln.
Genauso wie bei Menschen gibt es ein Gefühl, das Hunde nicht verbergen können: die Eifersucht.
Wie Hunde ihre Liebe ausdrücken
Viele Hunde drücken ihre Verliebtheit auf vielfältige Weise aus. Das offensichtlichste Zeichen ist das frenetische Schwanzwedeln bei der Begrüßung des geliebten Menschen. Zu weiteren typischen Signalen gehört das Lecken von Hand und Gesicht und die ständige Einladung zum Spiel.
Wenn ein Familienmitglied krank ist, so wird sich der Hund nicht von der Bettseite des Patienten rühren.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.