Hunderassen mit blauer Zunge: Chow Chow und Shar Pei
Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García
Es gibt viele verschiedene und zum Teil widersprüchliche Theorien über die Ursprünge der Hunderassen mit blauer Zunge.
Von geistigen Legenden bis hin zu wissenschaftlichen Hypothesen: die Erklärung für dieses spezifische Gen ist wohl doch etwas komplizierter als es anfangs scheint.
Hunderassen mit blauer Zunge: was sagt die Wissenschaft dazu?
In der Struktur der Zunge sind winzige Gefäßendungen vorhanden, die eine einzelne Schicht bilden.
Das Blut, das durch die Zunge fließt, ist voll von Sauerstoff. Deswegen haben die meisten Hunde und auch andere Säugetiere eine rosa Zunge.
Spezialisten behaupten, dass Hunderassen mit blauer Zunge durch eine natürliche genetische Veränderung entstanden sind.
Das erklärt, warum dieses seltsame Gen bei so wenigen Arten vorhanden ist. Es wirkt sich nicht negativ auf die Gesundheit des Tieres aus.
Man hat noch nicht feststellen können, ob die genetische Veränderung eine evolutionsbedingte Anpassung war. Vielleicht veränderte sich die genetische Struktur auch zufällig während einer Stufe ihrer Entwicklung.
Theorien über Melanin
Eine Theorie behauptet, dass bestimmte Hunderassen und auch andere Tierarten eine höhere Menge Melanin herstellen.
Diese bekannte Substanz ist für die Färbung der Haut und des Fells bei Säugetieren zuständig. Eine erhöhte Melaninproduktion könnte also eine intensivere Färbung der Zunge erklären.
Eine weitere Theorie jedoch behauptet, dass Hunderassen mit blauer Zunge zu wenig Tyrosin besitzen. Dadurch kann ihr Organismus nicht genügend Melanin produzieren, um ihren Körper korrekt zu färben.
Die chinesische Mythologie hat ihre eigene Theorie
Wenn wir die Sache von einem etwas mythologischeren Standpunkt aus betrachten wollen, so können wir auch eine chinesische Legende zu Rate ziehen, die sich über den Ursprung des Chow Chow äußert.
Danach ist der Chow Chow ein Drachenhund, der den Tag liebte, aber die Nacht hasste. Eines nachts hatte der die Dunkelheit satt und nahm sich vor, den ganzen Himmel abzulecken, auf dass es für immer Tag bliebe.
Die Götter waren gar nicht einverstanden mit seinem Vorhaben.
Deswegen bestraften sie ihn für immer mit einer dunklen Zunge. So sei der Chow Chow täglich an seine schandhafte Tat erinnert. Schließlich handelte es sich um einen Hund, der versuchte, den Göttern zu widersprechen.
Welche Hunderassen mit blauer Zunge gibt es?
Der Shar Pei und der Chow Chow sind die beiden Hunderassen mit blauer Zunge. Bei beiden Rassen ist das für die blaue Zunge zuständige Gen dominant.
Das “blaue Gen” ist bei den Chow Chow so prägnant, dass einige von ihnen violette oder fast schwarze Zungen haben.
Der Chow Chow: ein Beschützer der heiligen Tempel
Chow Chow bedeutet wortwörtlich “aufgeblähter Löwe”.
Sie scheinen vielleicht wie riesige Teddybären, doch die Chow Chows sind die wahrhaften Erben der asiatischen Wölfe.
Es stimmt allerdings schon, dass ihr wunderschönes und dichtes Fell, ihr großer Kopf und die blaue Zunge sie zu wirklich attraktiven Fellnasen machen.
Er kommt eigentlich aus China, wo er durch die Geschichte hinweg eingesetzt wurde, um sein Zuhause, Felder und heilige Tempel des Landes zu beschützen.
Er begleitete auch die Männer auf der Jagd. Heutzutage kennt man ihn auf der ganzen Welt als Haustier.
Sein Körper ist perfekt dazu gemacht, mit der Kälte und den Wetterbedingungen in China umzugehen.
Er ist kompakt, robust und hat eine dicke Fettschicht, die seinen ganzen Körper eindeckt. Ergänzt wird diese Wärmedämmung durch sein dichtes, rötliches Fell.
Der Shar Pei und seine berühmten Falten
Shar Pei und Chow Chow teilen so viele Ähnlichkeiten, dass einige genetische Theorien behaupten, sie könnten Verwandte sein.
Nicht nur haben sie die blaue Zunge gemeinsam, sonder auch ihr Körperbau ist – abgesehen vom Fell – sehr ähnlich. Sogar ihre Gesichtsausdrücke und ihre Jagd- und Beschützerinstinkte ähneln sich.
Der Shar Pei hat kurzes Fell und sein Körper ist von Falten übersät. Bei Welpen sind die Falten noch sichtbarer, da sie zuerst in ihre Haut hineinwachsen müssen.
Heutzutage weiß man, dass der Shar Pei die Menschen seit dem dritten Jahrhundert v. Chr. begleitet.
Man fand nämlich Keramikgegenstände aus dieser Zeit, die einen Shar Pei darstellten. Dadurch können wir uns sicher sein, dass diese Tiere schon damals sehr wichtig waren.
Seit seinen Ursprüngen benutzte man den Shar Pei, um Schafe und das Haus zu hüten, aber auch um zu jagen. Die chinesischen Bauern fanden in ihm den perfekten Verbündeten, um Raubtiere von ihrer Farm fern zu halten.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.