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Kuriositäten über Ratten und Musik

4 Minuten
Tiere können auf Geräusche reagieren, Laute von sich geben oder sich zu musikalischen Rhythmen bewegen. Sehen wir uns 5 kuriose Fakten über Ratten und Musik an.
Kuriositäten über Ratten und Musik
Georgelin Espinoza Medina

Geschrieben und geprüft von der Biologin Georgelin Espinoza Medina

Letzte Aktualisierung: 30. März 2023

Die meisten Menschen mögen Musik. Durch sie lassen sich verschiedene Gedanken, Gefühle und Situationen ausdrücken. Oftmals wird Musik sogar als Therapie eingesetzt. Die Melodien und verschiedenen Klangkombinationen entspannen und heitern auf. Damit lassen Menschen Dampf ab und fangen an zu tanzen. Dem Rhythmus zu folgen, kann jedoch für manche Leute etwas kompliziert sein. Aber wie ist das eigentlich bei Tieren? Verpasse unseren Artikel mit Kuriositäten über Ratten und Musik auf keinen Fall – du wirst erstaunt sein!

Wir denken, dass nur Menschen in der Lage sind, sich synchron zur Musik zu verhalten. Tiere sind in dieser Hinsicht womöglich weniger entwickelt, obwohl es in diesem Bereich vielleicht noch an Forschung mangelt. Im November 2022 wurde jedoch die Beziehung zwischen Ratten und Musik genauer erforscht, und wir stellen dir hier die Ergebnisse vor! Lies unbedingt weiter!

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1. Ratten können musikalischen Rhythmen folgen

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Auch wenn es schwer zu glauben ist: Ratten können musikalischen Rhythmen folgen. Dies wird in einer Studie erklärt, die im November 2022 in der Zeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde.

In dieser Studie untersuchten Wissenschaftler:innen die körperlichen und neuronalen Bewegungen von zehn Ratten mithilfe von kleinen drahtlosen Beschleunigungsmessern, die an ihren Köpfen befestigt waren. Die Messungen wurden an drei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Der musikalische Stimulus war eine Mozart-Sonate für zwei Klaviere (D-Dur, KV 448) mit vier verschiedenen Tempi. Die Reaktion wurde auch bei zwanzig Menschen aufgezeichnet, um Vergleiche mit den bei den Nagetieren gewonnenen Daten anstellen zu können.

Die Ratten bewegten ihre Köpfe synchron zur Musik und diese Bewegungen wurde vom Beschleunigungsmesser aufgezeichnet.

Die Messungen ergaben, dass die Bewegungen auffälliger sind, wenn die Tiere auf zwei Beinen stehen, d. h. sich in einer zweibeinigen Position befinden. Dies steht im Gegensatz zu dem, was passiert, wenn sie auf vier Gliedmaßen stehen.

2. Die musikalische Synchronisierung von Ratten ist angeboren

Das Interessanteste an der Beziehung zwischen Ratten und Musik ist, dass Ratten ihre Kopfbewegungen spontan ausführten, ohne vorheriges Training. Das zeigt, dass diese Nagetiere eine angeborene Fähigkeit besitzen, Melodien zu folgen. Offensichtlich war dies einer der ersten Berichte über Tiere mit dieser bestimmten Fähigkeit.

Andere Studien hatten dieses Verhalten zwar ebenfalls aufgezeigt, allerdings mithilfe von Trainingseinheiten oder den vorherigen Kontakt mit einem musikalischen Umfeld. Das war bisher bei Seelöwen, Hauspferden, Primaten und Vögeln der Fall gewesen. Die Entdeckung, über die wir heute sprechen, zeigt jedoch, dass wir Menschen den Ratten in diesem Bereich ähnlich sind; die Nager folgen dem musikalischen Rhythmus spontan, genau wie wir das tun.

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3. Der bevorzugte rhythmische Bereich für Ratten liegt zwischen 120 und 140 BPM

Die Ratten bewegten den Kopf zu allen Melodien, hatten aber eine Vorliebe für einen bestimmten Bereich von Schlägen pro Minute (BPM). Insbesondere handelte es sich um den Bereich zwischen 120 und 140 BPM; einem Bereich, in dem die meisten musikalischen Kompositionen angesiedelt sind. Auch Menschen zeigen bei diesem Rhythmus-Bereich eine bessere Affinität zur gespielten Musik.

4. Die Kopfbewegungen bei Ratten fallen größer als bei Menschen

Kopfbewegungen, die durch musikalische Stimuli ausgelöst werden, treten bei Ratten stärker auf als bei Menschen, und zwar bis zu zehnmal stärker. Das liegt an der geringeren Kopfmasse der Tiere.

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5. Ratten bewegen den Kopf zu verschiedenen Musikstilen

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Neben Mozarts Sonate wurden in der Studie über die Synchronisierung von Ratten mit Musik auch andere Kompositionen verwendet. Lieder von Künstler:innen wie Lady Gaga, Maroon 5, Queen und Michael Jackson waren ebenfalls Teil der Untersuchung. Die ausgewählten Lieder wurden zweimal anhand einer zufälligen Wiedergabe über Lautsprecher abgespielt. Dazu gehörten folgende musikalischen Stücke:

  • Sonate für zwei Klaviere in D-Dur (KV 448) von Wolfgang Amadeus Mozart
  • Born this way von Lady Gaga
  • Another one bites the dust von Queen
  • Beat it von Michael Jackson
  • Sugar von Maroon 5

Die Ratten bewegten ihre Köpfe sowohl im Rhythmus von ernster als auch von Unterhaltungs-Musik.

Das waren unsere fünf Kuriositäten über Ratten und Musik. Wir sehen also, dass Tiere viele Talente haben. Sie können auf akustische Reize reagieren und verschiedene Arten von Lauten von sich geben (einige davon sind sehr melodiös). Tiere können auch darauf trainiert werden, auf einen musikalischen Rhythmus zu reagieren. Sie überraschen uns auch mit ihrer angeborenen Synchronisierung von Bewegungen und Musik, bei der neuronale Prozesse mit motorischen Prozessen zusammenarbeiten.

Überdies zeigen uns diese interessanten Erkenntnisse einige Fähigkeiten von Tieren, von denen wir bisher nichts wussten. Zweifellos gibt es zu diesem Thema noch viel zu entdecken. Zukünftige Forschungen könnten beispielsweise die Ursprünge von Musik und Tanz auf einer evolutionären Ebene untersuchen. Wir sind jedenfalls gespannt!


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Ito, Y., Shiramatsu, T., Ishida, N., Oshima, K., Magami, K., & Takahashi, H. (2022). Spontaneous beat synchronization in rats: neural dynamics and motor entrainment. Science Advance, 8, eabo7019.
  • Patel, A. (2014). The evolutionary biology of musical rhythm: was Darwin wrong? PLOS Biology, 12(5), e1001873.
  • Patel, A., Iversen, J., Bregman, M., & Schulz, I. (2009). Studying synchronization to a musical beat in nonhuman animals. Annals of the New York Academy of Sciences, 1169, 459–469.
  • Wilson, M., & Cook, P. (2016). Rhythmic entrainment: why humans want to, fireflies can’t help it, pet birds try, and sea lions have to be bribed. Psychonomic Bulletin & Review, 23(6), 1647–1659.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.