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"Der Blob" - ein rätselhafter Organismus

3 Minuten
Der "Blob" ist ein Superorganismus, der zu den Protisten gehört, also nicht zu den Tieren, Pilzen oder Pflanzen. Dennoch teilt er einige Eigenschaften mit den beiden erstgenannten.
"Der Blob" - ein rätselhafter Organismus
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Letzte Aktualisierung: 14. Mai 2023

In der Natur gibt es viele faszinierende Lebewesen, die den meisten Menschen nicht bekannt sind. Zu diesen Organismen gehört der Blob, ein geheimnisvoller Einzeller mit 720 “Geschlechtern”, der weder ein Gehirn noch ein zentrales Nervensystem hat. Obwohl er äußerlich ein “einfacher” Schleimpilz ist, hat er unglaubliche Fähigkeiten.

Der wissenschaftliche Name dieser Art ist Physarum polycephalum. Der Schleimpilz gehört zu den Myxomyceten, einer merkwürdigen Klasse, die auf den ersten Blick wie eine lebende Gallerte aussieht. Lies weiter und erfahre mehr über den geheimnisvollen Organismus, der als ” Blob” bekannt ist.

Warum wird der Organismus”der Blob” genannt?

Diese Art von Schleimpilz erhielt den Namen “der Blobals Hommage an den gleichnamigen Film, der 1958 veröffentlicht wurde. Der Film handelt von einer seltsamen gallertartigen Schleimmasse, die eine Kleinstadt angreift und Menschen “auflösen” kann.

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Physarum polycephalum

Physikalische Merkmale von “The blob”

Wie bereits erwähnt, ist der Blob ist ein gelber, weißer, rosa oder roter gallertartiger Organismus, der seine Form und sein Aussehen verändern kann. Allerdings bewegt er sich so langsam, dass er eher wie ein Schimmelpilz aussieht, der in Oberflächen eindringt. Normalerweise findet man ihn an feuchten, warmen und kühlen Orten auf verschiedenen Gegenständen wie Baumrinde oder Pilzen.

Obwohl er auf den ersten Blick nicht wie ein sehr beeindruckendes Lebewesen wirkt, birgt sein Inneres viele Geheimnisse. Im Gegensatz zu Pflanzen und Tieren besteht der Blob nicht aus “Zellen”, sondern ist eine riesige Masse, in der viele Zellkerne (Plasmodium) stecken. Anders ausgedrückt: Er ist eine “Riesenzelle” mit vielen Kernen, weshalb er kein Gehirn braucht.

Blobs können fusionieren

Weil sie aus einer einzigen “Zelle” bestehen, können zwei verschiedene Individuen, wenn sie sich treffen, fusionieren. Dadurch kann nicht nur ein neues, größeres Individuum entstehen, sondern die vormals verschiedenen Exemplare scheinen auch ihre Aufgaben zu synchronisieren und ihre genetischen Informationen zu teilen. Dazu müssen die beiden Organismen natürlich kompatibel sein.

Warum gibt es so viele “Geschlechter”?

Sex kann als die Eigenschaft von Lebewesen definiert werden, ihr genetisches Material mit anderen Individuen zu kombinieren. Obwohl dies beim Menschen einfach zu definieren ist (männlich und weiblich), gibt es Lebewesen wie den Blob, die einen komplizierteren Mechanismus beibehalten.

Im Fall der Schleimpilze wird das “Geschlecht” nicht durch ein Geschlechtschromosom bestimmt, sondern durch ein bestimmtes Gen, das etwa 720 Varianten hat. Wenn sich zwei Individuen treffen, die jeweils eine andere Variante dieses Gens haben, kommen sie zusammen und rekombinieren ihr Genom (sie sind kompatibel). Umgekehrt stoßen sie sich ab, wenn beide die gleiche Variante haben, sie sind also inkompatibel.

Der Blob kann lernen

Obwohl dem Blob ein Gehirn fehlt, scheint er verschiedene komplexe kognitive Funktionen verarbeiten zu können. Tatsächlich haben mehrere Experimente gezeigt, dass er die Fähigkeit hat, sich neue Dinge zu “merken” und zu “lernen”, um Probleme zu lösen. Zum Beispiel kann er in einem Labyrinth mit Leichtigkeit Nahrungsquellen ausmachen, giftigen Substanzen ausweichen oder sich an seine Umgebung gewöhnen.

Es stimmt zwar, dass dieser Schleimpilz komplexe Fähigkeiten zeigt, aber es ist umstritten, ob es sich dabei tatsächlich um “Lernprozesse” handelt. Einige Fachleute sind der Meinung, dass es sich eher um einen Gewöhnungsprozess (Habituierung) handelt, der nicht unbedingt komplexe kognitive Funktionen erforderlich macht.

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Der Blob ist sehr widerstandsfähig

Als ob das nicht genug wäre, hat man festgestellt, dass der Blob neben all den oben genannten Fähigkeiten auch in der Lage ist, feindlichen Umgebungen zu widerstehen. Dazu gibt er einen Großteil des Wassers in seinem “Körper” ab und “trocknet aus”, sodass eine harte, starre Masse entsteht, die das Innere einkapselt und schützt.

Sobald die Umweltbedingungen günstig sind, gewinnt der Blob seine ursprüngliche Form wieder und nimmt alle seine natürlichen Aktivitäten wieder auf. Auf diese Weise kann er mit drastischen Wetterveränderungen fertig werden. Dank dieser Fähigkeiten ist er überdies eine beliebte Spezies in Laboren als Forschungsmodell.

Wie du siehst, ist der Blob ein interessantes Lebewesen, das viele Ideen und bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse auf den Kopf stellt. Einige Aspekte seiner Natur sind jedoch noch unbekannt, sodass es sehr wahrscheinlich ist, dass in Zukunft noch weitere unglaubliche Eigenschaften dieser Art entdeckt werden.


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