Leptospirose bei Haustieren: 3 Tipps zur Vorbeugung
Geschrieben und geprüft von dem Tierarzt Juan Pedro Vazquez Espeso
Wenn du erst kürzlich die Routineimpfungen deines Haustieres auf den neusten Stand gebracht hast, wird dein Tierarzt in diesem Zusammenhang sicherlich auch Leptospirose erwähnt haben. Leptospirose bei Haustieren hat ein zoonotisches Potenzial. Mit anderen Worten, sie ist auf den Menschen übertragbar.
Infolgedessen ist eine Impfung gegen Leptospirose in allen Impfplänen enthalten. Und das ist wichtig, wenn wir bedenken, dass es sich um eine der am weitesten verbreiteten Zoonoseerkrankungen handelt. Lies im Folgenden weiter, um mehr über die Vorbeugung von Leptospirose bei Haustieren zu erfahren.
Leptospirose bei Haustieren und die Beziehung der Bakterien zur Umwelt
Um Krankheiten vorzubeugen, ist es wichtig, über ihre Beziehung zur Umwelt Bescheid zu wissen. Wenn du nicht weißt, wie sich Krankheitserreger in der Umwelt entwickeln, ist es schwierig, ihnen auf wirksame Weise vorzubeugen. Aus diesem Grund werden wir hier kurz auf die Beziehung dieses Bakteriums zur Umwelt eingehen.
Zu den günstigsten Milieus für den Erreger der Leptospirose zählen stehende Gewässer und das Wattenmeer. Daher solltest du vorsichtig sein, wo du deinen Hund schwimmen lässt!
Leptospirose ist eine Krankheit, die bei Haustieren durch ein Bakterium namens Leptospira verursacht wird. Tatsächlich gibt es innerhalb dieser Gattung mehrere pathogene Arten, die diese Krankheit auslösen.
In Bezug auf Haustiere kann die Krankheit Hunde, Katzen, Ratten und sogar Igel befallen. Allerdings ist die Leptospirose bei Igeln normalerweise nicht Teil einer routinemäßigen Differentialdiagnose. Dies ist auf die Gewohnheiten dieser Tiere zurückzuführen.
Die Krankheit wird durch den direkten Kontakt mit einem infizierten Tier oder indirekt über Sekrete übertragen.
- Direkter Kontakt: Hierzu zählt auch die sexuelle Übertragung. Allerdings erfolgt diese häufiger von Männchen auf Weibchen über das Sperma. Darüber hinaus kann die Erkrankung aber auch über infizierte Feten oder Plazentareste übertragen werden.
- Indirekter Kontakt: Wenn sich die Bakterien in einer günstigen Umgebung befinden, können sie gut überleben. Ein Beispiel hierfür ist ein infiziertes Tier, das die Bakterien in der Natur ausscheidet. Die Bakterien können dann in der Umwelt verbleiben, wobei sie weiterhin infektiös sind.
Welche Eigenschaften begünstigen diese Bakterien?
Eine Umgebung, die das Überleben dieser Bakterien begünstigt, ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
- Ein warmes Klima zwischen 10 und 32 Grad Celsius. Die Bakterien können extremen Temperaturen jedoch nicht standhalten.
- Eine weitere wesentliche Umweltbedingung ist Feuchtigkeit. Sie benötigen feuchte Umgebungen mit stehenden Wasserquellen oder sumpfigem Gelände. Fließende Gewässer machen es den Bakterien dagegen viel schwieriger, zu überleben und sich zu vermehren.
- Ein weiterer Faktor ist die Dichte der Tierpopulation. Wie wir bereits zuvor gesehen haben, handelt es sich hier um Bakterien, die von infizierten Tieren ausgeschieden werden. Das bedeutet, dass stehende und warme Gewässer solange nicht durch Leptospira verseucht werden, bis ein infiziertes Tier beispielsweise in das Wasser uriniert.
Tipps zur Vorbeugung von Leptospirose bei Haustieren
Nun, da wir etwas besser über die Funktionsweise dieses Bakteriums informiert sind, ist es leichter, die Mechanismen zu verstehen, die zur Vorbeugung von Leptospirose bei Haustieren beitragen.
Impfung
Die wichtigste und wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung dieser und vieler anderer Krankheiten sind natürlich Impfungen. Die Impfung gegen Leptospirose bei Hunden ist generell eine Pflichtimpfung. Dies liegt daran, dass Hunde am anfälligsten für diese Krankheit sind.
Während es zwar bestimmte standardisierte Regeln bezüglich des Impfplans gibt, hat dennoch jeder Tierarzt eine gewisse Freiheit und kann seine eigenen Kriterien befolgen. Die meisten Tierärzte empfehlen jedoch, diese Impfung mindestens einmal im Jahr zu verabreichen. Der Grund dafür ist der, dass die Immunität nach der Impfung nur etwa 10 Monate lang anhält.
Bei hoch gefährdeten Tieren wie Jagdhunden oder Schäferhunden empfehlen Tierärzte, mindestens alle 6 Monate gegen Leptospirose zu impfen.
Dies ist besonders in jenen Gebieten wichtig, in denen günstige Bedingungen für die Krankheit herrschen, wie zum Beispiel ein gemäßigtes und feuchtes Klima. Wenn du jedoch in einem Wüstengebiet lebst, brauchst du dir um diese Krankheit nicht allzu viele Sorgen machen.
Kontrolle in Gemeinschaften
Die Menschen sollten vor allem in Gebieten, die eine hohe Tierdichte aufweisen, Vorsicht walten lassen. Zu diesen Orten zählen beispielsweise Tierheime, Zwinger oder Häuser, in denen auf kleinem Raum viele Tiere leben.
Es ist wichtig, in diesen Umgebungen sehr vorsichtig zu sein und stets die hygienischen Standards einzuhalten. Es sollte dort häufig sauber gemacht werden, um zu vermeiden, dass die Exkrete eines kranken Tieres in die Nähe anderer Tiere gelangen. Darüber hinaus kann aber auch die Verwendung von Steinen oder anderen Geländetypen dazu beitragen, dass die Tiere nicht mit Pfützen oder stehendem Wasser in Berührung kommen.
Natürlich sollten auch alle kranken Tiere von anderen Tieren isoliert werden. Darüber hinaus sollten auch Tierbesitzer ihre infizierten Haustiere und deren Sekrete aufgrund des zoonotischen Potenzials mit großer Sorgfalt handhaben. Dies gilt vor allem für den Urin.
Nagetierbekämpfung
Es hat sich herausgestellt, dass Nagetiere wie Ratten und Mäuse eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Leptospirose spielen. Aufgrund der Neugier dieser Tiere können sie in nahezu jede Umgebung eindringen. Und dort besteht dann eine Infektionsgefahr über den Urin der Tiere.
Wie wir heute gesehen haben, ist Leptospira ein Bakterium, das in vielen geografischen Gebieten leicht überlebt und sich dort auch vermehren kann. Aufgrund des zoonotischen Potenzials ist es daher sehr wichtig, dass du deinen Teil dazu beiträgst, um die die Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.