Hinken bei Katzen: häufige Ursachen und Behandlung

Hinken bei Katzen kann verschiedenste Ursachen haben. Erfahre heute, welche Erkrankungen sich dahinter verbergen können und was du unternehmen musst, um deiner Mieze zu helfen.
Hinken bei Katzen: häufige Ursachen und Behandlung
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Hinken bei Katzen kann durch viele Erkrankungen oder Verletzungen der Gelenke, Muskeln, Knochen, Nerven oder der Haut hervorgerufen werden.

Wenn du weißt, dass dein Samtpfötchen von einem Fahrzeug angefahren oder im Kampf mit einer anderen Katze verletzt wurde, dann kennst du den Grund, warum sie nicht gut laufen kann. Allerdings ist die Ursache von Hinken bei Katzen nicht immer so dramatisch und in vielen Fällen auch nicht so offensichtlich.

Daher wollen wir dir heute sagen, welche Erkrankungen oder Verletzungen dazu führen können, dass deine Katze hinkt. Außerdem nennen wir dir einige Symptome, auf die du achten solltest und sagen dir, wie du deiner Mieze helfen kannst.

Das Hinken an sich ist keine Krankheit, doch es kann auf eine Erkrankung oder Probleme mit dem Bewegungsapparat oder dem Nervensystem hinweisen.

Hinken bei Katzen als Symptom

Wenn eine Katze nicht normal laufen, rennen oder springen kann, dann spricht man von Hinken. Es kann auch vorkommen, dass die Katze offensichtlich Schmerzen hat oder die betreffende Gliedmaße anomal aussieht.

Hinken ist ein klinisches Anzeichen einer anderen Erkrankung und keine Diagnose an sich. Viele Beschwerden können Hinken hervorrufen und betroffene Katzen können eine Vielzahl weiterer Symptome aufweisen.

Deshalb solltest du darauf achten, ob das Tier unter Appetitlosigkeit, Lethargie, Erbrechen oder Gewichtsverlust leidet, vermehrt Wasser trinkt, häufiger Wasser lässt oder übermäßig maunzt.

Hinken bei Katzen: Häufige Ursachen

Wenn deine Katze hinkt, ist die Ursache in der Regel eine Verletzung oder eine Krankheit, welche den Bewegungsapparat oder das Nervensystem beeinträchtigt. Veränderungen der Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder und Nerven können ein Hinken hervorrufen.

Darüber hinaus kann das Hinken auch durch andere systemische Krankheiten verursacht werden. Dazu gehören Erkrankungen, welche das Immunsystem beeinträchtigen. Natürlich können auch einige Infektionskrankheiten, schlechte Ernährung, Krebs oder Diabetes dazu führen, dass deine Katze hinkt.

Röntgenbild einer Katze

Nachfolgend findest du eine Liste der häufigsten Ursachen für Hinken bei Katzen:

1. Trauma oder Verletzung

  • Zerrung oder Verstauchung
  • Prellung
  • Sehnenentzündung
  • Myositis
  • Biss einer Schlange oder eines anderen Tieres
  • Bruch
  • Verletzte Kralle
  • Schnitt in den Zehenballen der Tatze
  • Außerdem können Fremdkörper in den Zehenballen der Tatze (Dorn, Stachel, Glas usw.) dazu führen, dass deine Katze hinkt.
  • Verbrennung oder Unterkühlung an den Zehenballen der Tatze

2. Nervöse Erkrankungen

3. Gelenkerkrankung

  • Hüftdysplasie
  • Degenerative Gelenkerkrankung oder Osteoarthritis
  • Verrenkung

4. Systemische Krankheiten

  • Autoimmunerkrankungen, einschließlich rheumatoider Arthritis
  • Knochenkrebs
  • Virale Infektionen, wie etwa Caliciviren
  • Diabetes
  • Darüber hinaus können auch Entwicklungs- oder Erbkrankheiten dazu führen, dass deine Mieze hinkt.

Hinken bei Katzen und diagnostisches Vorgehen

Es ist sehr wichtig, dass deine Katze gründlich untersucht und richtig behandelt wird, damit sie keine dauerhaften Muskel- oder Nervenschäden erleidet. Daher wird dein Tierarzt eine komplette körperliche Untersuchung deiner Katze durchführen, um eine genaue Diagnose zu erstellen.

Folgende Fragen können wichtige Hinweise liefern: Wie alt ist die Katze? Welche Vorerkrankungen und Verletzungen hatte sie? Wann ist das Problem erstmals aufgetreten? Ist nur ein Bein oder mehrere betroffen?

Außerdem kann es für die Diagnose erforderlich sein, ergänzende Untersuchungen durchzuführen:

  • Röntgenbilder
  • Biopsie
  • Blutbild, um Infektionen oder Erkrankungen des Immunsystems zu erkennen
  • Entnahme und Untersuchung der Gelenkflüssigkeit
  • Darüber hinaus kann der Tierarzt auch Ultraschall, eine Computer- oder Kernspintomographie anordnen.

Behandlung

Bei der Behandlung geht es darum, die eigentliche Erkrankung zu heilen. Außerdem soll gleichzeitig auch der Schmerz gelindert werden, unter dem das Tier leidet.

Üblicherweise beginnt eine Schmerzbehandlung mit der Verabreichung von Schmerzmitteln. Die erste Option sind nicht-steroidale Entzündungshemmer, welche die Entzündung in den Gelenken oder Bändern lindern.

Katze nimmt ihre Medizin ein

Während die Katze das Arzneimittel nimmt, wird sie regelmäßig vom Tierarzt untersucht, damit sie keinen Nieren-, Leber- oder Darmschaden erleidet. Darüber hinaus kann der Tierarzt auch Ruhezeit im Käfig anordnen.

Wenn die nicht-steroidalen Entzündungshemmer nicht wirksam sind, wird dein Tierarzt opioide Schmerzmittel verordnen. Diese Medikamente sind nur bei akuten und sehr starken Schmerzen angebracht.

Wenn deine Katze an einer Osteoarthritis leidet, können Medikamente, welche den Knorpel um die Gelenke schützen, wirksam sein. Sie verlangsamen den Knorpelabbau im betroffenen Gelenk.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Behandlungsoptionen, die den Schmerz lindern können. Dazu gehören die Chiropraktik, Akupunktur, Physiotherapie sowie Laserbehandlung.

Außerdem können auch Massagen und eine Ernährungsumstellung hilfreich sein. Wenn deine Katze unter einem angeborenen Defekt leiden, welcher die Benutzung der Gliedmaße beeinträchtigt oder starke Schmerzen hervorruft, kann auch eine Operation erforderlich werden.

Dein Tierarzt verschreibt die beste Behandlung, um das Hinken bei deiner Katze zu lindern. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du all seine Anweisungen streng befolgst.


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