Genetische Störungen: Können auch Hunde das Down-Syndrom haben?
Das Down-Syndrom ist eine genetische Störung, die eine Kombination körperlicher und geistiger Symptome verursacht. Während dieser Gendefekt bei Menschen relativ häufig auftritt, wird er bei anderen Spezies nur sehr selten beobachtet. Und falls du dich gefragt hast, ob auch Hunde daran leiden können: Nein, Hunde können kein Down-Syndrom haben.
Dennoch können Hund Symptome zeigen, die den Symptomen dieses Gendefektes ähneln. Allerdings haben sie völlig andere Ursachen. Obwohl Menschen und Hunde einige genetische Störungen teilen, gehört das Down-Syndrom nicht dazu.
Was ist das Down-Syndrom?
Der Terminus Syndrom bezieht sich auf eine Reihe von Symptomen, die für eine oder mehrere Krankheiten charakteristisch sind. Folgende Symptome treten beim Down-Syndrom auf:
- Charakteristische Gesichtsmerkmale: Das Gesicht ist im Allgemeinen flach, insbesondere am Nasenrücken; die Augen sind schmal und mandelförmig. Außerdem ist der Nacken kurz und die Ohren sind klein.
- Unterschiedliche Ausprägungen kognitiver Dysfunktion.
- Geringer Muskeltonus und ungewöhnlich flexible Bänder.
- Hörverlust und chronische Ohrenentzündungen.
- Augenerkrankungen wie Katarakte und Myopie (Kurzsichtigkeit).
- Schlafapnoe.
- Herzfehler.
- Darüber hinaus treten häufig auch diese Symptome und Erkrankungen auf: Anämie, Schilddrüsenerkrankungen, Leukämie, Darmverschluss, Hirschsprung-Krankheit.
Das Down-Syndrom wird durch eine Chromosomenanomalie verursacht. Normalerweise haben Menschen 46 Chromosomen, von denen die Hälfte aus dem Spermium und die andere Hälfte aus der Eizelle stammen.
Menschen mit einem Down-Syndrom haben noch ein weiteres Chromosom im Zellkern ihrer Zellen. Sie haben 47 anstatt 46 Chromosomen. Sie haben ein zusätzliches Chromosom 21, weshalb diese Erkrankung auch als Trisomie 21 bezeichnet wird.
Jede Spezies, Menschen und Tiere, hat eine bestimmte Anzahl von Chromosomen, die alle genetischen Informationen des Körpers enthalten.
Auch bei Hunden sind die Chromosomen auf die gleiche Weise aufgeteilt, jeweils zur Hälfte vom Vater und der Mutter. Daher ist es grundsätzlich möglich, dass sich auch bei ihnen ein zusätzliches Chromosom ausbilden könnte. Allerdings bedeutet das nicht, dass der Hund ein Down-Syndrom hat.
Können auch Hunde am Down-Syndrom leiden?
Ein ähnliches Syndrom wurde bisher nur bei nicht-menschlichen Primaten gefunden, mit denen wir 98% unserer DNA teilen. Allerdings ist dies bei Katzen und Hunden nicht der Fall. Dennoch können auch sie an Gendefekten leiden, die ähnliche Symptome verursachen.
Sicherlich hast du schon Geschichten über Katzen, Tiger und Hunde gelesen, die angeblich am Down-Syndrom leiden. Häufig werden Bilder von Tieren gezeigt, die sehr ähnliche Gesichtszüge zu haben scheinen, wie Menschen, die am Down-Syndrom leiden. Allerdings sind diese Merkmale durch Deformierungen, Erkrankungen oder Genmutationen verursacht, nicht aber durch das Down-Syndrom.
Die größten Ähnlichkeiten zu diesem Syndrom konnten Forscher bei Labormäusen beobachten. Forscher hatten so genannte trisomische Mäuse gezüchtet, um das Down-Syndrom an einem geeigneten Tiermodell zu untersuchen.
Dazu erzeugten die Forscher eine zusätzliche Kopie des Chromosoms 16 der Mäuse. So gelang es ihnen, eine Trisomie von Genen zu erzeugen, die denen des menschlichen Chromosoms 21 ähnlich waren. Die Forscher wollten dadurch herausfinden, wie sich diese Gene auswirkten und wie stark die körperlichen und mentalen Merkmale denen von Menschen mit Down-Syndrom ähnelten. Außerdem wollten sie die Interaktionen der Gene studieren, um diese Erkenntnisse für die Entwicklung von Gentherapien zu nutzen.
Gendefekte bei Hunden
Obwohl Hunde kein Down-Syndrom haben können, ist es dennoch möglich, dass Tiere an anderen kognitiven Behinderungen und Beeinträchtigungen leiden. Diese können durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Beispielsweise kann bei älteren Hunden aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters ein kognitives Dysfunktionssyndrom auftreten. Auch Katzen können darunter leiden. Allerdings sind die Symptome bei ihnen weitaus weniger offensichtlich.
Darüber hinaus gibt es viele weitere genetisch bedingte Erkrankungen, die Menschen und Hunde gemeinsam haben können und einige von ihnen sind durch bestimmte Genmutationen verursacht, wie beispielsweise Nachtblindheit, Katarakte oder Narkolepsie. Dies bedeutet, dass bestimmte Spezies gute Modellorganismen für die Erforschung dieser Erkrankungen bei Menschen sein könnten.
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- Down21.org
- Centro Nacional de Defectos Congénitos y Discapacidades del Desarrollo de los CDC, Centros para el Control y la Prevención de Enfermedades.
- Trisomy for the Down syndrome ‘critical region’ is necessary but not sufficient for brain phenotypes of trisomic mice. Olson L.E., Roper R.J., Sengstaken C.L., Peterson E.A., Aquino V, Galdzicki Z, Siarey R, Pletnikov M, Moran T.H., Reeves R.H.
Human Molecular Genetics 16: 774-782, 2007 - Patologías hereditarias en la especie canina. Universidad Complutense de Madrid.
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