Ist der Verzehr von Haifischfleisch sicher?
Wir hören immer öfter, dass verschiedene Arten von Tierfleisch zum Verzehr beliebt sind. Heute konzentrieren wir uns auf Haifischfleisch und fragen, ob dieses für den Verzehr empfehlenswert ist und wie es sich auf deine Gesundheit auswirkt.
Obwohl die menschliche Nahrungszubereitung viele tierische Lebensmittel umfasst, sind nicht alle davon für den langfristigen Konsum geeignet. Ist es sicher, Haifischfleisch zu essen? Hier ist die Antwort.
Warum wird Haifischfleisch gegessen?
Seitdem es orientalische Restaurants gibt, essen die Menschen eine ihrer berühmtesten Suppen (und auch eine der teuersten): Haifischflossensuppe. Für Menschen verschiedener Kulturen ist dieses Fleisch nicht nur eine Delikatesse für den Gaumen, sondern zeugt aufgrund seines Preises auch von einem hohen sozialen Status.
Haie gehören zur Klasse Chondrichthyes, die gemeinhin als Knorpelfische bekannt ist. Die Haie selbst werden taxonomisch in die Überordnung Selachimorpha eingeordnet. Es wurden mehr als 500 Arten beschrieben, von denen einige als essbar gelten.
Zum Beispiel werden der Hundshai (Galeorhinus galeus), der Blauhai (Prionace glauca), der Kurzflossen-Makohai (Isurus oxyrinchus) und der Stumpfnasen-Sechskiemerhai (Hexanchus griseus) häufig verzehrt. Diese Delikatessen werden in vielen der besten Restaurants serviert, allerdings wird das Fleisch immer gebraten oder gedünstet, denn gegrillt ist es nicht besonders schmackhaft.
Einer der Hauptgründe, warum Haifischfleisch konsumiert wird, ist neben seinem Preis, dass es keine Knochen enthält. Seine Textur ist jedoch gallertartig und wenn das Tier groß ist, kann es einen starken Geruch nach Harnstoff abgeben, deshalb sind die am meisten geschätzten Exemplare immer klein.
Haifleisch mit einem zu hohen Harnstoffgehalt gilt als giftig und kann schädliche Auswirkungen auf Haut, Augen und Atemwege haben.
Ist es von Vorteil, Haifischfleisch zu essen?
Obwohl viele Haie als essbar gelten, gibt es Studien zufolge viele Arten, die eine beträchtliche Menge an Quecksilber enthalten, das beim Verzehr schädlich sein könnte.
Die untersuchten Arten waren unter anderem der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) und der Schwarzhai (Carcharhinus obscurus). Dabei wurde festgestellt, dass der Gehalt an giftigen Metallen und Quecksilber in ihrem Fleisch 6- bis 10-mal höher ist als die zulässigen Werte. Die durchschnittliche Konzentration dieser Giftstoffe in den Haien lag bei 2,29 ± 1,77 µg/g.
Die Frage, die sich bei den Untersuchungen stellte, war, wie die Haie diese Menge an Giftstoffen in ihrem Körper ansammeln. Hier erschien die Antwort einfach: Aufgrund ihrer großen Mäuler und ihres unersättlichen Appetits fressen sie alles, was ihnen in den Weg kommt. In vielen Fällen verschlucken sie unbeabsichtigt Substanzen und ungenießbare Gegenstände, die einen hohen Schwermetallgehalt haben können.
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Die belasteten Könige der Nahrungskette
Neben der Ablagerung von Giftstoffen muss auch berücksichtigt werden, dass Haie an der Spitze der Nahrungskette in marinen Ökosystemen stehen. Deshalb verzehren sie Fische, die bereits mit Quecksilber und anderen Giftstoffen belastet sind, und lagern sie in ihrem Körper ein. Mit jedem Tier, das sie zu sich nehmen, steigt die Konzentration der Schadstoffe in ihrem Körper an. Dieses Phänomen wird als Bioakkumulation bezeichnet.
Obwohl dies das Fleisch der Tiere beeinflusst, das wir verzehren, dürfen wir nicht vergessen, dass der Abfall, den wir ins Meer werfen, jedes Jahr Tausende von Lebewesen tötet. Die meisten Haie, die aufgrund von Schwermetallen eine hohe Toxizität in ihrem Körper haben, sind diejenigen, die sich in Küstennähe ernähren, wo sich landwirtschaftliche Abfälle und Müll aus Großstädten ansammeln.
Viele fragen sich vielleicht, warum Menschen weiterhin Haifischfleisch verzehren, wenn bereits bewiesen ist, dass es für uns schädlich sein kann. Der Hauptgrund ist, dass Leute tendenziell ihren Traditionen folgen. Es gibt beispielsweise den marinierten Hundshai (Cazón en adobo), aus der landestypischen südspanischen Gastronomie, und weitere Gerichte aus lateinamerikanischen Ländern für Gerichte wie Ceviche.
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Eine greifbare Bedrohung
Wie auch das renommierte Magazin Forbes, so haben viele internationale Organisationen empfohlen, dass schwangere Frauen und Kinder auf den regelmäßigen Verzehr von Haifischfleisch verzichten sollten. Die Europäische Kommission, die Weltgesundheitsorganisation und die Organisation Shark Conservation Australia sind nur einige von ihnen.
Fachstudien zufolge kann eine längere Quecksilberbelastung das Gehirn und das zentrale Nervensystem schädigen. Zusätzlich kann es die kognitive Entwicklung von Föten während der Schwangerschaft beeinträchtigen. Die maximal “akzeptable” Quecksilberkonzentration in Lebensmitteln liegt bei 0,5 Teilen pro Million, wobei einige Haifischfleischsorten mehr als 55 Teile pro Million enthalten.
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Ja oder nein zu Haifischfleisch?
Wie immer liegt die Entscheidung letztlich bei den Konsument:innen. Trotzdem ist es wichtig zu bedenken, dass alle Lebensmittel, die für den Verzehr bestimmt sind, bestimmte Qualitätsstandards erfüllen müssen.
Es hängt auch davon ab, aus wie vielen Möglichkeiten man auswählen kann und was sie kosten – das klingt traurig, ist aber wahr. Einige Menschen werden denken: Wir haben unser ganzes Leben lang Haifischfleisch gegessen. Warum sollten wir jetzt damit aufhören? Andere werden angesichts dieser Zahlen alarmiert sein.
Die Kehrseite der Medaille
Das Quecksilber im Haifischfleisch wirkt sich nicht nur auf uns Menschen aus. Es ist noch nicht vollständig geklärt, wie sich die Vergiftung auf die Haie selbst auswirkt, solange sie noch leben. Allerdings ist bekannt, dass ihre Populationen zunehmend bedroht sind. Wie der WWF berichtet, sind bis zu 25 % der Haie in der Nähe von Korallenriffen vom Aussterben bedroht.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.