Warum dein Hund nicht aufhört, ans Fressen zu denken
Hunde haben viele ausgezeichnete Eigenschaften, die sich von anderen Lebewesen abheben. Sie haben aber auch ganz besondere Eigenschaften, die sie auf eine ganz besondere Weise „einzigartig“ machen. Eine davon ist die Völlerei. Ja, unsere geliebten Vierbeiner sind von Natur aus „Fressmaschinen“. Das ist etwas, das ihnen angeboren ist. Ein Hund hört von sich aus nicht damit auf, ans Fressen zu denken.
Sicherlich bist du schon oft zu Hause gewesen und stehst gerade am Herd. Da kommt dein Hund wie ein lebendiger Staubsauger angerannt, um jedes Stückchen aufzusammeln, das dir auf den Boden gefallen ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob er schon gefressen hat oder nicht, er folgt dabei fast einem Automatismus. Warum kann ein Hund nicht aufhören, ans Fressen zu denken? Heute erfährst du es bei Deine Tiere.
Eine Studie zeigt, dass dein Hund aus biologischen Gründen nicht aufhören kann, ans Fressen zu denken
Es scheint, dass die Veränderung eines Gens, das mit der Fettleibigkeit von Hunden zusammenhängt, auch mit der Angst von Hunden zusammenhängt, alles zu fressen, was sie finden. Offenbar kommt diese Genveränderung häufiger bei Labradoren vor. Das Experiment, das durchgeführt wurde, ergab weiterhin, dass diese Tiere leicht zu trainieren sind. Da reicht ein Hundekeks oftmals völlig aus.
Dr. Eleanor Raffan, Tierärztin an der Universität Cambridge, war für eine Studie verantwortlich, bei der Farmhunde verwendet wurden. Von allen Hunden, die in dieser Studie berücksichtigt wurden, waren Labradore die fettleibigsten. Sie neigten außerdem dazu, mehr Angst vor dem Fressen zu haben als andere Hunderassen.
Für diese Studie wurden 18 fettleibige und 15 dünne Hunde ausgewählt. Zunächst wurden die Gene identifiziert, die mit Fettleibigkeit zusammenhängen. Es wurde festgestellt, dass eine Variation im POMC-Gen die Ursache für Angst und Fettleibigkeit ist. Warum ist das so?
Dieses Gen ist dafür verantwortlich, dem Gehirn und dem Magen mitzuteilen, dass der Körper satt ist und kein Bedürfnis nach noch mehr Nahrung besteht. Dazu erzeugt es ein Sättigungsgefühl, das dafür sorgt, dass gefühlt kein Platz mehr für weitere Nahrung ist. Die Variation dieses Gens verhindert jedoch, dass die Neuropeptide und Endorphine, die für das Sättigungsgefühl verantwortlich sind, gebildet werden, was wiederum zu Angstzuständen führt.
Wie bereits erwähnt, kann es allerdings sein, dass diese genetische Anomalie dafür verantwortlich ist, warum Labradore am geeignetsten dazu sind, als Assistenzhunde ausgebildet zu werden.
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Sind Labradore die besten Assistenzhunde?
Die Ausbildung zum Blindenhund, Therapiehund oder Helfer beinhaltet immer auch Futtermittel, das Hunde lieben. Das könnte erklären, warum die meisten Hunde, die für diese Aufgaben eingesetzt werden, Labradore sind.
Laut Dr. Raffan „ist es erstaunlich, dass sie (Labradore) sich durch Futter motivierter fühlen und deshalb sind auch ihre Chancen, als Assistenz- oder Therapiehund ausgewählt zu werden, viel höher als bei anderen Hunden verschiedener Rassen.“ Allerdings will Eleanor Raffan das nicht mit Sicherheit behaupten. Obwohl es eine schlüssige und logische Hypothese ist, könnte man sich damit zu weit aus dem Fenster lehnen, wenn noch weitere wissenschaftliche Beweise ausstehen.
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Was ist, wenn die Gene meines Hundes nicht verhindern, dass er ständig ans Fressen denkt?
Nun, es gibt keinen Grund zur Sorge, wenn dein Hund diese genetische Anomalie hat, denn er kann damit ein normales Leben führen. Allerdings musst du ihm etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Zum Beispiel geht es dabei um folgendes:
- Die betroffenen Hunde sollten mehr Sport treiben als es normalerweise üblich ist. Dabei musst du immer auf die Essensrationen achten.
- Sie dürfen nicht mehr Kalorien zu sich nehmen, als sie verbrauchen, damit sie nicht übergewichtig werden.
- Du musst darauf achten, dass das Futtermittel sicher aufbewahrt ist, egal ob es für dich, die Familie oder den Hund ist. Lass den Futtersack nicht offen stehen. Sonst kommst du eines Tages nach Hause und es ist nichts mehr da.
- Lass den Hund nicht in die Küche, wenn du kochst. Wenn erforderlich, sperre ihn in einen separaten Raum, damit er nicht in die Küche hinein kann. Wenn du fertig bist, reinige den Boden gründlich, bevor du ihn wieder in die Küche lässt.
- Wenn das Fressen deines Hundes viel Fett enthält, tausche es gegen ein Futtermittel mit einem größeren Eiweißgehalt aus. Das hilft dem Tier beim Abnehmen und verschafft ihm einen gesünderen Lebensstil.
Nachdem du diesen Artikel gelesen hast, weißt du nun hoffentlich, warum dein Hund nicht aufhören kann, ans Fressen zu denken.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.