Ein Hund begräbt seinen Bruder - bewegende Geschichte
Die Bilder scheinen für sich selbst zu sprechen. In einem Loch liegt ein toter Hund. Ein weiterer schärrt Erde mit seiner Schnauze, um ihn zu begraben. Die Nachricht lautet “Hund begräbt seinen Bruder”.
Sie ist deswegen so bewegend, weil man darin das menschliche Verhalten gespiegelt sieht, die Toten zu begraben. Doch ist das wirklich so? Oder handelt es sich vielleicht doch eher um Instinkte und Verhaltensweisen, die Jahrhunderte überlebt haben und aus der Zeit stammen, als unsere Haustiere noch wild und frei lebten?
Einige Informationen, damit man versteht, warum ein Hund einen anderen begräbt
Das Internet funktioniert wie ein riesengroßer Lautsprecher, wo sich alles beeindruckend schnell viral verbreitet. Ganz oft ist es auch egal, wie genau oder wirklichkeitstreu die Information ist. Noch viel weniger interessiert es, ob jemand die Daten geprüft hat. Es scheint schon zu reichen, einige Bilder ins Internet zu stellen, um eine Wirkung zu erzielen.
Das Video, in dem ein Hund seinen angeblichen Bruder oder Freund begräbt, ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Jemand nahm diesen Moment auf seiner Kamera auf und stellte die Bilder ins Internet. Dort griffen einige Kommunikationsmedien die “Nachricht” auf und verbreiteten sie.
Doch außer der wenigen Sekunden Video wissen wir nicht viel darüber, was genau geschah. Angeblich geschah die Geschichte in der thailändischen Provinz Buriram. Auch wenn sie sich kürzlich erst verbreitete, so gab es einige der Bilder schon vor einem Jahr auf YouTube.
Es wird dort auch erzählt, dass der tote Hund auf einer Autobahn überfahren worden sei. Angeblich habe der andere Hund das Loch gebuddelt und den Kadaver dort hineingezerrt. Doch diese zwei Dinge werden in dem Video nicht gezeigt. Es stimmt, wir sehen wie die Fellnase mit ihrer Schnauze Erde schaufelt, um das tote Tier zu begraben. Doch der bewegende “menschliche” Aspekt des tierischen Verhaltens wird vom Zuschauer in die Situation interpretiert.
Kürzlich wurde im Internet ein Video viral, in dem ein Hund einen anderen begräbt. Die Bilder scheinen zwar bewegend, doch wir möchten dir zeigen, dass es sich hierbei wieder einmal um die Vermenschlichung von Tieren handelt.
Ein Blick auf die Vermenschlichung von Tieren
Wir verleugnen nicht, dass Hunde leiden, wenn ihre Bezugslebewesen sterben. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um Menschen oder um andere Tiere handelt.
Im Internet gibt es jede Menge Geschichten über Hunde, die nicht den Grabstein ihres Herrchen oder Frauchen verlassen wollen. Wir kennen auch alle Geschichten über Hunde, die auf den Tod ihrer Artgenossen oder anderer Mitlebewesen mit Depressionen reagieren.
Doch wir möchten hervorheben, dass das, was in dem Video geschah, wenig mit dem menschlichen Brauchtum des Begräbnisses zu tun hat.
Sicher, nur weil wir Menschen diese Bräuche pflegen, denken wir, dass alle Lebewesen es uns gleich tun müssen und deswegen der Hund im Video seinen Bruder begräbt. Doch nicht alles in der Welt ist wie wir. Wir denken, dass unsere Haustiere menschlich seien und vergessen dabei, ihre eigene Natur zu respektieren.
Ein wenig Information über Hunde und “Begräbnisse”
https://www.youtube.com/watch?v=KD46NSFv18I
Ein Spezialist für Tierverhalten würde sicherlich nach einer etwas genaueren Erklärung für dieses Verhalten suchen. Warum begräbt ein Hund seinen Artgenossen?
Wir bei Deine Tiere möchten nur zwei Dinge erwähnen, die mit dem Verhalten des Hundes im Video zu tun haben könnten. Sie hängen mit dem instinktiven Verhalten von Hunden zusammen.
Viele Hündinnen begraben oder fressen ihre Welpen, wenn diese bei der Geburt sterben. Dieses Verhalten besteht seit Jahrhunderten.
Als Hunde noch nicht domestiziert waren, war es von lebenswichtiger Notwendigkeit den “Bau” sauber zu halten, damit die lebendigen Welpen überlebten. Der Geruch eines toten Welpen würde blitzschnell Raubtiere anziehen.
Bei YouTube gibt es jede Menge Videos von Hündinnen, die ihre Welpen begraben. Und natürlich sind die Videos so beliebt, weil man die Tiere darin so leicht vermenschlichen kann: Man leidet mit der Mutterhündin, die ihre Babys begräbt.
Die Angewohnheit von Hunden, Löcher zu buddeln
Man sollte auch bedenken, dass das Buddeln von Löchern eine Angewohnheit ist, die Hunde schon seit Jahrtausenden haben. Sie machen Löcher und vergraben Dinge darin, vor allem Fressbares. In jenem Zeitalter war den Hunden noch nicht zwei Mal täglich ein voller Fressnapf gesichert.
Eines der Hauptmotive dieses Verhaltens war es, eine Notration Futter zu haben, die nicht so leicht von anderen Tieren entdeckt werden konnte.
Wir wollen dir natürlich nicht den bewegenden Moment versauern, den uns die sozialen Netzwerke täglich bringen. Wir wollen nur eine andere Sichtweise auf das Thema darstellen, um ein wenig die Diskussion zu fördern.
Nicht alles ist so, wie es erscheint. Deswegen hören die Tiere nicht auf, wunderbare Wesen zu sein, von denen wir so viel lernen können.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.