Die 13 beeindruckendsten Tiere in Venezuela

Venezuela beherbergt eine große Vielfalt an Ökosystemen, in denen einige der repräsentativsten Tiere auf eine ganz besondere Weise leben!

sicVenezuela gehört zu den 17 artenreichsten Ländern der Welt und ist reich an endemischen Arten. Auf einer Fläche von 916.050 Quadratkilometern leben beeindruckende Tiere wie bunte Vögel, imposante Säugetiere, einzigartige Amphibien und majestätische Insekten. Um sie kennen zu lernen, begeben wir uns auf eine Reise durch ein Paradies der Vielfalt: Dschungel, Berge, Küsten, Dünen und Ebenen. Mach dich bereit, einige der repräsentativsten Tiere Venezuelas zu entdecken!

Die eindrucksvollsten Tiere Venezuelas

1. Venezolanischer Trupial (Icterus icterus)

Der Trupial ist seit 1958 der Nationalvogel Venezuelas. Er gehört zur Familie der Stärlinge und zeichnet sich durch sein schwarzes Gefieder an den Flügeln und am Kopf, seinen gelben Körper und den weißen Streifen auf den Flügeln aus. Er kann 15 bis 22 Zentimeter groß werden.

Sein melodischer Gesang ist in der Morgendämmerung zu hören und erklingt tagsüber in warmen Gebieten wie Savannen und Galeriewäldern, wo er normalerweise lebt. Dieser Vogel ernährt sich von Früchten, Insekten und Beeren. Auf diese Weise trägt er zur Verbreitung von Samen und zur Kontrolle der Populationen dieser kleinen wirbellosen Gliederfüßer (Arthropoden) bei.

2. Amazonasdelfin (Inia geoffrensis)

Der Amazonasdelfin ist der größte Süßwasserdelfin der Welt. Er bewohnt die Flussgebiete des Amazonas und des Orinoco sowie deren Nebenflüsse. Die Weibchen wiegen durchschnittlich 100 Kilogramm und werden bis zu 2,18 Meter lang, während die Männchen 154 Kilogramm wiegen und bis zu 2,55 Meter lang werden können.

Auf ihrem Speiseplan stehen kleine Fische und Krustentiere (Krabben und Garnelen).

Die charakteristische Körperfarbe ist altersabhängig. Jungtiere sind dunkelgrau gefärbt, während erwachsene Tiere eine rosa Färbung annehmen. Interessanterweise sind die Männchen meist rosafarbener als die Weibchen. Das Animal Diversity Web gibt an, dass die Färbung von Variablen wie den folgenden abhängt:

• Temperatur
• Geografische Lage
• Klarheit des Wassers

3. Brillenbär (Tremarctos ornatus)

Dieses Säugetier ist der einzige endemische Bär Südamerikas und die einzige lebende Art der Unterfamilie Tremarctinae. Er lebt in den Anden, von der Hochandenregion Venezuelas bis ins nördliche Argentinien.

Der Brillenbär wird von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als “gefährdet”eingestuft, da er aufgrund von Fehlinformationen – viele Menschen halten ihn für gefährlich – oder sogar aus Aberglauben gejagt wird. Für einige indigene Kulturen ist er jedoch ein heiliges Tier

4. Karabik-Manati (Trichechus manatus)

Der Karibik-Manati bezeichnet eine Seekuhart, die sich an ein Leben im Wasser angepasst hat. Laut einem Artikel, der in der Fachzeitschrift PeerJ veröffentlicht wurde, ist das älteste Fossil dieser Tiere 47 Millionen Jahren alt und lebte im Nordwesten Afrikas.

Die in Venezuela vorkommende Unterart trägt den wissenschaftlichen Namen Trichechus manatus manatus.

Die Seekuh bewohnt das Becken des Maracaibo-Sees, den Orinoco-Fluss und den Golf von Paria. Das Säugetier ist ein Pflanzenfresser, der sich von Mangrovenblättern ernährt und täglich 15 bis 20 Prozent seines Körpergewichts verzehrt.

Der Karibik-Manati gilt laut IUCN als “gefährdete” Art, die vom Aussterben bedroht ist. Zu den Bedrohungen, denen die Seekuh ausgesetzt ist, gehören die folgenden:

• Zerstörung ihres Lebensraums
• Verheddern in Fischernetzen
• Illegale Jagd
• Kollision mit Motorbooten

5. Kapuzenzeisig (Spinus cucullatus)

Dieser kleine Vogel stammt aus dem nördlichen Südamerika und ist in Venezuela heimisch. Kleine Populationen gibt es auch in Kolumbien und Guyana. Auf der Insel Monos im benachbarten Trinidad und Tobago gilt er als ausgestorben.

Laut der IUCN-Liste ist der Kapuzenzeisig eine “gefährdete” Art. Die internationale Organisation schätzt den venezolanischen Bestand des Erlenzeisigs auf 250 bis 1.000 Exemplare, wobei sie andere, ermutigendere Schätzungen von bis zu 4.000 Vögeln nicht außer Acht lässt.

Seine Situation ist so besorgniserregend, dass der Kapuzenzeisig in nicht allzu ferner Zukunft aussterben könnte, wenn der Fang und der Handel von Spinus cucullatus nicht kontrolliert wird.

6. Wasserschwein (Hydrochoerus hydrochaeris)

Das Wasserschwein ist das größte Nagetier der Welt. Die vielen verschiedenen Namen, unter denen es bekannt ist, rühren daher, dass es in fast ganz Südamerika vorkommt. Man findet es sowohl in Wäldern als auch in tropischen und gemäßigten Savannen. Diese Art bewohnt die venezolanischen Ebenen und zeichnet sich durch ihre Geselligkeit aus.

7. Gewöhnlicher Blauer Morphofalter (Morpho helenor Cramer)

Dieser neotropische Falter aus der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera) und der Familie der Ritterfalter (Nymphalidae) zeichnet sich durch sein leuchtend blaue Farbe aus, obwohl er eigentlich gar nicht blau ist. Dieser auffällige Farbton entsteht durch die Reflexion des Lichts auf den Schuppen der Flügel. Die Flügel können 12,5 bis 20 cm lang werden.

Sie stammen aus Mittel- und Südamerika. Ihr Lebensraum sind Wälder, wo sie außer in der Paarungszeit meist einzelgängerisch leben. Der Lebenszyklus vom Ei bis zum Tod beträgt etwa 137 Tage.

Im Jahr 2019 führte das Museum des Instituts für Agrarzoologie “Francisco Fernández Yépez” eine Umfrage durch, bei der er den Titel “Nationaler Schmetterling Venezuelas” gewann.

8. Harpyienadler (Harpia harpyja)

Der Harpyienadler ist die größte Art der Accipitridae (Taggreifvögel) Venezuelas. International wird er von der IUCN als “gefährdet” eingestuft, da Waldzerstörung, Jagd und Verfolgung zu einem Rückgang der Population führen.

In Venezuela kommt dieser Vogel im Perijá-Gebirge, südlich des Maracaibo-Sees, in der Cordillera de la Costa Central sowie in den Bundesstaaten Monagas, Delta Amacuro, Amazonas und Bolívar vor.

Der Harpyienadler ist eines der eindrucksvollsten Tiere Venezuelas. Das auffälligste physische Merkmal des Harpyienadlers ist sein markanter Kamm aus grauem Gefieder. Der Körper dieses Vogels kann bis zu einem Meter hoch werden und seine Flügelspannweite kann bis zu zwei Meter betragen.

9. Großer Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla)

Von allen Ameisenbären ist der Große Ameisenbär zweifellos der größte. Sein Verbreitungsgebiet umfasst die Tieflandwälder und Savannen von Ländern wie Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Brasilien, Bolivien, Paraguay, Uruguay, Argentinien und Venezuela. Aufgrund von Lebensraumzerstörung, Bränden und Bejagung wird dieses Säugetier auf der IUCN-Liste als “gefährdet” eingestuft.

10. Weißschwanz-Degenflügel (Campylopterus ensipennis)

Dieser Vogel ist in Venezuela endemisch und kommt im Nordosten des Landes sowie auf den nahe gelegenen Inseln Trinidad und Tobago vor. Wie sein Name andeutet, hat dieser große Kolibri einen fast vollständig weißen Schwanz, einen nach unten gebogenen Schnabel, eine blaue Kehle und einen grünen Körper.

11. Ozelot (Leopardus pardalis)

Der Ozelot ist die größte Raubkatze der Gattung Leopardus. Er wird 40 bis 45 Zentimeter groß und kann 70 bis 100 Zentimeter lang werden. Sein Fell ist gelblich-braun mit unregelmäßigen dunklen Flecken, die bei jedem Individuum wie Fingerabdrücke zu sehen sind.

Der Ozelot lebt als Einzelgänger und ernährt sich von Säugetieren, Vögeln und kleinen Reptilien. Er kommt in Savannen, Dornen- und Buschwäldern sowie in Mangrovenwäldern und Buschland vor.

12. Scharlachsichler (Eudocimus ruber)

Die charakteristische rote Farbe seines Gefieders stammt von den Pigmenten der Krebstiere, von denen er sich ernährt. Die Flügelspitzen sind schwarz und der Schnabel ist rosa, lang und gebogen. Bei den Männchen kann er sich während der Brutzeit schwarz färben.

Er ist in Südamerika beheimatet. Der Scharlachsichler lebt in den Sumpfgebieten des Orinoco-Beckens im Norden der Karibik. Er kommt auch in Kolumbien, Brasilien und auf den Guyanas vor.

13. Gelbgebänderter Baumsteiger (Dendrobates leucomelas)

Diese kleine Amphibie ist aufgrund ihrer Färbung eines der beeindruckendsten Tiere Venezuelas. Er gehört zur Familie der Pfeilgiftfrösche (Dendrobatidae). Die auffällige Kombination von Schwarz und Gelb ist eine Warnung vor seiner Giftigkeit, obwohl diese in Wirklichkeit relativ gering ist.

Diese aposematische Art wird zwischen 30 und 38 Millimeter lang.

Die Fortpflanzung findet während der Regenzeit statt. Er bewohnt die tropischen Regenwälder im Amazonasgebiet Venezuelas. Außerdem kommt er  im Osten Kolumbiens, im Norden Brasiliens und im Westen Guyanas vor.

Aufruf zum Artenschutz

Diese Zusammenstellung kann nicht die ganze Vielfalt und Vitalität der Tierwelt Venezuelas wiedergeben. Jaguare, Aras, Tukane, Orinoco-Kaimane und andere Arten gehören ebenfalls zu den beeindruckendsten Tieren Venezuelas.

Viele der hier vorgestellten Arten sind jedoch gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Um zu ihrem Schutz beizutragen, sollten wir uns über die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Artenvielfalt informieren.

Außerdem ist es wichtig, Schutzgebiete zu respektieren und keine Produkte aus exotischen Arten zu kaufen. So unterstützen wir den Natur- und Artenschutz.