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6 Tiere, die dem Waschbären ähnlich sind

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Der Waschbär ist ein Tier, das auf der ganzen Welt bekannt ist. Innerhalb und außerhalb seiner Familie gibt es weitere Tiere, die ihm aufgrund ihres Verhaltens, ihrer körperlichen Merkmale und ihrer Lebensweise ähneln. Hier stellen wir sie dir vor!
6 Tiere, die dem Waschbären ähnlich sind
Letzte Aktualisierung: 02. Dezember 2021

Waschbären gehören zur Familie der Kleinbären (Procyonidae) und sind mittelgroß. Zu dieser Säugetiergruppe gehören auch andere Tiere, die dem Waschbären ähnlich sind, wie z. B. mittelamerikanische Katzenfretts, südamerikanische Nasenbären und Wickelbären.

Diese eben zitierten Arten aus derselben Familie sind eigentlich keine Waschbären, aber sie weisen eine deutliche Ähnlichkeit mit ihnen auf, ebenso wie Arten aus anderen Familien. Hier erfährst du im Folgenden alles über sechs Tiere, die dem Waschbären ähnlich sind.

Merkmale von Waschbären

Eines der Hauptmerkmale von Waschbären ist die schwarz gefärbte Gesichtsmaske aus Fell, die die Augen umrandet. Sie steht im Kontrast zu dem weißen Fell der Umgebung. Es wird angenommen, dass dieses Merkmal dazu beiträgt, Blendeffekte zu reduzieren und die Nachtsicht zu verbessern. Neben dieser Besonderheit gibt es noch folgende:

  • Ein weiteres auffälliges Merkmal von Waschbären ist sein buschiger Schwanz, bei dem sich helle und dunkle Streifen abwechseln. Das graubraune Fell, das seinen Körper dicht bedeckt, soll das Tier vor Kälte schützen.
  • Alle 5 Zehen an den Vorderbeinen des Waschbären sind frei stehend und extrem beweglich. Sie ermöglichen es ihm, in der Natur gefundene Nahrung und eine Vielzahl von Gegenständen wie Türklinken, Schlösser, Gläser und Dosen zu greifen und zu öffnen.
  • Der Waschbär ist ein Allesfresser und seine Nahrung wird weitgehend vom Angebot in der Umgebung bestimmt. Er ernährt sich häufig von Früchten, Pflanzen, Nüssen, Beeren, Insekten, Nagetieren, Fröschen, Eiern und Flusskrebsen. In städtischen Gebieten suchen Waschbären oft in Mülltonnen nach Nahrung.

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Welche Waschbärenarten gibt es?

Weltweit gibt es 3 Hauptarten von Waschbären. Einige von ihnen findet man in städtischen Gebieten, andere in der Wildnis. Hier stellen wir zwei von ihnen kurz vor:

  • Der Cozumel-Waschbär oder auch Zwergwaschbär (Procyon pygmaeus): diese seltene Waschbärenart kommt auf der Insel Cozumel vor der Küste der Halbinsel Yucatán in Mexiko vor. Leider ist die Art stark vom Aussterben bedroht.
  • Der Krabbenwaschbär (Procyon cancrivorus): Er ist hauptsächlich in Südamerika heimisch und kommt in tropischen Regionen auf beiden Seiten der Anden vor. Krabbenwaschbären ähneln dem Nordamerikanischen Waschbären.

Letzterer wird Krabbenwaschbär genannt, weil diese Art Krebse, Krabben, Fische und Frösche frisst. Wie andere Waschbärenarten ist der Krabbenwaschbär ansonsten ein Allesfresser.

Das Fellmuster dieser Art unterscheidet sich geringfügig von dem der Waschbären in den Vereinigten Staaten, das Fell ist allerdings kürzer; dadurch wirkt der Krabbenwaschbär dünner und kleiner.

Neben diesen wenig bekannten Arten sollten wir auch das bekannteste Exemplar dieser Gruppe nicht vergessen:

  • Der Nordamerikanische Waschbär (Procyon lotor): er ist das größte Exemplar unter den Waschbärenarten. Der englische Name „racoon“ geht auf ein Wort der nordamerikanischen Algonkin-Indianer zurück. Dort bedeutet es „der mit seinen Händen reibt, schrubbt und kratzt“.

Dieses Säugetier ist in den Vereinigten Staaten, Kanada und auch in Ländern wie Japan, Russland und Deutschland zu Hause, nachdem er aus Käfigen entkam oder von Menschenhand ausgesetzt wurde. Außerdem kann der Waschbär in fast jedem Lebensraum zurechtkommen, beispielsweise in Stadt- und Wohngebieten, Wäldern und Parks.

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Ein Waschbär, der ein gemütliches Plätzchen auf dem Außengerät einer Klimaanlage gefunden hat.

6 Tiere, die dem Waschbären ähnlich sind

Der Waschbär ist der bekannteste Vertreter der Kleinbären (Procyonidae), aber daneben gibt es noch andere Tiere, die dem Waschbären ähnlich sind und nicht unbedingt zu dieser Gruppe gehören. In den folgenden Absätzen geben wir dir einige Beispiele.

1. Südamerikanischer Nasenbär (Nasua nasua)

Dieses Säugetier, das zur Familie der Kleinbären gehört, ist tagaktiv und lebt in sozialen Gruppen von bis zu 30 oder mehr Tieren. Wie der Waschbär und der Nasenbär sind Nasenbären Allesfresser und ernähren sich sowohl auf dem Boden als auch in den Bäumen.

Der Körper des Nasenbärs ist länger als der des Waschbärs; er hat einen dreieckigen Kopf, eine spitze Nase, eine verlängerte Schnauze und eine „Gesichtsmaske“. Der Schwanz ist sehr lang und wie der des Waschbären undeutlich beringt.

Die Ohren dieser Tiere sind klein und abgerundet; sie haben 5 Finger, die mit starken Krallen ausgestattet sind; ihr Fell ist lang und dicht und ihre Färbung variiert je nach geografischem Standort und Alter. Ihre Rückenfarbe reicht von gelblich-braun bis dunkelbraun-fast schwarz, während die Bauchfellfarbe von weißlich bis zu einem intensiven Orange reicht.

In Nasenbärengruppen sind erwachsene Männchen nur während der Paarungszeit willkommen. Ein trächtiges Weibchen verlässt die Gruppe, um ihre 4 bis 6 Jungen zur Welt zu bringen, und kommt einige Wochen später mit ihrem Nachwuchs wieder zurück.

Diese Tiere kommen in allen Ländern Südamerikas vor: angefangen von Venezuela und Kolumbien bis in den Norden von Argentinien und Uruguay (außer Chile).

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Der Südamerikanische Nasenbär.

2. Nordamerikanisches Katzenfrett (Bassariscus astutus)

Das Nordamerikanische Katzenfrett gehört ebenfalls zur Familie der Kleinbären. Es kommt vom südlichen Oregon in den Vereinigten Staaten bis nach Oaxaca in Mexiko vor. Das Katzenfrett wird auch Bassarisk genannt und sein Fell zu Pelzen verarbeitet. Von den spanischsprachigen Einwohnern wird es als Cacomixtle (“Katzeneichhörnchen”) bezeichnet.

Dieses Tier hat die Größe eines Eichhörnchens und eine graubraune Farbe. Die Augen sind groß und schwarz, die Ohren rosafarben; das Katzenfrett hat ein winziges Gesicht und einen langen, schwarz-weiß geringelten Schwanz, der länger als der Körper ist. Das macht es zu einem der Tiere, die dem Waschbären am ähnlichsten sehen.

Außerdem sind Katzenfretts nachtaktive Tiere, die ihre großen Augen und ihren scharfen Geruchssinn nutzen, um ihre Beute zu finden. Sie sind ausgezeichnete Kletterer und Springer und nutzen ihre langen Schwänze zum Ausbalancieren.

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Katzenfretts lassen sich zähmen und zur Jagd auf Schadtiere wie Mäuse einsetzen.

3. Wickelbär (Potos flavus)

Wickelbären leben die meiste Zeit in den Bäumen der Regenwälder in Mittel- und Südamerika. Mit ihren Schwänzen können sie sich an Stämmen und Ästen festhalten, so als hätten sie einen weiteren Arm. Mithilfe des Schwanzes können sie sich von Ast zu Ast schwingen und sich damit – wie mit einer Decke – vor der Kälte schützen.

Diese Merkmale können einen glauben lassen, dass es sich bei dem Tier um einen Primaten handelt, aber in Wirklichkeit ist der Wickelbär ein weiteres Tier, das tatsächlich mit dem Waschbären verwandt ist. Der Wickelbär gehört nämlich auch zur Familie der Kleinbären.

Der Wickelbär lebt in den Baumkronen und findet dort auch einen kleinen Anteil Nektar. Dank seiner langen Zunge kann er ihn aus Blüten und auch aus Bienennestern aufnehmen. Den Großteil seiner Nahrung machen Früchte, Blätter und kleine Säugetiere aus. Wickelbären sind nachtaktiv und leben in Gruppen in den Baumkronen, wo sie ihrem Sozialverhalten nachgehen – wie zum Beispiel sich gegenseitig putzen und mit dem Nachwuchs spielen.

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Der Wickelbär wird auch des Öfteren Honigbär genannt.

4. Anden-Makibär (Bassaricyon neblina)

Der Anden-Makibär, auch Olinguito genannt, ist eine fleischfressende Säugetierart, die ebenfalls zur Gruppe der Kleinbären gehört. Im Jahr 2013 wurde der Anden-Makibär vom bekannten Zoologen Kristofer Helgen als eigenständige Art identifiziert. Helgen entdeckte Unterschiede zwischen den Olinguitos des amerikanischen Kontinents und denen, die in Kolumbien und Ecuador leben.

Der Anden-Makibär stellt die kleinste Art seiner Gattung dar und hat ein dichtes orangefarbenes oder rötlich-braunes Fell. Sein Schwanz ist buschig, die Augen sehr groß und seine dunkelgraue Schnauze ist mittelgroß und spitz zulaufend.

Diese Tiere leben als nachtaktive Einzelgänger in den Wäldern und ernähren sich von Früchten und Fleisch. Es handelt sich um eine relativ neue Art, für die es noch keine Schutzprogramme gibt. Leider ist sie bereits durch den Menschen und den Klimawandel bedroht.

Da es sich um eine endemische Art handelt, ist sie ausschließlich von dem Gebiet abhängig, in dem sie lebt. Die Tiere werfen nur ein Jungtier nach einer Trächtigkeitspanne zwischen 110 und 120 Tagen. Beheimatet sind sie in der Andenregion Kolumbiens und im nördlichen Teil Ecuadors.

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Der Anden-Makibär ist ein nachtaktiver Baumbewohner.

5. Marderhund, auch Waschbärhund (Nyctereutes procyonoides)

Er wird auch als „Tanuki“ bezeichnet und gehört zur Familie der Hunde (Canidae), zu der unter anderem Wölfe, Hunde und Kojoten gehören. Auch der Marderhund weist Ähnlichkeiten mit Kleinbären wie dem Waschbären auf und ist in Ostchina, Korea und Japan beheimatet. Seit den 1960er Jahren breitet sich das Tier auch in Deutschland aus.

Dieses Säugetier hat das Aussehen eines kleinen fuchsähnlichen Hundes, dessen Fellzeichnung der des Waschbären ähnelt. Die Exemplare dieser Art haben kleine Köpfe mit spitzen Gesichtern, die Beine sind kurz und der Körper ist im Allgemeinen robust. Der Marderhund gilt als nachtaktiv und scheu.

Marderhunde leben monogam und jagen  in Paaren oder kleinen Familiengruppen. Wenn sie schlafen oder sich ausruhen, bleiben die Paare in der Regel körperlich miteinander in Kontakt; auch das Sozialverhalten mit gegenseitiger Fellpflege ist wichtig.

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Der Marderhund könnte einer der Zwischenwirte sein, von dem das SARS-CoV-2-Virus auf den Menschen übertragen wurde.

6. Westlicher Kleiner Panda (Ailurus fulgens)

Bei dem Versuch, ihn zu klassifizieren, bereitete dieses Tier den Experten ziemliches Kopfzerbrechen, da es als Verwandter des Großen Pandas, aber wegen des ähnlichen Aussehens auch als Verwandter des Waschbären angesehen wurde. Schließlich wurde dem Westlichen Kleinen Panda eine eigene Familie (Ailuridae) zugewiesen.

Normalerweise haben diese Säugetiere die Größe einer Hauskatze, wobei ihr Schwanz den Körper um 46 Zentimeter verlängert und im hohen Bergland als Kälteschutz dient. Die Westlichen Kleinen Pandas bewohnen ebenso wie der Große Panda hochgelegene Regenwälder und leben in den Bergen von Nepal, Nordburma und in den zentralen Regionen Chinas.

Der Westliche Kleine Panda ist eine gefährdete Art, weil er illegal bejagt wird. Auch verkleinert sich konstant sein Lebensraum durch Abholzung und intensive landwirtschaftliche Nutzung.

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Der Westliche Kleine Panda verbringt seine Lebenszeit hauptsächlich in Bäumen.

Wie du siehst, gibt es mehrere Tiere, die dem Waschbären ähnlich sind viele gehören sogar zur selben Familie. Alle diese Säugetiere ähneln dem Nordamerikanischen Waschbären (neben vielen anderen Merkmalen), was ihren Schwanz, die Gesichtsmaske, die Größe und das Leben in den Bäumen angeht.


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