Sind Promenadenmischungen wirklich gesünder als Rassehunde?
Wenn es darum geht, ein neues Haustier zu wählen, dann kann es sein, dass du dich um ein Rassetier bemühst, oder doch lieber die Adoption einer der vielen herrenlosen Promenadenmischungen bevorzugst.
Warum sagt man, dass Promenadenmischungen gesünder sind?
Eines der bekanntesten Probleme bei der Tierzucht ist die Endogamie. Manchmal ist es Züchtern wichtiger, mehr Gewinn zu schlagen, als das genetische Erbmaterial ihrer Tiere zu schützen.
So kann es dann zu vererbten oder durch Inzucht bedingten Erkrankungen kommen.
Ein Welpe, der mit solchen Problemen geboren wird, kann unter schweren gesundheitlichen Schäden leiden:
- Eine der schwersten und häufigsten Erbkrankheiten nennt sich zerebelläre Ataxie. Etwa 40% aller Pitbull und Staffordshire Terrier in den USA und Europa leiden unter dieser Störung. Es handelt sich dabei um eine degenerative Erkrankung des Nervensystems. Sie kann die Beweglichkeit des Tieres einschränken und verkürzt seine Lebenserwartung bedenklich. Man kann ihr durch zuverlässige DNA-Proben vorbeugen.
- Durch die Züchtung bestimmter körperlicher Aspekte, die traditionell als schön empfunden werden, gingen andere Dinge, wie etwa anatomische und geistige Leistungsfähigkeit zurück und es kam zu mehr Erkrankungen. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Mops. Seine Schnauze ist aufgrund endogamischer Züchtung so kurz geworden, dass er an lebenslangen Atembeschwerden leidet. Ein weiteres Beispiel ist der deutsche Schäferhund. Dieser Hund hat sein emotionales Gleichgewicht verloren und neigt unter anderem zu Hüftdysplasie.
- Ein weiterer Faktor ist die Häufigkeit, mit denen Krebs bei Hunden vorkommt. Seit Rassezüchtungen so beliebt wurden, steigt die Zahl der Tiere, die an Krebs erkranken, ständig an. Der Golden Retriever neigt zu verschiedenen Lymphom-Arten. Allein in den USA hat man 35 Millionen Dollar investiert, um diese Erkrankungen der Tiere zu erforschen.
Es liegt oft an der Gewissenhaftigkeit des Züchters, ob ein Tier diese Probleme entwickelt oder nicht.
Ein verantwortungsvoller Züchter folgt bestimmten ethischen Richtlinien, um nicht miteinander verwandte Tiere oder Risikotiere zu paaren.
Er analysiert auch die Elterntiere, um mögliche genetische Defekte auszuschließen.
Ist es vielleicht nicht doch besser, sich einen Hund unter den vielen süßen Promenadenmischungen auszusuchen?
Es gibt viele Menschen, die behaupten, es sei schwierig, die Größe und den Charakter eines Mischlingshundes im Voraus zu kennen, und man wüsste auch gar nicht so genau, ob sie in Zukunft auch unter Krankheiten leiden könnten.
Das kann für einen zukünftigen Hundebesitzer schon eine Rolle spielen. Stelle dir vor, du adoptierst einen Welpen und denkst, er würde zu einem mittelgroßen Hund heranwachsen.
In Wirklichkeit aber hast du nach einem Jahr womöglich eine Fellnase der Größe eines Mastiffs!
Damit es zu keinen unschönen Überraschungen kommt, kann man eine genetische Probe durchführen lassen. Dort bestimmt man ihre Abstammung.
Du kannst natürlich auch einfach vor der Adoption ein wenig Zeit mit dem Tier verbringen, um es etwas besser kennenzulernen.
Ein weiteres Problem bei Mischlingshunden ist es, dass sie oft ausgesetzt oder misshandelt werden.
Das nimmt natürlich Einfluss auf ihren Charakter und kann sie zu nervösen oder ängstlichen Tieren machen.
Manche sagen, dass ein Mensch, der Geld investiert, um ein Rassetier zu kaufen, sich auch besser darum kümmert.
Wenn Promenadenmischungen ausgesetzt werden, dann liegt das daran, dass die Tierhalter sich entweder nicht richtig auf das Tier vorbereitet haben oder einfach nicht so verantwortungsbewusst sind.
Ob Promenadenmischungen letztendlich gesünder sind oder nicht, ist gar nicht so wichtig. Jedes Tier hat seine Vor- und Nachteile und du solltest es immer ganz, mit all seinen Vorzügen und Marotten, lieben.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.