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Die häufigsten Krankheiten bei Wellensittichen

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Die meisten Krankheiten bei Wellensittichen sind leicht zu behandeln, aber du solltest trotzdem einen Tierarzt aufsuchen, um frühzeitig eine Diagnose zu stellen.
Die häufigsten Krankheiten bei Wellensittichen
Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Der Wellensittich ist einer der beliebtesten und am meisten gehaltenen Ziervögel. Das liegt daran, dass die Tiere nicht zu groß sind und sich gut an ihre Umgebung anpassen können. Außerdem haben sie ein farbenfrohes grünes Gefieder. Es gibt jedoch einige häufige Krankheiten bei Wellensittichen, die wir uns heute näher ansehen werden.

Der wissenschaftliche Name dieses Vogels ist Melopsittacus undulatus und er gehört zur Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae). Lies diesen Artikel und erfahre mehr über die häufigsten Krankheiten, die Wellensittiche befallen können.

Arten von Krankheiten bei Vögeln

Die meisten Krankheiten, die Vögel befallen, werden durch die Art ihrer Nahrung oder die Qualität ihres Lebensraums verursacht. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Krankheiten, die die Gesundheit dieser schönen Tiere beeinträchtigen. Damit wir Informationen über diese Krankheiten leichter aufnehmen können, klassifizieren wir sie wie folgt:

  • Bakterielle Krankheiten
  • Virale Krankheiten
  • Nährstoffmangel
  • Neoplastische Krankheiten
  • Parasitäre Krankheiten
  • Hormonelle (endokrine) Krankheiten
  • Pilzkrankheiten
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Was sind die häufigsten Krankheiten bei Wellensittichen?

Die häufigsten Krankheiten bei Wellensittichen sind sehr gut bekannt, da diese Art – wie wir bereits sagten – zu den beliebtesten Haustieren gehört. Im Folgenden sind diese Krankheiten aufgeführt.

Knemidokoptesräude

Diese parasitäre Krankheit wird durch Milben der Gattung Knemidokoptes verursacht, die Läsionen unter den schuppigen Schichten der Epidermis an Beinen und Füßen verursachen. Infolgedessen haben die Vögel eine verdickte Haut (hyperkeratinisiert), die wachsen und ihr Aussehen verunstalten kann. Die Krankheit kann auch den Schnabel und die Augenpartie befallen. Es zeigen sich die gleichen Symptome wie an den Beinen.

Die Diagnose wird nach einer körperlichen Untersuchung gestellt, um die Milbe zu finden, die die Krankheit verursacht. Dazu wird die Läsion in der Regel abgeschabt und unter dem Mikroskop betrachtet. Sobald die Diagnose gestellt ist, wird der Tierarzt ein Milbenmittel (Akarizid) verschreiben, um dadurch das Problem zu lösen.

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Jodmangel (Kropf)

Diese Krankheit wird durch einen Jodmangel in der Nahrung verursacht, der eine Vergrößerung (Hyperplasie) der Schilddrüse zur Folge hat. Die Schilddrüse befindet sich in der Nähe der Luftröhre und produziert Hormone, die für das Wachstum des Tieres wichtig sind. Wenn die Luftröhre betroffen ist, hat der Wellensittich Probleme in seiner Entwicklung. Zudem ist die Luftzufuhr behindert.

Je nach Schwere des Falls kann die Erkrankung durch Berühren des Halsbereichs festgestellt werden. Außerdem ist eine Blutuntersuchung notwendig, um zu bestätigen, dass die Schilddrüse betroffen ist. Die Behandlung ist in der Regel nicht kompliziert, da sie nur die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erfordert. In der Regel erholt sich der Vogel innerhalb von 5 Tagen.

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus ist eine Krankheit mit folgender Ursache: Der Körper ist nicht in der Lage, das Hormon Insulin zu nutzen oder zu produzieren (hormoneller Zustand). Infolgedessen steigt der Glukosespiegel im Blut an, was zu verschiedenen Störungen der Organe und des Immunsystems führt. Aus diesem Grund sind die Vögel auch anfälliger für Infektionen.

Wellensittiche können von Nierentumoren betroffen sein, die zu Diabetes führen können. Zusätzlich muss die Diagnose anhand verschiedener klinischer Tests, einschließlich Blut- und Urinproben, gestellt werden. Was die Behandlung angeht, können je nach Schwere des Falles die Verabreichung von Insulin und eine Umstellung der Ernährung notwendig sein.

Chlamydiose

Chlamydiose ist eine Erkrankung, die durch das Bakterium Chlamydia psittaci verursacht wird und eine fortschreitende Allgemeininfektion verursacht. Zu den häufigen Symptomen gehören Gewichtsverlust, gesträubtes Gefieder, Augen- oder Nasenausfluss, Lethargie und in einigen Fällen Komplikationen bei der Atmung.

Diese Krankheit lässt sich in der Regel mit geeigneten klinischen Tests leicht diagnostizieren. Allerdings kann das Bakterium auch auf den Menschen übergehen (Zoonose), daher müssen Halterinnen und Halter sehr auf die Hygiene des Tieres achten. Was die Behandlung angeht – der Tierarzt wird wahrscheinlich ein Antibiotikum verschreiben. Vergiss dabei nicht, dass diese Krankheit sehr ernst werden und sogar zum Tod des Vogels führen kann.

Polyoma-Virus (aviäres Polyomavirus)

Dieses Virus aus der Familie Polyomaviridae gilt als einer der problematischsten Erreger für Nestlinge. Die Krankheit führt bei den meisten infizierten Küken zum Tod, aber bei Erwachsenen entwickelt sich eine Resistenz. Infolgedessen werden größere Vögel zu Überträgern der Krankheit. Um sich anzustecken, muss man nur mit dem Kot eines Tieres in Kontakt kommen, der den Erreger enthält.

Die Diagnose ist komplex. Der Tierarzt oder die Tierärztin kann sie durch molekulare Tests stellen, da die klinischen Anzeichen der Krankheit nicht sehr spezifisch sind. Darüber hinaus gibt es derzeit keine wirksame Behandlung für dieses Virus. Es führt dazu, dass Nestlinge meistens sterben, während Erwachsene in der Regel ohne Probleme überleben.

Braune Wachshaut beim Männchen

Das Geschlecht von Wellensittichen lässt sich an der Farbe der Wachshaut erkennen. Damit ist der Bereich über dem Oberschnabel gemeint, der sich direkt neben den Augen befindet. Bei Weibchen färbt sich dieser Bereich braun, wenn die Tiere in Brutstimmung kommen, während die Wachshaut bei Männchen normalerweise blau oder rosa gefärbt ist. Kommen Hähne in Brutstimmung, verfärbt sich die Wachshaut leuchtend blau oder stark rosa-perlmutt-farben.

Wenn die Sexualhormone des Männchens verändert sind, kann sich die Wachshaut über dem Schnabel braun bis dunkelbraun verfärben. Diese Farbveränderung entsteht beispielsweise durch Tumore des Fortpflanzungssystems, fortgeschrittenes Alter oder eine andere damit verbundene Krankheit. Es ist ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um die Ursache des Problems herauszufinden.

Newcastle-Krankheit (Paramyxovirus)

Diese Krankheit heißt auch atypische Geflügelpest. Der Erreger ist hier ein Paramyxovirus, das normalerweise hochansteckend ist. Jeder Verdacht darauf zieht eine Meldung beim zuständigen Veterinäramt nach sich. Die häufigsten Symptome sind Keuchen, Niesen, eine laufende Nase, Appetitlosigkeit, Muskelzittern und Durchfall.

Es ist sehr wichtig zu betonen, dass der Schweregrad der Infektion vom jeweiligen Virusstamm abhängt. Außerdem gibt es keine wirksame Behandlung, um diese Krankheit zu heilen, und du kannst nur darauf warten, dass sich das Tier von selbst erholt. Als ob das nicht genug wäre, ist diese Krankheit auch noch zoonotisch und die Besitzerin oder der Besitzer sind dem Risiko ausgesetzt, daran zu erkranken.

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Vogelkokzidiose

Kokzidiose ist eine Protozoen-Infektion, die durch Endoparasiten der Gattung Eimeria verursacht wird. Diese Krankheit verursacht schwerwiegende Störungen im Verdauungssystem, sodass die ersten Anzeichen Durchfall, Erbrechen und übermäßiger Durst sind. Wenn sich der Fall verschlimmert, beginnt der Vogel an Gewicht zu verlieren und sieht schlapp aus.

Die Diagnose wird in der Regel durch eine koprologische Analyse des Kots gestellt. Zur Behandlung werden häufig Medikamente wie Sulfonamide und probiotisch angereicherte Nahrung eingesetzt.

Giardiasis

Diese Krankheit wird durch einen Endoparasiten der Gattung Giardia verursacht, der beim Vogel Darmprobleme verursacht. Zu den häufigsten Symptomen gehören Durchfall mit schlechtem Geruch, Gewichtsverlust und juckende Haut. Einige Vögel können jedoch asymptomatisch sein und andere Organismen infizieren, ohne selbst Anzeichen einer Infektion zu zeigen.

Glücklicherweise ist Giardiasis kein ernsthaftes Problem für das Haustier, da die Endoparasiten mit der richtigen Behandlung leicht auszurotten sind. Bei frisch geschlüpften Küken kann sie jedoch tödlich verlaufen, wenn man sie nicht richtig behandelt.

Tumore (Neoplasmen)

Neoplasmen treten in der Regel bei 16–24 % der Wellensittiche auf, die in die Tierklinik kommen, obwohl nicht für alle auch eine Ursache bekannt ist. Dieses Problem ist durch abnormales Zellwachstum gekennzeichnet, das verschiedene leichte oder schwere klinische Symptome verursachen kann. Einige der häufigsten Tumore sind die folgenden:

  • Nierentumore
  • Magenkarzinom
  • Kloakenpapillom
  • Tumore der Keimdrüsen
  • Hypophysenadenom
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Wie du siehst, können Wellensittiche an einer ganzen Reihe von verschiedenen Krankheiten leiden. Die meisten von ihnen werden jedoch durch schlechte Pflege oder Hygiene verursacht. Du hast nichts zu befürchten, wenn du das Umfeld deines Tieres in sauberem Zustand hältst. Trotzdem solltest du daran denken, dass ein regelmäßiger Besuch beim Tierarzt eine gute Möglichkeit ist, dein Tier gesund zu erhalten.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


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