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Warum manche Hunde andere Hunde zwanghaft ablecken

6 Minuten
Hunde lecken andere Hunde als eine Form der Kommunikation ab. Dieses Verhalten kann jedoch aus einer Vielzahl von Gründen übertrieben werden.
Warum manche Hunde andere Hunde zwanghaft ablecken
Ana Díaz Maqueda

Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Viele Hundebesitzer fragen sich, warum ihre Hunde andere Hunde ablecken oder warum sie dies gefühlt zwanghaft tun. Ist das normal? Sollte ich meinen Hund andere Hunde ablecken lassen?

In diesem Artikel werden wir uns mit diesem Verhalten beschäftigen, das bei Hunden so häufig vorkommt: dem Ablecken. Wir erfahren, ob es ein normales Verhalten ist oder nicht. Und wenn ja, ab wann ist es nicht mehr normal, sondern wird zu einem zwanghaften Verhalten?

Kommunikation zwischen Hunden

Hunde sind fühlende Wesen mit einer hohen Denkfähigkeit. Sie sind außerdem soziale Wesen, die in Gruppen leben. Daher zeigen Hunde eine große Bandbreite an Verhaltensweisen, die dazu dienen, die verschiedenen Emotionen auszudrücken, die im Alltags oder in ihrem gesamten Leben auftreten können.

Für uns Menschen können bestimmte Verhaltensweisen von Hunden negativ sein. Wenn ein Hund zum Beispiel einen anderen Hund anknurrt, wenn er sich nähert, versuchen wir, ihn zu korrigieren oder ihn aus der Situation zu entfernen. Das Knurren zeigt dem anderen Hund jedoch, dass er nicht belästigt werden möchte. Wenn der andere Hund weiß, wie man kommuniziert, wird er mit einem gefassten Signal reagieren, wie z. B. einem der folgenden:

  • die eigene Schnauze lecken
  • den knurrenden Hund ablecken
  • wegschauen
  • sich umdrehen und weggehen
  • gähnen
  • den Bauch zeigen

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Damit ein Hund lernen kann, wie man kommuniziert, muss er nicht Dutzende Hunde verschiedener Rassen, Altersgruppen oder Geschlechter kennengelernt haben. Es reicht schon aus, wenn er einige Zeit mit einem oder zwei anderen Hunden verbracht hat, die gut kommunizieren. Es ist sehr wichtig, den Hund in den ersten 12 Lebenswochen mit Artgenossen zusammenzubringen, denn in dieser Zeit findet die Sozialisierungsphase statt.

Das bedeutet, dass Qualität besser ist als Quantität. Es gibt zum Beispiel Hunde, die keinerlei Erziehung durch den Menschen erfahren haben und perfekt mit ihren Artgenossen kommunizieren.

Manche Hunde haben aus verschiedenen Gründen Probleme mit der Kommunikation mit anderen Hunden, z. B. aus Angst, reaktivem Verhalten, mangelnder Selbstbeherrschung, Stress oder ähnlichen Gründen. Jedes dieser Probleme wird auf unterschiedliche Weise gelöst, aber bei allen genannten Problemen kostet es Zeit und Mühe, sie zu lösen.

Als Teil der Therapie dient zum Beispiel die Arbeit mit dem Geruchssinn des Tieres oder Spaziergänge an ruhigen Orten, an denen das Tier die Umgebung durch seine Nase wahrnehmen kann. Eine gute Bindung und Vertrauen zur Bezugsperson ist wichtig. Damit kann man sicherzustellen, dass das Tier psychisch gesund ist. Ein Verhaltensproblem bei einem Hund zu lösen, kann schwierig sein und erfordert fast immer die Unterstützung durch einen Tiertherapeuten.

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Hunde, die andere Hunde ablecken: Ist das ein normales Verhalten?

Lecken bei Hunden ist ein völlig normales Verhalten. Ein Hund kann sich selbst ablecken, um sich zu pflegen und sich selbst zu versorgen. Zudem kann er andere Hunde belecken, um sie zu reinigen und die Bindung zu stärken. Das können wir deutlich sehen, wenn eine Hündin ihre Welpen wäscht oder wenn sich zwei Hunde gern haben.

Gleichzeitig können sich Hunde auch gegenseitig ablecken. Auf diese Weise kommunizieren sie miteinander oder erhalten voneinander Informationen. So gibt es zum Beispiel Drüsen in den Genitalien und in den Ohren, die Pheromone absondern. Pheromone sind chemische Verbindungen, die unter anderem dazu dienen, anderen Artgenossen wichtige Informationen zu übermitteln. Das Organ, das diese Stoffe aufspürt, ist das Vomeronasalorgan und befindet sich im Maul.

Auch ein Hund, der das Maul eines anderen Hundes ableckt, holt sich dadurch Informationen. Durch das Ablecken erfährt er, was der andere Hund gefressen hat und wann er ungefähr gefressen hat.

Schließlich lecken sich Hunde auch gegenseitig ab, um sich selbst zu beruhigen oder den anderen Hund zu besänftigen. Nach einem Kampf oder einer sehr angespannten Situation leckt ein Hund den anderen vielleicht ab. Damit signalisiert er dem anderen, dass alles in Ordnung ist.

Muttertiere lecken ihre Welpen ab, um die Bindung zu stärken und um ihren Wurf vor Mikroorganismen zu schützen. So überraschend das sein mag – der Speichel von Hunden hat bestimmte bakterientötende Eigenschaften.

Muss ich eingreifen, wenn Hunde andere Hunde übermäßig ablecken?

Auf diese Frage gibt es kein eindeutiges Ja oder Nein. Es kommt ganz auf das Tier an, seinen Gemütszustand, ob es andere Probleme gibt oder ob es einen stabilen Charakter hat, ob es weiß, wie es kommunizieren kann, wie alt es ist usw.

Welpen neigen dazu, mehr zu lecken als erwachsene Hunde, weil sie noch nicht wissen, wie man auf ideale Weise miteinander umgeht. Auf der anderen Seite lecken Hunde, die unter Stress leiden oder sehr aufgeregt sind, auch mehr. Leider deutet dieses Verhalten manchmal auch auf eine Krankheit des Hundes hin (z. B. Stereotypien oder Zwangsstörungen).

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Wie kann ich meinen Hund davon abhalten, andere Hunde zwanghaft abzulecken?

Wenn es sich um ein natürliches Verhalten handelt und keine der beiden Parteien sich daran stört, musst du dir keine Sorgen machen. Wenn jedoch einer der Hunde aggressiv oder feindselig gegenüber dem Hund reagiert, der übermäßig leckt, musst du eventuell etwas unternehmen.

Der erste Schritt ist einfach: Bring das Tier in eine sichere Entfernung und lass es sich beruhigen. Wenn das nicht ausreicht, kannst du ausgefeiltere Techniken anwenden. Hier sind einige davon:

  1. Ignoriere den Hund, der viel leckt, bis er von selbst damit aufhört: Oftmals verstärken Besitzer negative Verhaltensweisen, ohne es zu merken. Wenn du den Hund jedes Mal, wenn er einen anderen Hund übermäßig ableckt, von ihm trennst, mit ihm sprichst oder mit ihm spielst, assoziiert er diese Handlung damit, dass er die Aufmerksamkeit seines Besitzers bekommt. Daher ist es am besten, das Tier zu ignorieren, es sei denn, es ist chronisch.
  2. Lenke die Aufmerksamkeit des Hundes auf etwas, auf das er beißen kann: Wenn der Hund nicht von alleine aufhört, einen anderen Hund zu lecken, kannst du versuchen, seine Aufmerksamkeit mit einem Kauspielzeug oder einem speziellen Knochen zu erregen. So lenkst du das Leckverhalten auf etwas Unbewegliches und dein Tier hat Spaß dabei.
  3. Sorge für viel Bewegung mit deinem Hund: Manchmal werden Hunde zwanghaft, wenn es ihnen an körperlicher und emotionaler Stimulation im häuslichen Umfeld fehlt. Wenn du deinen Hund auslastest und dich mit ihm bewegst, wird er sicher aufhören, andere Hunde zwanghaft abzulecken.
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Wenn du denkst, dass dein Hund andere übermäßig ableckt, musst du zuerst die Ursache dafür finden. Manchmal ist es eine gute Idee, einen Termin mit einem Hundetrainer zu vereinbaren, der dir helfen kann, das Problem zu lösen. Je nachdem, was die Ursache für das zwanghafte Verhalten des Hundes ist, wird die Behandlung unterschiedlich ausfallen.

Wenn du eingreifen willst, solltest du auf keinen Fall dem Hund die Schuld geben oder aversive Reize einsetzen. Es ist besser, ihn in aller Ruhe von der Anwesenheit des anderen Hundes wegzubringen, ihn mit Spielzeug zu unterhalten, das seinen Geruchssinn anregt, oder mit ihm zunächst in Gegenden spazieren zu gehen, in denen es keine anderen Hunde gibt. Das Verhalten des Ableckens kann etwas nervig sein, aber denk daran, dass es in den Genen des Hundes verankert ist.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.