Tierärztliche Tipps für die verantwortungsvolle Adoption von Hunden und Katzen

Einem Tier ein Zuhause zu geben, ist einer der besten Entscheidungen, die du im Leben treffen kannst. Allerdings sollte eine derartige Entscheidung verantwortungsvoll getroffen werden. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass es dem Tier gut ergehen wird.
Tierärztliche Tipps für die verantwortungsvolle Adoption von Hunden und Katzen
Sara González Juárez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sara González Juárez.

Letzte Aktualisierung: 11. Januar 2023

Es ist leicht, sich mit dem Aussehen eines Tieres zu identifizieren – und das besonders bei den Arten, die schon so viele Jahrhunderte bei uns sind und gelernt haben, mit uns zu kommunizieren. Das weckt oft den Wunsch, diese Vierbeiner mit nach Hause zu nehmen. Deshalb haben wir diesen Artikel geschrieben, um über die verantwortungsvolle Adoption von Hunden und Katzen zu sprechen.

Die aktuelle Berichterstattung konzentriert sich vor allem darauf, den Verkauf und Kauf von Tieren zu beenden, und das zu Recht. Obwohl sich immer mehr Menschen für eine Adoption entscheiden, anstatt sich an die Industrie zu wenden, die die Tiere “produziert”, ist es auch notwendig, verantwortungsvolle Maßstäbe anzulegen, wenn Katzen und Hunde aus einem Tierheim übernommen werden. Hier sind einige Tipps, um diese Entscheidung mit Bedacht zu treffen.

Adoption und ausgesetzte Tiere

Sicherlich bist du schon einmal über Kampagnen gestolpert, bei denen versucht wird, die Öffentlichkeit vom Kauf von Tieren abzubringen, vor allem vor besonderen Tagen wie Weihnachten. Das liegt daran, dass der Kauf eines Tieres dazu führt, dass das Tier als Objekt betrachtet wird, was seinem Wohlergehen abträglich ist. Diese (immer unbewusste) Auffassung erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier nach einer gewissen Zeit auf der Straße landet.

Wenn wir ein Land wie Spanien als Beispiel nehmen, beläuft sich die Zahl der ausgesetzten Katzen und Hunde auf fast 285.000 Stück. Diese Zahl ist seit der Pandemie in die Höhe geschnellt, als viele Menschen Tiere anschafften oder adoptierten, um die Zeit der COVID-Maßnahmen zu überstehen. Als jedoch der Alltag wieder einkehrte, wollten sie die Verantwortung für ihre getroffenen Entscheidungen nicht mehr übernehmen.

Auch wenn die Zahl der Adoptionen um 15 % gestiegen ist, war dieser sprunghafte Anstieg der Zahl auf fast 285.000 Tiere ein schrecklicher Schlag für die Lebewesen und die Tierheime, die sie aufgenommen haben.

Tierärztliche Tipps für die verantwortungsvolle Adoption von Hunden und Katzen

Angesichts dieser Zahlen ist es dringend notwendig, die Botschaft zu vermitteln, mit Verstand und einem Gefühl der Verantwortung zu adoptieren. Wenn du ein Tier aus einem Tierheim aufnimmst, hilfst du immer zweien: dem einen Tier, das ein neues Zuhause gefunden hat, und dem, das ein neues Zuhause sucht. All dies nützt jedoch nichts, wenn das erste Tier abermals in einem Käfig oder Zwinger landet. Werfen wir einen Blick auf einige Kriterien, die uns helfen, die Dinge richtigzumachen.

Tierärztliche Tipps für die verantwortungsvolle Adoption von Hunden und Katzen


1. Überdenke deine Gründe für eine Adoption

Ein Tier in deinem Leben haben zu wollen, weil du Sympathie empfindest und die Gesellschaft genießt, ist völlig in Ordnung. Wenn es jedoch um eine Adoption geht, muss man in psychologischener Hinsicht einen Schritt weiter gehen und sich die Frage stellen: Und was ist mit dem Tier? Einer der stärksten Gründe, eine Fellnase aus dem Tierheim mitzunehmen, muss der Wunsch sein, ihr ein würdiges und glückliches Leben zu ermöglichen. Erst an zweiter Stelle (wenn auch nicht weniger wichtig) stehen die Vorteile, die Tiere dem Leben der zukünftigen Besitzer:innen bringen.

2. Informiere dich über die Gesundheitsprobleme einer bestimmten Rasse

Reinrassige Exemplare sind in Tierheimen normalerweise selten zu finden (mit Ausnahme von Windhunden und anderen Rassen, die ausgebeutet werden). Wenn du dich für eine bestimmte Rasse entscheidest, denke daran, dass eine jede Rasse gesundheitliche Probleme entwickeln kann, die mit der Genetik verbunden sind. Wenn Hunde und Katzen in einem Tierheim gelandet sind, haben sie davor wahrscheinlich kein gutes Leben geführt. Es sollte dir also bewusst sein, dass tierärztliche Komplikationen wahrscheinlich sind.

3. Vorsichtsmaßnahmen, wenn du Tiere von der Straße aufnimmst

Einem Hund oder einer Katze, die auf der Straße leben, ein Zuhause zu geben, ist ein Akt unermesslicher Güte und Zuneigung. Das ist jedoch mit Risiken verbunden. Bedenke demnach folgende Szenarien:

  • Es könnte ein entlaufenes Tier sein und seine Besitzer:innen suchen nach ihm. Bring das Tier in eine tierärztliche Praxis. Dort kann man gegebenenfalls den Chip auslesen, und die Besitzer:innen kontaktieren. Wenn sich niemand meldet, kannst du die Verantwortung für das Tier übernehmen.
  • Ein Besuch beim Tierarzt/bei der Tierärztin ist auch wichtig für den ersten Gesundheitscheck des Tieres in deiner Obhut und eine eventuell notwendige Behandlung.
  • Vergiss nicht, die “Neuankömmlinge” zu Hause unter Quarantäne zu stellen, wenn du andere Tiere hast. Du solltest die Gesundheit der bereits vorhandenen Tiere nicht durch die Aufnahme eines neuen Familienmitglieds gefährden.

4. Plane Geld und Zeit ein

Für eine verantwortungsvolle Adoption von Hunden und Katzen (und eigentlich jeder Tierart) ist eine vorherige Planung notwendig. Das bedeutet, dass du ein ungefähres Budget kalkulieren solltest. Damit lässt sich herausfinden, wie viel die Betreuung des Tieres pro Monat kosten wird. Wichtig ist auch, wie viel Zeit du zur Verfügung hast, um dich um das Tier zu kümmern, ohne dass es zu einem Problem wird. Wenn diese Ressourcen nicht zur Verfügung stehen, ist es am besten, auf einen anderen Zeitpunkt zu warten, um Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen.

5. Sei dir über unvorhergesehene Ereignisse im Klaren

Bedenke auch, dass die Adoption eines Tieres, wie jede Entscheidung im Leben, nicht ohne Risiko ist. Chronische Krankheiten, Verhaltensprobleme oder eigene Lebensereignisse sind Beispiele dafür, dass eine verantwortungsvolle Adoption von Hunden und Katzen kompliziert werden kann. Du solltest dich mental darauf vorbereiten, dass die Fallstricke, denen du in deinem Leben begegnest, sich nicht auf das Tier auswirken, das dann bei dir lebt.

6. Lass dein Tier kastrieren

Tierärztliche Tipps für die verantwortungsvolle Adoption von Hunden und Katzen
Die Forschung bestätigt, dass sich Kinder, die mit Hunden zusammenleben, anders entwickeln.

In vielen Fällen sind es die Tierheime selbst, die die Tiere kastrieren, bevor sie sie zur Adoption freigeben. Wenn das nicht der Fall ist, solltest du daran denken, dass die Kastration nicht nur zukünftige Gesundheitsprobleme verhindert, sondern auch dazu beiträgt, den illegalen Welpenhandel zu bekämpfen.

Viele Tierheime stellen daher sicher, dass ihre Tiere nicht adoptiert werden, um sie später zur Zucht zu verwenden oder zu verkaufen.

Wie du siehst, ist eine Adoption ein Akt der Liebe und der Freiheit, aber auch eine Handlung, die nach Bedachtheit und nicht nach Impulsivität verlangt. Wenn du es jedoch richtig machst, kannst du mit einer gelungenen Adoption eines der schönsten Geschenke des Lebens genießen.


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