Merkmale der invasiven Gemeinen Strandkrabbe

Die invasive Gemeine Strandkrabbe hat einen unersättlichen Appetit. Sie ist sehr geschickt darin, ihre Lieblingsbeute, darunter Weichtiere, auszuwählen und zu fangen.
Merkmale der invasiven Gemeinen Strandkrabbe
Georgelin Espinoza Medina

Geschrieben und geprüft von der Biologin Georgelin Espinoza Medina.

Letzte Aktualisierung: 20. Juni 2023

Die invasive Gemeine Strandkrabbe ist eine Art, die weltweit für Kopfzerbrechen sorgt. Sie ist auf der nordöstlichen Seite des Atlantiks und in der Ostsee heimisch. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit ist sie jedoch mit Leichtigkeit in andere Gebiete eingedrungen und verursacht dort ökologische Veränderungen. Möchtest du wissen, was die Gemeine Strandkrabbe auszeichnet?

Invasive Arten stellen in den Ökosystemen, die sie besiedeln, ein großes Problem dar, da sie Ungleichgewichte verursachen und die Existenz der einheimischen Lebewesen bedrohen. Eine der schädlichsten und unerwünschtesten Arten ist die Gemeine Strandkrabbe oder Carcinus maenas, und es ist wichtig zu wissen, wie man sie erkennt. Hier erfährst du alles über sie.

Wie sieht die Gemeine Strandkrabbe aus?

Wie andere Krabben hat auch die C. maenas einen gehärteten Panzer, der etwa 9 Zentimeter lang ist. Das Männchen ist größer als das Weibchen und seine Farbe variiert zwischen grün (daher der gemeinsame Name), orange und sogar rot. Beide Geschlechter haben einen gelben Fleck auf dem Hinterleib.

Zu den auffälligsten Merkmalen der Gemeinen Strandkrabbe gehört, dass sie ihre Färbung mit jedem Häutungszyklus ändern kann. Auf diese Weise passt sie sich an die Umgebung an, in der sie lebt.

Der beste Weg, dieses Krustentier von anderen Krabben zu unterscheiden, ist die Anzahl der Stacheln an der Vorderkante des Panzers (an der Außenseite jedes Auges). Es sind 5, was einzigartig für diese Art ist. Sie hat 5 Paar Fortbewegungsorgane, von denen das erste in Form von Zangen modifiziert ist und das letzte etwas abgeflacht ist.

Lebensraum und Verbreitung

Dieses wirbellose Tier ist auch als Strandkrabbe bekannt, da sein Lebensraum Strände, Sümpfe und felsige Küsten sind. Man findet die Gemeine Strandkrabbe auch in Gebieten mit sandigem oder schlammigem Boden, den sie zum Verstecken nutzt. Oder sie versteckt sich in Felsen, Felsspalten und in der Vegetation.

Wie wir bereits erwähnt haben, kommt diese Krabbe natürlicherweise in den Küstenregionen Europas und Nordafrikas, im nordöstlichen Teil des Atlantiks und in der Ostsee vor. Sie wurde jedoch auch in anderen Teilen der Welt eingeführt (vor allem in Nordamerika, Südamerika, Australien, Südafrika und Japan).

Merkmale der invasiven Gemeinen Strandkrabbe

Wovon ernährt sich C. maenas?

Zu den besorgniserregendsten Merkmalen der Gemeinen Strandkrabbe gehört ihre Ernährung, und zwar nicht nur in Bezug auf die Art der Nahrung, die sie frisst, sondern auch auf die Menge, die sie verzehrt. Diese Tiere sind räuberisch unterwegs und haben einen unersättlichen Appetit, mit dem sie große Mengen an Nahrung verschlingen.

Ihre Beute ist vielfältig und ihre Auswahl hängt von vielen Faktoren ab (Größe, Standort und Jahreszeit). Auf ihrem Speiseplan stehen u. a. Krebstiere, Würmer, Insekten, Muscheln, Schnecken, Seeigel, Quallen, Foraminiferen und Fische. Sie fressen auch Algen, Sumpfpflanzen und Aas und sind sogar Kannibalen, denn sie können auch Tiere ihrer eigenen Art fressen.

Wenn sie wachsen, werden Gemeine Strandkrabben eher zu Fleischfressern als zu Allesfressern. Wenn sie größer sind, haben sie eine große Vorliebe für Muscheln, die sie im Substrat suchen, indem sie bis zu 15 Zentimeter tief graben.

Fortpflanzungsmerkmale der Europäischen Grünlippenkrabbe

Die Gemeine Strandkrabbe pflanzt sich durch Eiablage fort, das heißt, sie ist ovipar. Der Prozess findet im Sommer statt, wenn das Weibchen an der Reihe ist, sich zu häuten. Sie bereitet sich darauf vor, indem sie Pheromone aussendet, um das Männchen anzulocken. Dieses kommt zum Weibchen, “schnappt” es sich und trägt es mehrere Tage lang umher (2 bis 16 Tage).

Dieses Verhalten setzt sich fort, bis sich das Weibchen häutet, und erst dann findet die Paarung statt. Danach begleitet das Männchen sie noch etwa 2 Tage lang.

Die Fruchtbarkeit ist hoch (bis zu 185.000 Eier pro Gelege) und nimmt mit der Größe zu, sodass größere Weibchen mehr Eier legen können als kleinere. Die Eier werden in den Sand gelegt und bilden dann einen Sack, den die Weibchen einige Monate lang an ihren Beinen befestigt mit sich herumtragen.

Aus den Eiern schlüpft eine planktonische Larve, die einige Veränderungen oder Stadien durchläuft, bevor sie erwachsen wird. Insgesamt gibt es sechs von ihnen (ein Protozoon, 4 Zoea und ein Megalopa). Die Dauer der Entwicklung ist unterschiedlich und hängt von den Umweltbedingungen ab. Bei einer Temperatur von 12° C beträgt sie schätzungsweise 62 Tage, kann sich aber auf 32 Tage verkürzen, wenn die Temperaturen auf 18° C ansteigen.

Weitere Merkmale der Gemeinen Strandkrabbe

Betrachten wir weitere wichtige Aspekte des biologischen Aufbaus der Gemeinen Strandkrabbe. Wir heben die folgenden hervor:

  1. Euryhalin: Diese Krabbe verträgt unterschiedliche Salzkonzentrationen, was mit dem Begriff euryhalin bezeichnet wird. Die Spanne kann von 4 bis 54 % reichen. Während des Larvenstadiums sinkt der Wert jedoch auf 17 %.
  2. Eurythermal: Der Temperaturbereich, den dieser Wirbellose unterstützt, ist ebenfalls groß. Er überlebt von 0 bis 33 °C. Auch bei den Larven ist die Toleranz eher begrenzt und der optimale Bereich liegt zwischen 10 und 18 °C. Der Mindestwert, der für die Häutung der Art erforderlich ist, liegt bei 10 °C.
  3. Diese Krabbe ist an sauerstoffarme Bedingungen angepasst.

Die Gemeine Strandkrabbe als Eindringling

Dank der oben genannten Eigenschaften haben sich diese Krabben mit Leichtigkeit in anderen Umgebungen gehalten und angesiedelt. Sie haben entfernte Orte absichtlich (oder unabsichtlich) mit Hilfe von Booten (an Schiffsrümpfen, im Ballastwasser und in Verpackungsmaterialien) oder durch Freizeitfischer erreicht, da die Larven oft als Köder beim Sportfischen verwendet werden.

Zudem werden ihre unreifen Stadien auf natürliche Weise durch Strömungen und Gezeiten verbreitet.

Die Gemeine Strandkrabbe bewirkt Veränderungen in den Ökosystemen, in die sie eindringt. Ihr unersättlicher Appetit, mit dem sie unter anderem reichlich Muscheln vertilgt, führt zum Rückgang der Arten, die zu ihrer Nahrung gehören, und fördert den Wettbewerb zwischen den einheimischen Organismen.

Diese Art ernährt sich von wichtigen Exemplaren für die Fischerei- und Aquakulturindustrie, so dass zu den negativen Auswirkungen auch wirtschaftliche Verluste hinzukommen.

Die Kontrolle und Ausrottung dieser Krabben stellen ein schwieriges Unterfangen dar. Methoden wie Fischfang und vergiftete Köder wurden eingesetzt, um ihre Populationen zu kontrollieren, aber die Ergebnisse zeigten nicht die erwünschte Wirksamkeit. Aus diesem Grund gibt es in einigen Regionen strenge gesetzliche Vorschriften, die dazu beitragen, die Ausbreitung dieser Art einzudämmen.

Eine gute Alternative ist die biologische Bekämpfung durch Räuber oder Konkurrenten. Auf diesem Gebiet ist jedoch noch mehr Forschung nötig.

Merkmale der invasiven Gemeinen Strandkrabbe

Die Eigenschaften der Gemeinen Strandkrabbe machen sie zu einem furchterregenden Kolonisator. Ihr enormer Appetit, ihr Konkurrenzverhalten, ihre hohe Vermehrungsrate und ihre große Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Temperaturen und Salzgehalte sind ihre herausragendsten Eigenschaften. Um erfolgreiche Bekämpfungsmethoden zu entwickeln, muss man lernen, sie zu identifizieren und ihren Aufbau zu verstehen.


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