Die Rostkatze: Lebensraum und Merkmale

Die kleinste Wildkatze der Welt ist nur in einigen Gebieten Indiens, Sri Lankas und Nepals zu finden. Da ihre Population in den letzten Jahren zurückgegangen ist, steht sie auf der Roten Liste der IUCN als gefährdete Art.
Die Rostkatze: Lebensraum und Merkmale

Letzte Aktualisierung: 15. April 2022

Die Rostkatze (Prionailurus rubiginosus) ist die kleinste Wildkatze der Welt. Sie ist nachtaktiv und lebt normalerweise einzelgängerisch. Sie ernährt sich vor allem von Vögeln und Nagetieren; allerdings stehen auch einige Reptilien, Amphibien und Insekten auf ihrem Speiseplan.

Bei der Jagd hat sie eine Erfolgsquote von 60 % – und damit eine der höchsten im Tierreich. Die Rostkatze jagt hauptsächlich auf dem Boden und das mit schnellen, unvorhersehbaren Bewegungen. Im Folgenden erfährst du alles, was du über diese prächtige Katze wissen musst.

Körperliche Merkmale der Rostkatze

Als kleinste Katze ihrer Art erreicht sie im Erwachsenenalter eine Höhe von nur 20 Zentimetern, eine Länge von 35 bis 48 Zentimetern und ein Höchstgewicht von 2 Kilogramm. Der größte Teil des Körpers ist mit kurzem, gräulichem Haar bedeckt, das mit kupferfarbenen Flecken auf dem Rücken geziert ist und einem weißen Fell an Kehle, Brust und Bauch, auf dem sich dunkle Flecken befinden.

Der Kopf ist dreieckig, mit sechs dunklen Streifen auf jeder Seite. Die Katze hat spitze Ohren und große Augen, die blau, grün oder bernsteinfarben sein können. Diese Raubkatze hat ein Sehvermögen, das sechsmal größer ist als das eines Menschen, wodurch sie ihre Beute von hoch oben in den Bäumen ausmachen kann.

Tagsüber versteckt sie sich am liebsten in dichter Vegetation und felsigen Bereichen und kommt dann nachts heraus, wenn sie sich sicherer fühlt, um zu jagen. Sie ernährt sich vor allem von Vögeln und Nagetieren, aber auch einige Amphibien und Insekten stehen auf dem Speiseplan. Sie markiert ihr Revier normalerweise mit Urin.

Die Rostkatze: Lebensraum und Merkmale

Lebensraum der Rostkatze

Die Rostkatze ist in Indien, Sri Lanka und Nepal beheimatet und kommt nur in bestimmten Teilen dieser asiatischen Länder vor. In Sri Lanka wird diese Art sowohl im Flachland als auch in Gebieten oberhalb von 2100 Metern über dem Meeresspiegel gefunden. Normalerweise bewohnt die Rostkatze feuchte und trockene Laubwälder.

Ebenso bevorzugt die Rostkatze Dickichte und felsige Gebiete, wo sie während der Trächtigkeit Höhlen anlegt. In verschiedenen Untersuchungen wurde ihre Verbreitung auf 3 bis 7 Individuen pro 100 Quadratkilometer geschätzt.

Trotz ihrer Vorliebe für diese Gebiete haben bestimmte menschliche Eingriffe wie die Zerstörung von Wäldern, die Ausdehnung der Landwirtschaft und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen dazu geführt, dass die Rostkatze andere Bereiche wie landwirtschaftliche Felder oder sogar verlassene Gebäude bewohnt.

Es wird jedoch vermutet, dass diese von Menschen bewohnten Orte eine bestimmte Anzahl von Nagetieren anziehen, die zu den Hauptbeutetieren der Katze gehören. Zu dieser Theorie scheint zu passen, dass sich die Rostkatze auf der Suche nach Nahrung an neue Orte anpasst.

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Fortpflanzung der Rostkatze

Diese Katze wird mit eineinhalb Jahren geschlechtsreif und hat zu diesem Zeitpunkt kupferfarbene Flecken auf ihrem Körper. Die Paarung erfolgt zügig, um jede Art von Gefährdung zu vermeiden. Die Trächtigkeit dauert 65 bis 70 Tage.

Mit der Trächtigkeit ist das Weibchen einzelgängerisch unterwegs, um den „Nestbau“ vorzubereiten. In einer abgelegenen Höhle bringt es ein oder zwei Junge zur Welt. Bei der Geburt wiegen die Jungtiere nur 60 bis 70 Gramm. Diese Tiere können in Gefangenschaft bis zu zwölf Jahre alt werden, obwohl ihre Lebenserwartung in freier Wildbahn nicht bekannt ist.

Die Rostkatze: Lebensraum und Merkmale
Eine weibliche Rostfleckenkatze und ihr Nachwuchs

Gefährdungs-Status und Schutzprogramme

Es gibt derzeit schätzungsweise 10.000 Rostkatzen auf dem asiatischen Kontinent. Ihr Bestand ist in den letzten Jahren geschrumpft, da durch die Expansionsbestrebungen des Menschen ein Großteil der Wälder und des Graslandes zerstört wurde. Auch der Einsatz von Pestiziden in landwirtschaftlichen Kulturen ist eine klare Bedrohung für diese Art, ebenso wie die Wilderei und dem Fellhandel. In bestimmten Regionen Sri Lankas gilt die Rostkatze auch als Delikatesse. Sie wird zudem gejagt, weil sie Nutztiere der Menschen, hier vor allem Hühner, reißt.

Außerdem wird das Tier in einigen Gebieten Indiens als Haustier gehalten und sogar mit Hauskatzen gekreuzt.

Aufgrund dieser Situation hat die International Union for Conservation of Nature (IUCN) die Rostkatze in ihre Rote Liste der gefährdeten und nahezu bedrohten Arten aufgenommen. Überdies ist sie durch den Indian Animal Life Protection Act (ACT-1972) gesetzlich geschützt.


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