Die Mussurana-Schlange: Lebensraum und Merkmale

Die Mussurana-Schlange ist ein sehr widerstandsfähiges Exemplar, das vom Gift anderer Schlangen nicht beeinträchtigt wird und sich daher problemlos von giftigen Schlangen ernähren kann.
Die Mussurana-Schlange: Lebensraum und Merkmale
Georgelin Espinoza Medina

Geschrieben und geprüft von der Biologin Georgelin Espinoza Medina.

Letzte Aktualisierung: 07. Mai 2023

Schlangen sind sehr heterogene Reptilien mit einer großen Vielfalt an Farben, Größen und Lebensstilen. Obwohl diese Tiere keine Beine haben, verfügen ihre Körper über eine enorme Geschicklichkeit in ihren Bewegungen und der Geschwindigkeit. Es gibt mehr als 3000 Arten auf der Welt und eine davon ist die Mussurana- Schlange, die in einigen spanischsprachigen Ländern wegen ihrer intensiven Rotfärbung als “”Víbora de Sangre” also als “Blutviper” bezeichnet wird.

Diese Schlange gehört zur Familie der Nattern (Colubridae) und ist daher technisch gesehen keine Viper (Viperidae) . Allerdings ist sie eine Schlange, die Gift produziert, eine Eigenschaft, die nur einige Exemplare dieser Familie haben. Sie ist auch unter ihrem wissenschaftlichen Namen Clelia clelia bekannt. In diesem Artikel erfährst du mehr über sie.

Lebensraum und Verbreitung der Blutviper

Die Mussurana-Schlange (Clelia clelia) kommt im Doppelkontinent Amerika vor und ist von Mexiko bis Argentinien verbreitet. In Chile ist sie jedoch nicht zu finden. Sie bewohnt sowohl bewaldete als auch bewirtschaftete Gebiete, solange sie sich in der Nähe von Wäldern befinden. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom Meeresspiegel bis in eine Höhe von 2000 Metern, obwohl man schätzt, dass die Region, die sie bewohnt, auch höher liegen kann.

Wie sieht die Mussurana-Schlange aus?

Die Mussurana-Schlange hat ein interessantes Aussehen, da Jungtiere und ausgewachsene Tiere unterschiedlich gefärbt sind (als ob es sich um zwei verschiedene Arten handeln würde). Als Jungtiere haben sie eine intensive rötliche Färbung auf dem gesamten Rücken. Ihr Kopf ist jedoch schwarz und sie haben ein helles Band im Nacken, gefolgt von einem weiteren schwarzen Band.

Einige Exemplare haben dunkle Flecken im Bereich der Wirbelschuppen. Der Bauchbereich ist cremefarben und kann graue Sprenkel haben. Die Körperform der Schlange ist zylindrisch. Celia clelia hat Augen mit weiten Pupillen.

Im erwachsenen Zustand ist die Mussurana-Schlange dunkel, mit einem bläulichen oder schwarzen Ton. Sie kann sehr lang werden (etwa 240 Zentimeter), vor allem die Weibchen, da sie größer sind als die Männchen. Das bedeutet, dass es einen eindeutigen Geschlechtsdimorphismus gibt, aber nicht nur in Bezug auf die Größe, sondern auch in Bezug auf die Anzahl der Bauch- und Unterschwanzschuppen.

Das Verhalten der Mussurana-Schlange

Dieses Reptil ist sehr wendig und bewegt sich leicht an Land; es wurde aber auch schon im Wasser und sogar zwischen Bäumen beobachtet. Normalerweise geht die Schlange nachts auf Nahrungssuche, ist aber auch tagsüber aktiv.

Wenn sie bedroht wird, neigt das Tier dazu, Kloaken auszustoßen – eine Strategie, die zwar seltsam erscheinen mag, aber sehr nützlich sein kann. Zu den weiteren Abwehrverhaltensweisen gehören plötzliche Veränderungen der Körperhaltung und das Verstecken des Kopfes.

Ernährungsverhalten der Mussurana-Schlange

Clelia clelia ist ein Fleischfresser. Ihr Hauptmerkmal ist, dass sie sich von anderen Schlangen (einschließlich einiger giftiger) ernährt, weshalb man sie als ophiophag bezeichnet.

Zu den von der Mussurana-Schlange bevorzugten Arten gehören unter anderem die Terciopelo-Lanzenotter (Bothrops asper) und die Gattungen der Springlanzenottern (Atropoides), Klapperschlangen (Crotalus) und Hakennasen-Lanzenottern (Porthidium). Auf ihrem Speiseplan stehen auch andere Wirbeltiere wie kleine Säugetiere, Vögel und Eidechsen.

Die Mussurana-Schlange ist sehr flink, wenn es darum geht, ihre Beute zu ergreifen. Sie nutzt zwei sehr wichtige Eigenschaften, ihr Gift und ihre Fähigkeit, sich zusammenzuziehen: eine tödliche Kombination.

Ihr chemisches Arsenal ist nicht hervorstechend giftig, zumindest nicht für Menschen, denn Begegnungen mit ihnen sind in der Regel nicht tödlich. Sie hat ein opisthoglyphisches Gebiss, das heißt, die Reißzähne, die das Gift injizieren, befinden sich auf der Rückseite des Kiefers.

Fortpflanzung

Die Mussurana-Schlange ist ovipar, das heißt, sie legt Eier. Das Gelege kann zwischen 9 und 22 Eier enthalten. Es ist bekannt, dass die Geschlechtsreife erreicht ist, wenn die Männchen eine Größe von 65 Zentimetern und die Weibchen eine Größe von 97,3 Metern erreicht haben.

In Studien, die in Brasilien durchgeführt wurden, wurde eine Fruchtbarkeit bei weiblichen Tieren von nur 53 % festgestellt, was bedeutet, dass sich nur die Hälfte der erwachsenen Weibchen jedes Jahr fortpflanzt. Ebenso wird geschätzt, dass ihre Fortpflanzung vom Klima beeinflusst wird. In wärmeren Regionen hat sie einen kontinuierlichen Zyklus, während der Zyklus in kälteren Regionen saisonal ist.

Schutzstatus der Mussurana-Schlange

Die Mussurana-Schlange ist keine gefährdete Art. Sie wird in der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN als “Least Concern (LC)” geführt.

In Argentinien wird sie jedoch als gefährdet eingestuft, da die Ausbreitung der Städte dazu führt, dass sie immer weniger Platz hat, sich zu ernähren. Zudem müssen wir berücksichtigen, dass es sich um ein Exemplar mit geringer Fruchtbarkeit und später Geschlechtsreife handelt.

Eine sehr widerstandsfähige Schlange

Dieses Reptil hat noch eine weitere interessante Eigenschaft: seine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Gift anderer Giftschlangen, wie z. B. Bothrops, die zu ihrer Nahrung gehören. Dieses Ereignis wurde von einigen Forscher:innen untersucht, die von der Harmlosigkeit dieser Nattern fasziniert sind, da sie keine Symptome zeigen.

Die Mussurana-Schlange ist beeindruckend. Nicht nur, weil sie durch eine intensive rote Färbung (im Jugendstadium) auffällt, sondern auch durch ihre Eigenschaften. Sie verschlingt andere Schlangen mithilfe ihres Giftes und ihrer Würgekraft, eine Kombination, der ihre Beute nicht entkommen kann. Zudem zeigen die Tiere eine hohe Resistenz gegen die Gifte anderer Schlangenarten, was für die Wissenschaft von großem Interesse ist.


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