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Die Landwirtschaft: Keine Erfindung des Menschen!

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Die Landwirtschaft ist zweifellos eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Menschheit. Durch den Anbau von Nahrungsmitteln konnten wir uns weiterentwickeln. Tiere nutzen diese Methode allerdings schon seit 60 Millionen Jahren...
Die Landwirtschaft: Keine Erfindung des Menschen!
Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Die Landwirtschaft ist zweifellos eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Menschheit. Zusammen mit anderen Erfindungen erlaubte sie es uns, das Paläolithikum zu verlassen. Aber wusstest du, dass es gar nicht wir Menschen waren, die die Landwirtschaft erfunden haben?

Menschen haben die Landwirtschaft nicht erfunden

Man geht davon aus, dass der Mensch vor etwa 12.000 Jahren in Asien damit begann, Landwirtschaft zu betreiben. Zusammen mit der Viehhaltung ermöglichte sie dem Menschen, sich zu etablieren und eine Reihe von Technologien zu entwickeln, die ihn in die Gegenwart führten.

Allerdings zeigt eine neue Studie, dass Ameisen bereits seit mehr als sechzig Millionen Jahren Pilze anbauen.

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Es gibt etwa 250 verschiedene Arten von “landwirtschaftlich” tätigen Ameisen, den sogenannten Bauernameisen. Daher meinen wir es wirklich ernst, wenn wir sagen, dass nicht der Mensch die Landwirtschaft erfunden hat, sondern die Ameisen!

Aus einer neuen Studie geht hervor, dass sich die Fähigkeit der Ameisen, Nahrungsmittel zu kultivieren, offensichtlich mehrmals separat entwickelt hat. Diese Tatsache ist als nachvollziehbare Evolution bekannt.

Ameisen kultivieren Pilze, die von Parasiten befallen werden können, bleiben jedoch in einer Symbiose mit Actinobakteria, die beiden Organismen das Überleben ermöglicht. Dadurch werden die Ameisen dann mit Nahrung versorgt.

Actinobacteria ist ein Bakterium, das ein Antibiotikum produziert, mit dem die Ameisen die Pilzparasitismen in ihren „Kulturen“ kontrollieren können.

Und wer hat die Schädlingsbekämpfung erfunden?

Diese Bakterien gehören zur Gattung der Pseudonocardia. Außerdem ist bekannt, dass sie in Symbiose mit vielen Blattschneiderameisen leben, die in einigen lateinamerikanischen Ländern vorkommen.

Die Ameisen haben eine Art Tasche, die als Krypte bezeichnet wird. Diese Krypte diente den Ameisen zum Transport von Actinobakteria. Diese Entdeckung gelang Forschern bei der Untersuchung von Bernstein, in dessen Luftblasen sie die Aktivität von Actinobakteria nachweisen konnten.

Bei heutigen Blattschneiderameisen war diese Symbiose bereits bekannt. Sie ermöglicht es den Ameisen, natürliche Antibiotika mit sich zu führen und sich der Pflege ihrer Ernte zu widmen.

Somit ist klar, dass Ameisen schon sehr lange Landwirtschaft betreiben. Darüber hinaus haben sie die Pilze domestiziert, da diese keine Sporen bilden, um sich selbst auszubreiten.

Daher erfolgte diese “Domestizierung” schon lange, bevor Menschen ähnliche Aktivitäten unternahmen. Experten vermuten, dass Ameisen sie schon seit mindestens 15 Millionen Jahren betreiben.

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Darüber hinaus beseitigen die Ameisen auch die Überreste der Ernte, um das Wachstum des Parasiten nicht zu fördern. Außerdem sorgen sie durch dieses Vorgehen dafür, dass das von ihnen “bestellte” Land gesund bleibt.

Währenddessen stellen dann andere Ameisen frisches Material für die Ernte zur Verfügung, sodass weiterhin ausreichend Nahrung für die Kolonie vorhanden ist.

Wie du siehst, hat der Mensch die Landwirtschaft nicht erfunden. Ameisen, die Pilze kultivieren, gibt es tatsächlich und ihre Arbeitsweise ähnelt der des Menschen.

Antibiotikaresistenzen

Aber es gibt noch eine weitere sehr interessante Tatsache: Ameisenkolonien zeigen keinerlei Anzeichen von Antibiotikaresistenzen. Obwohl dies nach Tausenden von Jahren der Abhängigkeit von Actinobakteria normal wäre.

Daher glauben Forscher, dass Ameisen sehr nützlich sein könnten, um mehr über Antibiotikaresistenzen herauszufinden. Die Antibiotikaresistenz ist eine der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit im 21. Jahrhundert.


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  • Munkacsi, A. B., Pan, J. J., Villesen, P., Mueller, U. G., Blackwell, M., & McLaughlin, D. J. (2004). Convergent coevolution in the domestication of coral mushrooms by fungus–growing ants. Proceedings of the Royal Society of London B: Biological Sciences271(1550), 1777-1782.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.