Leptospirose beim Hund

In tropischen Ländern tritt diese Krankheit häufiger auf, in Deutschland kommt sie selten vor.
Leptospirose beim Hund
Francisco María García

Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Leptospirose ist eine Infektionskrankheit, die zu schwerwiegenden Störungen im Organismus des Hundes führen kann. Diese Krankheit kann auf den Menschen übertragen werden, was als Zoonose bezeichnet wird. Da die Sterblichkeitsrate hoch ist, wird diese Krankheit als Gefahr für die öffentliche Gesundheit betrachtet. Alle Erkrankungsfälle müssen deshalb an das Veterinäramt gemeldet werden.

Leptospirose  ist allerdings in Europa und Amerika teilweise unter Kontrolle. Die Fälle konnten durch Impfkampagnen für Haustiere stark reduziert werden. Außerdem werden natürlich infizierte Personen entsprechend behandelt.

Was ist Leptospirose beim Hund?

Es handelt sich um eine bakterielle, akute Infektionskrankheit. Sie wird als die weltweit am meisten verbreitete Zoonose betrachtet. Unter anderem deshalb, weil Reptilien, Vögel, Amphibien und Säugetiere daran erkranken können. Wie bereits erwähnt, sind wir Menschen davon nicht ausgeschlossen.

Diese Krankheit wird durch verschiedene Leptospiren-Arten verursacht. Hunde werden meist durch Leptospira canicola oder Leptospira icterohaemorrhagiae infiziert.

Leptospirose bei Hunden

Ursprung der Krankheit

Der Krankheitserreger gelangt über die Schleimhäute oder Hautverletzungen in den Organismus. Er vermehrt sich in verschiedenen Körperbereichen und verbreitet sich dann in der Leber und den Nieren. Er wird dann über den Harn des Tieres teilweise ausgeleitet. Dadurch kann das kranke Tier jedoch durch Kontakt auch andere Tiere oder Menschen infizieren.

Die verschiedenen Bakterienstämme haben sich auf der ganzen Welt ausgebreitet und befallen Tiere aller Spezies. Sie führen zu verschiedenen klinischen Symptomen.

Diese Infektionskrankheit ist abhängend von dem spezifischen Krankheitserreger unter verschiedenen Namen bekannt: Weil-Krankheit, Schlammfieber, Kanikola-Fieber, Fort-Bragg-Fieber, Wasserfieber, Schweinehüter-Krankheit, Erntefieber, Japanisches Herbstfieber usw. Das allgemeine Krankheitsbild wird jedoch als Leptospirose bezeichnet. In tropischen Ländern tritt diese Krankheit häufiger auf, in Deutschland kommt sie selten vor.

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Wie wird Leptospirose übertragen?

Wie bereits erwähnt, schädigen die Krankheitserreger Leber und Nieren, wobei ein Teil davon über den Urin ausgeschieden wird. Die häufigste Infektionsursache ist deshalb der direkte Kontakt mit infiziertem Urin oder mit Wasser am Boden, das durch den Harn des Tieres infiziert wurde.

Das Reservoir für Leptospiren sind Säugetiere, wobei Ratten die häufigsten Krankheitsüberträger sind. Sie können die Umwelt mit einer großen Anzahl von Bakterien kontaminieren, ohne selbst an Symtpomen zu leiden. Meist erkranken Hunde und Menschen durch den Kontakt mit dem Urin infizierter Ratten.

Die wichtigsten Symptome der Leptospirose

Die Inkubationszeit beträgt bei Hunden und Menschen zwischen einer und drei Wochen. Bei diagnostizierten Hunden können vorwiegend zwei verschiedene Phasen unterschieden werden:

1. Phase mit allgemeinen Symptomen

Am Anfang der Krankheit zeigen sich meist allgemeine Symptome, die auch bei einer Erkältung häufig vorhanden sind. Es kommt zu Kopfschmerzen, Appetitverlust, Fieber, Übelkeit und/oder Brechreiz, Muskelschmerzen und Müdigkeit.

2. Phase mit spezifischen Symptomen, je nach Erreger

In dieser Phase sind die Symptome stärker und hängen von dem spezifischen Krankheitserreger ab, von dem das Tier befallen wurde. Nach den anfänglichen Beschwerden leidet der Hund meist an starken gesundheitlichen Problemen mit folgenden Symptomen:

  • Bindehautentzündung der Augen
  • Mundgeschwüre, Geschwüre in der Nasenschleimhaut
  • Steifer Hals
  • Darmblutungen und/oder Lungenblutungen
  • Durchfall mit Blutungen
  • Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz
  • Leberinsuffizienz
  • Atembeschwerden

Krankheitsverlauf

Mit fortschreitender Krankheit entwickelt der Hund ernste Krankheiten wie Hirnhautentzündung oder Gelbsucht, die an der Gelbfärbung von Augen und Haut zu erkennen ist. Auch dies hängt von dem spezifischen Krankheitserreger ab.

Leptospirose bei Hunden
Autor: Soggydan Benenovitch

Bei Verdacht auf Leptospirose muss das Tier sofort zum Tierarzt gebracht werden. Nicht zu vergessen ist, dass auch verändertes Verhalten ein Hinweis auf diese Krankheit sein kann. Eine frühzeitige Diagnose kann die Behandlung erleichtern und verbessert die Chancen auf eine Heilung ohne weitere Konsequenzen. 

Wie kann man Leptospirose vorbeugen?

Die Vorsorge ist wie bei so vielen Krankheiten grundlegend, auch weil es sich um eine Zoonose handelt. Für Hunde und andere Haustiere gibt es eine vorsorgende Impfung, die das Tier und deshalb auch seine menschliche Familie schützen. Für Menschen gibt es in Deutschland keine zugelassene Impfung.

Wie wird Leptospirose bei Hunden behandelt?

Die Behandlung dieser Krankheit erfolgt, insbesondere im Anfangsstadium, durch Antibiotika. Damit wird die bakterielle Infektion bekämpft. Meist wird dafür Penicillin und/oder Streptomycin verwendet.

Wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist, können zusätzliche Maßnahmen zum Schutze der Leber oder der Nieren notwendig sein. Auch eine proteinarme Ernährung ist wichtig. Der Tierarzt ist dafür zuständig, die richtige Behandlung zu verordnen, um dem Tier zu helfen. In schweren Fällen kann diese Krankheit auch tödlich verlaufen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.