Neue Studie untersucht weltweit das Mikrobiom von Hunden

Das Mikrobiom von Hunden hängt nicht nur mit ihrer Ernährung zusammen, sondern hat nachweislich auch einen Einfluss auf das Auftreten von Allergien und verschiedenen Krankheiten.
Neue Studie untersucht weltweit das Mikrobiom von Hunden
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geprüft und freigegeben von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez.

Letzte Aktualisierung: 06. März 2023

Mikrobiom nennt man die Gruppe von Mikroorganismen, die im Darm einiger Wirbeltiere leben. Diese Gemeinschaft geht eine symbiotische Beziehung mit ihrem Wirt ein, schadet aber nicht dessen Gesundheit. Zudem helfen Mikroorganismen bei den Verdauungsaufgaben des Körpers und tragen dazu bei, dass Nährstoffe besser aufgenommen werden können. In diesem Artikel werfen wir einen kurzen Blick auf das Mikrobiom des Hundes und die neuesten Untersuchungen.

Weil das Mikrobiom so wichtig ist, konzentrieren sich viele Studien darauf herauszufinden, was das Mikrobiom des Hundes ausmacht. Diese Informationen könnten dabei helfen, Futtermittel zu entwickeln, die den Mikroorganismen im Darm zugutekommen, um so gleichzeitig die Ernährung des Hundes zu verbessern. Lies weiter und finde heraus, was eine neue Studie über das Mikrobiom des Hundes aussagt.

Sind Mikrobiota und Mikrobiom das Gleiche?

Obwohl die beiden Begriffe miteinander verwandt sind, bezieht sich die Mikrobiota allein und ausschließlich auf die Menge der Mikroorganismen, die im Darm leben. Im Gegensatz dazu umfasst das Mikrobiom sowohl die Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Archaeen und Pilze) als auch ihre Stoffwechselprodukte, Umweltbedingungen und Genome.

Wenn man über die Beziehung und den Einfluss von Mikroorganismen auf den Körper eines Tieres spricht, muss man auch die Umwelt und alles, was auf sie verändernd einwirkt, berücksichtigen. Aus diesem Grund ist der Begriff Mikrobiom in der Fachsprache meist repräsentativer. Das bedeutet aber nicht, dass es falsch ist, das Wort “Mikrobiota” als Synonym zu verwenden, allerdings nur in einem umgangssprachlichen Kontext.

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Wofür sind Mikrobiome notwendig?

Normalerweise denkt man, dass die Organe und Systeme, aus denen ein Lebewesen besteht, für die Verarbeitung der Nahrung ausreichen. Ohne Unterstützung würde die Verdauung jedoch sehr lange dauern und dazu es gibt bestimmte Stoffe, die nur schwer zu verarbeiten sind, wie z. B. die Zellulose, aus der Pflanzen bestehen. Deshalb ist das Mikrobiom so wichtig, denn es trägt dazu bei, die Verdauung effizienter zu gestalten und mehr Nährstoffe aus der Nahrung zu gewinnen.

Tatsächlich ändert sich sowohl die Zusammensetzung als auch die Menge der Mikroorganismen, die im Darm leben, je nach Art der Ernährung. Das liegt daran, dass jeder Mikroorganismus darauf spezialisiert ist, bestimmte Lebensmittel abzubauen. Folglich unterscheidet sich das Mikrobiom eines Pflanzenfressers stark vom Mikrobiom eines Fleischfressers.

Warum ist es wichtig, das Mikrobiom des Hundes zu analysieren?

Weil sich das Mikrobiom je nach der vom Tier verzehrten Nahrung verändert, kann es als Indikator dafür dienen, welche Ernährung die besten Ergebnisse liefert. Zudem zeigt das Mikrobiom an, ob der Verzehr von kommerziellen Futtermitteln schädlich ist. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Ernährung, die Gesundheit und die Lebensqualität von Haustieren zu verbessern.

Obwohl das Verständnis der Zusammensetzung des Mikrobioms von Hunden viele langfristige Vorteile mit sich bringen könnte, ist es sehr kompliziert, es zu analysieren. Zunächst einmal ändert sich die Ernährung von Hunden u. a. je nach den Gewohnheiten ihrer Besitzer:innen. Das führt zu einer großen Vielfalt im Mikrobiom. Deshalb ist es sehr schwierig, vierbeinige Kandidaten zu finden, die alle diese Varianten repräsentieren.

Tatsächlich wurden die Mikroorganismen im Darm mehrerer Hunde, die als Haustiere gehalten werden, bereits analysiert. Das Problem ist nur, dass die meisten von ihnen mit kommerziellem Futter gefüttert werden, sodass es nicht möglich ist, genaue Daten über ihr Mikrobiom zu erhalten.

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Neue Erkenntnisse über das Mikrobiom von Hunden

Trotz der Komplikationen wurde 2022 eine neue Studie (in englischer Sprache) veröffentlicht, die sich daran machte, die Zusammensetzung des Mikrobioms mehrerer Hunde zu untersuchen. Es handelte sich dabei um eine der bisher umfassendsten Untersuchungen, da sie Proben von städtischen Haushunden, ländlichen Haushunden und streunenden Hunden aus der ganzen Welt enthielt. Es wurden auch einige fossile Proben der hündischen Vorfahren einbezogen.

Die Forscher:innen fanden heraus, dass der Bakterienstamm des Lactobacillus im Mikrobiom des Hundes am wichtigsten zu sein schien. Das liegt daran, dass eine große Anzahl von Arten dieser Gattung in allen Proben gefunden wurde. Dies ist zwar ein Durchbruch und könnte zur Entwicklung neuer Futtermittel führen, die das Wachstum dieser Bakterien fördern, aber es ist noch nicht bekannt, welchen Nutzen das Lactobacillus hat.

Es ist klar, dass die Erforschung des Mikrobioms von Hunden die Ernährung und Lebensqualität von Haustieren erheblich verbessern könnte. Es ist jedoch noch zu früh, um neue Nahrungsmittel oder Ernährungsweisen zu entwickeln, die das Mikrobiom verändern oder wiederherstellen. Vorerst können wir also nur abwarten, bis die Forschung voranschreitet und uns neue Informationen zu diesem Thema liefert.


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