Entspannende Musik für ängstliche Hunde

Hunde sind für kognitive und emotionale Probleme genauso anfällig wie Menschen. Daher ist es wichtig, neben der körperlichen auch auf die geistige Gesundheit des Tieres zu achten.
Entspannende Musik für ängstliche Hunde
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geprüft und freigegeben von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez.

Letzte Aktualisierung: 30. März 2023

Genau wie Menschen können auch Hunde unter verschiedenen Arten von mentalen und emotionalen Problemen leiden. Eines der häufigsten Schwierigkeiten bei unseren Vierbeinern ist die Angst, die auftritt, wenn die Grundbedürfnisse des Tieres nicht vollständig erfüllt werden. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für ängstliche Hunde, die von Aromatherapie bis hin zu entspannender Musik reichen.

Auch wenn es nicht so aussieht, ist Angst eine ernsthafte Störung, die der Gesundheit des Tieres schaden kann. Sie führt oft zu unangemessenem Verhalten wie Aggressivität, Zerstörung von Gegenständen und sogar Selbstverstümmelung. Lies weiter und erfahre, wie du mit entspannender Musik gegen Angst bei Hunden vorgehen kannst.

Warum leiden Hunde unter Angst?

Angst bei Hunden ist eine psychische Störung, die durch unruhiges, nervöses und unsicheres Verhalten gekennzeichnet ist. Sie geht meist mit einer übermäßigen Angst vor einem Objekt, einer Situation oder einer Person einher. Dieser Zustand äußert sich durch negatives und zerstörerisches Verhalten, das entsteht, weil der Hund seine Emotionen nicht kontrollieren kann.

Ursachen für Angst bei Hunden

Es gibt viele Ursachen, die Angst bei Hunden verursachen können. Zu den häufigsten gehören:

  • Trennungsangst: Diese entsteht durch übermäßige Angst vor Einsamkeit, die dazu führt, dass Hunde sich ängstlich fühlen, wenn ihre Besitzer:innen sie alleine lassen.
  • Mangelnde Sozialisierung: Dies führt dazu, dass Hunde die Interaktion mit neuen Menschen und Tieren nicht mögen, was Stress und Angst erzeugt.
  • Laute Geräusche: Die Ohren von Hunden sind empfindlicher als die von Menschen, weshalb sie bei lauten oder plötzlichen Geräuschen eher verängstigt sind. Das gilt zum Beispiel für Feuerwerkskörper, manche Haushaltsgeräte und sogar Autohupen.
  • Veränderungen in ihrer Umgebung: Hunde lieben es, Gewohnheiten zu entwickeln und ihre Umgebung einschätzen zu können. Daher kann es vorkommen, dass sie sich vor einem Umzug oder drastischen Veränderungen in ihrem Zuhause fürchten.
  • Bewegungsmangel: Wenn Haustiere ihre Energie tagsüber nicht verbrauchen, staut sie sich an und kann zu Angstzuständen führen.
  • Traumatische Ereignisse: Das Erleben traumatischer Ereignisse wie Misshandlung oder Schläge kann dazu führen, dass Hunde übermäßig ängstlich sind, wenn sie ähnlichen Szenarien begegnen. Infolgedessen wird Angst erzeugt.
Entspannende Musik für ängstliche Hunde

Wie wird Angst bei Hunden behandelt?

Die Behandlung von ängstlichen Hunden hängt sehr stark von der Schwere der Symptome ab. In leichten Fällen kann es helfen, die Angst zu lindern oder ganz zu beseitigen, wenn die Besitzer:innen mehr Zeit mit ihren Hunden verbringen. In schweren Fällen ist es jedoch am besten, einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufzusuchen. Einige der am häufigsten verwendeten Strategien zur Behandlung von Angstzuständen bei Hunden sind:

  • Veränderungen der Routinen: Um Angstprobleme zu beheben, muss der Hund mit Spielen, Spaziergängen und verschiedenen körperlichen Aktivitäten abgelenkt werden. Das hilft dem Hund, sich zu beruhigen und zu entspannen.
  • Einsatz von Medikamenten: Wenn Angstzustände schwerwiegende Probleme wie Aggressivität oder Selbstverstümmelung verursachen, kann der Spezialist den Einsatz von Medikamenten vorschlagen, um die Aktivität des Hundes zu reduzieren.
  • Pheromone verwenden: Wie Medikamente sollen auch Pheromone den Hund entspannen und Angstzustände verhindern.
  • Alternative Therapien: Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen können Spezialist:innen auch alternative Therapien vorschlagen, um die Behandlung von Angstzuständen zu unterstützen, z. B. Aromatherapie oder Musiktherapie.

Musiktherapie bei ängstlichen Hunden

Es hat sich mehrfach gezeigt, dass Musiktherapie positive Auswirkungen auf den Menschen hat. Sie kann bei chronischen Schmerzzuständen, Bluthochdruck, Ängsten und anderen emotionalen Zuständen helfen. Sie ist sehr beliebt geworden, weil sie praktisch nichts kostet und für die meisten Leuten leicht zugänglich ist.

Bei Hunden hofft man, dass sie eine ähnliche Wirkung hat, um ihnen bei bestimmten Gesundheitsproblemen zu helfen. Die auditive Wahrnehmung von Haustieren unterscheidet sich jedoch von der des Menschen, sodass die Musiktherapie wahrscheinlich anders wirkt.

Obwohl es nur wenige Studien gibt, die den Nutzen von beruhigender Musik bei ängstlichen Hunden belegen, wird sie von Kliniken häufig empfohlen. Das liegt daran, dass viele Halter:innen festgestellt haben, dass Musiktherapie Stress und Angst bei Hunden erfolgreich reduziert hat. Die tatsächliche Auswirkung auf das Verhalten von Hunden ist noch unbekannt.

Entspannende Musik für ängstliche Hunde

Welche Art von Musik braucht ein ängstlicher Hund?

Nicht jede Musik, die derzeit erhältlich ist, ist für die Musiktherapie geeignet. In der Tat haben die meisten Studien gezeigt, dass klassische Musik das Stress-Niveau von ängstlichen Hunden senkt. Es gibt natürlich auch einige Musikrichtungen, von denen nicht bekannt ist, dass sie einen Einfluss auf die psychische Gesundheit von Hunden haben.

Einige Fachleute glauben jedoch, dass Hunde bestimmte Vorlieben haben, die die Wirkung von entspannender Musik auf ängstliche Hunde verstärken. Daher ist es ratsam, die Musikgenres ein wenig zu variieren, solange es sich um beruhigende Stücke handelt.

Dank der heutigen Technologie gibt es auf verschiedenen Musik-Apps Wiedergabelisten mit entspannender Musik für ängstliche Hunde. Wenn dein Tier also unter Angstzuständen leidet, kannst du versuchen, ihm mit dieser Art von Musik zu helfen. Natürlich ist es auch wichtig, dass du deinen treuen Gefährten von Spezialist:innen untersuchen lässt. Nur so erfährst du, wie es um deinen Hund steht und welche Empfehlungen du anwenden kannst, um seinen Gesundheitszustand zu verbessern.


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