Abführmittel für Hunde: Dosierung und Anwendung

Abführmittel sind Medikamente, die bei der Stuhlentleerung helfen. Sie sollten verantwortungsvoll verabreicht werden, sowohl die natürlichen als auch die chemischen Sorten.
Abführmittel für Hunde: Dosierung und Anwendung
Ana Díaz Maqueda

Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda.

Letzte Aktualisierung: 09. Dezember 2022

Abführmittel für Hunde helfen deinem vierbeinigen Freund beim Stuhlgang, wenn das aus irgendeinem Grund nicht mehr regelmäßig klappt oder das Tier Probleme mit Verstopfung hat. Diese Arten von Substanzen, egal ob es sich um regulierte Medikamente oder Naturprodukte handelt, sollten mit Vorsicht und nur unter tierärztlicher Aufsicht verwendet werden.

Medikamente, die Hunden beim Stuhlgang helfen, können oral oder rektal verabreicht werden. Im Prinzip hängt dies davon ab, in welchem Teil des Verdauungstraktes die Verstopfung auftritt. Im folgenden Artikel sehen wir uns verschiedene Arten von Abführmitteln an und wie sie eingesetzt werden.

Verstopfung bei Hunden

Verstopfung bei Hunden ist ein ernstes Problem, das von anderen Verdauungsstörungen oder Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang unterschieden werden muss. Ein Hund mit Verstopfung versucht, seinen Darm zu entleeren, kann es aber nicht. Der Zustand muss einige Tage anhalten, bevor er Anlass zur Sorge gibt.

Die Ursachen für Verstopfung bei Hunden können vielfältig sein und von psychischen Problemen – wie Angst oder Stress – bis hin zu ernsthaften körperlichen Erkrankungen reichen wie Tumoren im Darm oder anderen angrenzenden Organen. Auch eine ballaststoffarme Ernährung mit unregelmäßigem Wasserkonsum kann Verstopfung bei Hunden verursachen. Zu den wichtigsten Symptomen dieses Problems gehören:

  • Ein harter Unterleib
  • Kleiner, harter oder trockener Stuhl
  • Übermäßiges Strampeln beim Stuhlgang
  • Mangelnder Appetit (ungewöhnlich)
  • Eine veränderte Körperhaltung (gebückt)
  • Erbrechen

Behandlung von Verstopfung bei Hunden

Wenn ein Besitzer oder eine Besitzerin feststellt, dass das Haustier an Verstopfung leidet, sollte am besten eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden, um das Problem untersuchen zu lassen. Wenn das Problem nicht zu schwerwiegend ist, reichen in vielen Fällen eine einfache Ernährungsumstellung und etwas mehr Bewegung aus, um die Verstopfung zu beseitigen.

Manchmal ist die auslösende Ursache der Verstopfung jedoch nicht so leicht zu beheben und kann zusätzliche Unterstützung erfordern. Hier kommen Abführmittel und Einläufe ins Spiel.

Arten von Abführmitteln für Hunde und empfohlene Dosierungen

Abführmittel sind Medikamente, die Stuhlblockaden beseitigen, die sich irgendwo im Darm befinden. Diese Medikamente können auf fünf verschiedene Arten wirken:

  • „Weichmacher“: Der Wirkstoff hier ist eine oberflächenaktive Substanz, deren Wirkmechanismus darauf beruht, die Oberflächenspannung des Stuhls zu beseitigen und ihn zu befeuchten, sodass er besser durch den Verdauungstrakt passieren kann.
  • Gleitmittel oder Stuhlweichmacher: Sie verhindern, dass der Dickdarm Wasser aufnimmt, damit der Stuhl feucht bleibt und den Darm leichter passiert.
  • Hyperosmotika: Sie regen die Flüssigkeitsabsonderung im Dickdarm an und erleichtern die Beweglichkeit des Stuhls. Dies führt zu einem ständigen Wasserverlust, weshalb sie bei dehydrierten Tieren nicht eingesetzt werden sollten.
  • Stimulanzien: Wie ihr Name schon sagt, regen sie den Darm direkt an, die peristaltische Bewegung auszuführen. Außerdem verringern sie die Flüssigkeitsaufnahme, sodass der Kot feuchter bleibt.
  • „Massen-Aufbau“: Andere Abführmittel haben die Fähigkeit, neuen, stark hydratisierten und voluminösen Stuhl zu bilden, um die Verstopfung zu beseitigen.

Die Wahl des einen oder anderen Medikaments hängt von der Entscheidung der Tierärztin oder des Tierarztes ab, die deinen Hund behandeln. Bei dieser Entscheidung werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie z. B. die Größe der Kot-Ansammlung oder die Dauer der Verstopfung.

In der Tiermedizin werden drei Arten von Abführmitteln verwendet: Gleitmittel, Osmosepräparate und Mittel zur Anregung der Darmperistaltik, die den Weitertransport des Kots im Darm fördern. Im Folgenden findest du einige Beispiele für die verschiedenen Arten von Abführmitteln für Hunde sowie die empfohlene Dosierung gemäß des jeweiligen Beipackzettels.

Abführmittel für Hunde: Dosierung und Anwendung


1. Paraffinöl

Dies ist eine Art Gleitmittel-Abführmittel. Paraffinöl wirkt so, dass es die Darmwände schmiert und den Stuhl aufweicht (wie ein Weichmacher), um seine Ausscheidung zu erleichtern. Die empfohlene Dosis für dieses Produkt beträgt 5 Milliliter pro 5 Kilogramm Körpergewicht des Hundes.

2. Lactulose

Dies ist ein osmotisches Abführmittel mit Disacchariden (Zucker) und reduziert Ammoniak. Es wird oft verwendet, um den Ammoniakspiegel zu senken, wenn es bei Menschen zu Leberproblemen kommt. Bei Haustieren wird es verwendet, um den Stuhlgang aufzuweichen und Verstopfung zu behandeln. Die empfohlene Dosis beträgt 0,6 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes.

3. Bisacodyl

Es handelt sich bei Bisacodyl um eine Substanz, die die peristaltischen Bewegungen des Darms anregt. Wenn die Behandlung jedoch zu lange andauert, kann sie die Funktion des Dickdarms beeinträchtigen. Die empfohlene Dosis liegt normalerweise zwischen 5 und 20 Milligramm pro Tag.

Kombination von Abführmitteln mit Einläufen bei Hunden

Wenn die Verstopfung schwerer ist, aber sehr nah am Enddarm liegt, kann die Anwendung von Einläufen empfohlen werden. Bei einem Einlauf wird eine Flüssigkeit oder ein Medikament durch den Anus des Tieres eingeführt, um das Rektum und den Dickdarm zu entleeren.

Man verwendet bei Hunden meist Kerosin- oder Seifenlösungen als Einlauf. Bei vollständig betäubtem und intubiertem Tier – um eine Aspirationspneumonie mit dem eigenen Speichel zu verhindern – wird der Einlauf durch den Anus eingeführt.

Wenn dies sofort geschieht, wird das Tier nach ein paar Stunden Kot absetzen und alles ausscheiden, was es zurückgehalten hat. Andererseits kann der Tierarzt oder die Tierärztin während der Anwendung des Einlaufs den Kot manuell entfernen, wenn er sich in der Nähe des Anus befindet.

In Fällen, in denen die Fäkalien zu hart geworden sind, ist es kein Problem, Abführmittel und Einläufe zu kombinieren. Bevor du jedoch einen Einlauf verabreichst, muss das Tier vollständig hydriert sein. So wird verhindert, dass die verabreichte Substanz durch die Darmwand absorbiert wird.

Fünf natürliche Abführmittel für Hunde

Wenn ein Hund anfängt, kleineren, härteren Stuhl zu bilden, kann es an der Zeit sein, ein natürliches Abführmittel auszuprobieren, um Verstopfung zu verhindern. Einige Lebensmittel, die eine abführende Wirkung auf Hunde haben können, sind die folgenden:

1. Milch

Milch, kann in großen Mengen wie ein Abführmittel wirken, da sie Laktose enthält. Laktose ist eine Zuckerart, die durch das Enzym Laktase im Dünndarm aufgespalten wird. Den meisten erwachsenen Hunden fehlt dieses Enzym jedoch. Wenn ein Hund also zu viel Milch trinkt, sammelt sich die Laktose an und wird schließlich in Form von Durchfall ausgeschieden.

Obwohl es sich um ein natürliches Produkt handelt, kann Milch aufgrund des Risikos der Dehydrierung eine Gefahr für das Tier darstellen. Verwende Milch daher nie ohne Rücksprache in der tierärztlichen Praxis.

2. Olivenöl

Olivenöl und andere pflanzliche Öle haben als Fettverbindungen eine verzögerte Verdauung, die mit der Aufspaltung der Nahrung in Lipid-Mikrotröpfchen beginnt. Diese helfen dabei, die Darmwände zu hydratisieren und den Stuhl hinauszuschieben.

3. Kürbis

Kürbisse scheinen eine abführende Wirkung auf Hunde zu haben. In kleinen Mengen – und immer gut gekocht – ist Kürbis eine Hilfe für Hunde, die zu Verstopfung neigen.

4. Wasser

Am Ende des Verdauungsprozesses – und während der Bildung von Kot – sind die Abfälle, die den Dickdarm erreichen, mit Wasser beladen. An dieser Stelle im Verdauungstrakt wird das Wasser absorbiert, damit der Kot gebildet und ausgeschieden werden kann.

Ein Hund, der zu wenig Wasser zu sich nimmt, produziert einen kompakteren und trockeneren Stuhlgang, denn der Darm kann nicht zulassen, dass diese Flüssigkeit verloren geht. Damit der Stuhl leichter feucht bleibt und der Körper nicht dazu neigt, das ganze Wasser aufzunehmen, sollte der Hund daher mehr trinken.

5. Bewegung

Ein weiteres gutes natürliches Abführmittel ist körperliche Bewegung. Den Körper aktiv zu halten, hilft der richtigen peristaltischen Bewegung. Zudem trinkt der Hund mehr Wasser, wenn er sich bewegt und ihm warm ist, was wiederum die korrekte Stuhlbildung fördert.

Abführmittel für Hunde: Dosierung und Anwendung

Wie immer ist hier Vorbeugung die beste Behandlung. Ein aktives Leben, eine hochwertige Ernährung und ausreichend Ruhe sind der Schlüssel zu einer guten Darmgesundheit bei deinem Tier.


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