Epileptische Anfälle bei Hunden

Diese Krankheit kann tödliche Folgen für deinen Hund haben. Doch dank ihrer erkennbaren Symptome können wir handeln, um die Gesundheit unseres Tieres zu erhalten.
Epileptische Anfälle bei Hunden

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Genauso wie Menschen können auch unsere Haustiere unter Epilepsie leiden. Das ist eine vererbte Krankheit, die sowohl bei großen als auch bei kleinen Tieren auftritt. In diesem Artikel berichten wir dir über epileptische Anfälle bei Hunden: was man wissen muss und wie man in einem solchen Fall handelt.

Was sind epileptische Anfälle bei Hunden?

Epilepsie ist keine ansteckende Krankheit, die durch einen Virus oder eine Bakterie übertragen wird. Es handelt sich vielmehr um eine Erkrankung, die genetisch vererbt wurde oder durch einen äußeren Faktor verursacht wird. Nicht nur Hunde sind von ihr betroffen, sondern auch wir Menschen.

Sie kommt zwar häufiger bei Hunden großer Rassen vor, doch es gibt auch viele Fälle von kleinen Rassehunden, die epileptische Anfälle haben. Am meisten von der Krankheit betroffen sind unter anderem Labrador Retriever, Dalmatiner, finnische Spitze, Beagle und Golden Retriever.

Epileptische Anfälle beim Hund werden durch kleine elektrische Schläge im Gehirn erzeugt. Der erste Anfall geschieht meist im Welpenalter. Im Durchschnitt dauern die Attacken bis zu zwei Minuten, sie können jedoch auch bis zu einer halben Stunde dauern, haben dann jedoch schwere Folgen für das Tier.

Epilepsie ist eines der häufigsten neurologischen Probleme von Hunden und kann verschiedene Ursachen haben. Es fehlt noch viel Forschung und Analyse:

 
epileptische Anfälle kommen auch bei Hunden vor

Schilddrüse

Untersuchungen weisen darauf hin, dass es eine Beziehung zwischen der Schilddrüsenfunktion und epileptischen Anfällen bei Hunden gibt. Das hängt mit den Hormonen zusammen, die den Stoffwechsel regulieren. So kann es zu Nervositätszuständen und erhöhtem Blutdruck kommen.

Gehirnentzündung

Eine Entzündung des Gehirns, hervorgerufen durch Tumore oder Staupekann Schüttelkrämpfe oder epileptische Anfälle hervorrufen. Auch nach einem starken Kopftrauma kann das Tier unter einer solchen Episode leiden.

Leberprobleme

Wenn die Leber nicht richtig funktioniert, dann kann der Körper keine Unreinheiten filtern und ausscheiden. Diese bleiben dann im Blutkreislauf und geraten so ins Gehirn, wo sie epileptische Anfälle auslösen.

Pflanzen

Bestimmte Pflanzenarten enthalten Giftstoffe, die sehr gefährlich für unsere Haustiere sind. Sie verursachen nicht nur Verdauungsprobleme, sondern auch Schüttelkrämpfe.

Chemische Produkte

Bei Kontakt mit bestimmten chemischen Produkten geschieht dasselbe wie mit den Pflanzen. Insektenvernichtungsmittel, Sprays oder Flohtropfen können Störungen im Nervensystem des Tieres hervorrufen, die dann zu epileptischen Anfällen werden.

Phasen und Symptome eines epileptischen Anfalls bei einem Hund

Es ist wichtig zu wissen, dass die Epilepsie-Anfälle generalisiert auftreten können. Damit wollen wir sagen, dass sich die Zuckungen über den ganzen Körper des Hundes ausbreiten. Sie können aber auch fokal sein, also nur eine bestimmte Körperzone betreffen, wie zum Beispiel die Pfoten. Die letztgenannte Art von Epilepsie löst auch Veränderungen im Verhalten und in der Gefühlswelt des Tieres aus.

Epilepsie bei Hunden

Die Anfälle unterteilen sich in drei Phasen. Jede von ihnen kann erkannt werden, wenn man aufmerksam das Verhalten des Hundes beobachtet.

Aura

Der Hund ist nervös, er verhält sich seltsam und zittert, auch wenn die Temperaturen gar nicht tief liegen. Er möchte vielleicht näher bei Herrchen oder Frauchen sein. Das Gegenteil kann ebenso vorkommen und das Tier flieht vor menschlichem Kontakt. Manchmal dauert die Aura-Phase einige Minuten, manchmal kann sie aber auch Stunden oder Tage andauern.

Ictal

In dieser Phase beginnen die Krampfanfälle und das Zittern. Sie dauert für gewöhnlich zwei Minuten. Der Hund wird plötzlich steif, fällt dann mit ausgestreckten Pfoten zu Boden und entwickelt die Krämpfe. Er ist während des Anfalls nicht bei vollem Bewusstsein und spürt auch keinen Schmerz. Es kann sein, dass er die Kontrolle über seine Blase und seinen After verliert.

Postictal

Diese Phase geschieht nach dem epileptischen Anfall und kann sich auf verschiedene Weise zeigen: Manche Tiere bleiben still liegen, während andere aufstehen, sich jedoch desorientiert bewegen, gerade so, als seien sie blind. In wenigen Minuten normalisiert sich die Situation wieder und der Hund fährt mit seinem normalen Leben fort.

Wie verhält man sich bei einem epiletischen Anfall eines Hundes?

Das erste und allerwichtigste ist es, die Ruhe zu bewahren. Das tun wir unserem Haustier zuliebe. Es handelt sich so oder so schon um eine sehr beängstigende Situation und wenn wir ihm helfen wollen, dann können wir uns nicht noch nervös einmischen.

Der Hund sollte auf einer weichen Oberfläche liegen. Das könnte zum Beispiel ein Bett oder eine Decke auf dem Boden sein. Wenn die Zuckungen beginnen, stecke bitte nicht deine Hand in sein Maul, denn er könnte dich unbeabsichtigt beißen.

Es kann vorkommen, dass dich dein Hund am Ende seines Anfalls nicht erkennt und versucht, dich anzugreifen. Beruhige ihn mit ein paar sanften Streicheleinheiten und stelle ihm einen Napf mit frischem Wasser zur Verfügung. Lass ihn schlafen und so lange ausruhen, wie er braucht. Sprich mit einem Tierarzt, damit er deinen Hund auf Folgeerscheinungen untersucht.


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  • Rosas Martinez, A., & Peña Baena, L. (2016). EPILEPSIA EN PERROS REVISIÓN DE TEMA. Citecsa.

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