Die Kastration von Hunden: Vor- und Nachteile

Welche Vor- und Nachteile hat es, einen Hund kastrieren zu lassen?
Die Kastration von Hunden: Vor- und Nachteile

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Obwohl viele Besitzer diesem Thema kritisch gegenüber stehen, kann die Kastration von Hunden sowohl für die physische als auch für die psychische Gesundheit des Tieres von Vorteil sein.

Die Kastration hat nur wenige Nachteile, wenn sie im richtigen Alter durchgeführt wird. Erfahre im folgenden Artikel mehr über dieses Thema.

Kastration, um ungewünschten Nachwuchs zu verhindern

In vielen Städten hat die Population der Haustiere Überhand genommen. Dies hat zur Folge, dass Millionen von Hunden und Katzen kein Zuhause haben und entweder im Tierheim oder auf der Straße leben müssen.

Leider gibt es nicht genügend Unterkünfte und Familien für alle. Durch die Kastration der Tiere könnte dieses Problem jedoch zumindest reduziert werden.

Kastration von Hunden

Die Kastration sollte nicht nur auf herrenlose Straßenhunde beschränkt werden, sondern Teil einer verantwortlichen Tierhaltung sein, wenn das Ziel nicht die Hundezucht ist. So haben auch verlassene Tiere mehr Chancen auf eine Adoption.

Die Kastration hat verschiedene gesundheitliche Vorteile für die Tiere

Das empfohlene Alter für die Kastration von Hunden liegt zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat. Gesunde Welpen können bereits ab einem Alter von 8 Wochen operiert werden. Auch erwachsene Hunde können dieser Operation unterzogen werden, doch mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko für Komplikationen.

In Bezug auf die gesundheitlichen Vorteile der Kastration von Hunden, kann bei kastrierten Rüden Hodenkrebs verhindert werden, wenn diese bei der Operation mit entfernt werden. Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine häufige Todesursache bei Hunden.

Durch die Operation können häufig Probleme mit der Prostata verhindert werden. Wird der Hund jedoch nicht kastriert, ist das Risiko für eine Vergrößerung dieses Organs und für Probleme beim Wasserlassen größer.

Auch wenn Prostatakrebs durch die Kastration nicht zu 100% verhindert werden kann, kann zumindest das Risiko reduziert werden. Auch die Gefahr für Infektionen ist geringer.

Vorteile für das Verhalten eines Hundes

Auch das Verhalten des Hundes sollte berücksichtigt werden, denn wie auch beim Menschen, wird dieses von Sexualhormonen (Testosteron) geleitet. Die Kastration hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Fröhlichkeit, Freundlichkeit oder Persönlichkeit des Tieres.

Nur das geschlechtsspezifische Verhalten wird damit positiv verändert. Der Hund wird nicht ständig sein Revier markieren, sondern nur noch urinieren, wenn das physiologische Bedürfnis vorhanden ist.

Hunde, die gerne auf der Suche nach einer läufigen Hündin ausreißen, werden nach der Kastration ruhiger sein. Sie haben nicht mehr den Drang, sich fortzupflanzen! 

Wenn dein Hund aggressiv ist, ist die Kastration eine gute Idee, denn damit können oft Auseinandersetzungen mit anderen Tieren verhindert werden. Oft hängen “soziale” Probleme zwischen Hunden vom Hormonspiegel ab!

Es empfiehlt sich, den Hund vor seiner Geschlechtsreife zu operieren, damit er gar nicht erst unerwünschtes Verhalten entwickelt. Falls dein Haustier schon älter ist, wird es wahrscheinlich sein Verhalten auch nach der Kastration beibehalten, vielleicht in etwas abgeschwächter Form.

Du solltest deinen Hund nicht nur wegen Verhaltensproblemen kastrieren, auch wenn diese durch einen niedrigeren Testosteronspiegel verbessert werden. Das Verhalten hängt jedoch auch von der Persönlichkeit jedes einzelnen Hundes und von seiner Erziehung ab.

Welche Nachteile hat die Kastration von Hunden?

Auch wenn die Kastration sich im Allgemeinen sehr vorteilhaft auf die Tiere auswirken kann, birgt sie natürlich auch unerwünschte Folgen:

Kastration von Hunden
  • Ein kastrierte Rüde kann für andere unkastrierte Tiere plötzlich attraktiv werden.
  • Der Hund könnte etwas größer als normal werden, wenn er operiert wird, bevor er ausgewachsen ist.
  • Operierte Hunde neigen dazu, an zwei bestimmten Krebsarten zu erkranken: dem Osteosarkom und dem Hämangiosarkom.
  • Das Risiko einer Hüftdysplasie oder eines Schädelkreuzbandrisses ist höher.
  • Kastrierte Hunde entwickeln häufig eine Schilddrüsenüberfunktion.
  • Ihr Essverhalten kann sich verändern und sie neigen zu Übergewicht.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.