Die letzten Hunde von Tschernobyl

Die Tschernobyl-Katastrophe bleibt Jahrzehnte später in der kollektiven Erinnerung der Menschheit bestehen. Auch viele Tiere leiden in diesem Gebiet noch immer.
Die letzten Hunde von Tschernobyl

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Trotz der Atomkatastrophe in der Zentralukraine, die damals noch zur UdSSR gehörte, leben in Tschernobyl noch immer 300 Hunde; die meisten verwildert. Sie erhalte nur Hilfe von Turisten, die in diese Gegend kommen.

Die Tschernobyl-Katastrophe bleibt Jahrzehnte später in der kollektiven Erinnerung der Menschheit bestehen. Aber wir können einige ihrer inspirierendsten Überlebenden nicht vergessen. Wir sprechen über die Hunde von Tschernobyl.

Im Jahr 1986 ereignete sich eine der schwersten Umwelt- und Menschenkatastrophen, der katastrophalste Atomunfall, den der Mensch jemals erlebt hat.

Am 26. April dieses Jahres kam es in der ukrainischen Fabrik zu einer Überhitzung, die 500 Mal mehr Strahlung als Hiroshima ausstieß. 

Bei der Flucht aus Tschernobyl wurden 31 Menschen direkt getötet und mehr als 100 000 Menschen evakuiert. Außerdem wurde ein Plan zur Eindämmung der Luftverschmutzung aufgestellt, der 30 Kilometer um das Kernkraftwerk herum isolierte.

Trotzdem haben Millionen von Menschen in Gebieten mit mehr oder weniger starker Kontamination gelebt.

Tschernobyl ein Zufluchtsort für wilde Tiere?

Obwohl es heute einen 30.000 Tonnen schweren Mantel gibt, der die vorherigen Schutzmaßnahmen ersetzt, gibt es immer noch ein Sperrgebiet. Dort leben illegal noch manche Menschen. Scheinbar kehrt hier auch  die Biodiversität wieder.

Nach der Katastrophe starben die Kiefern um die Fabrik herum ab und nahmen rote und goldene Farben an. Deshalb spricht man hier vom roten Wald.

Viele Tiere starben oder verloren ihre Fortpflanzungsfähigkeit. Dieser Wald wurde später jedoch zu einem Zufluchtsort für Wildtiere.

Es gibt hier keine menschlichen Aktivitäten, deshalb haben Wildtiere ein großes Gebiet ganz für sich allein. Es wurde sogar vorgeschlagen, daraus ein Naturschutzgebiet zu machen. Denn trotz der Katastrophe hat die biologische Vielfalt zugenommen.

Bären, Luchse, Wölfe und vom Aussterben bedrohte Raubvögel haben ihr Territorium zurückerobert und sich hier eine neue Heimat gesucht.

Doch das ist nicht so idyllisch, wie es sich anhört. Denn die meisten Tiere haben hier eine sehr geringe Lebenswerwartung und leiden an Missbildungen, die ihre Fortpflanzung behindern.

Tschernobyl-Hund

Manche Veränderungen sind überraschend: So wurde zum Beispiel durch die Strahlenverseuchung das Muster der Spinnennetze verändert. 

Die harten Bedingungen der Hunde von Tschernobyl

Es gibt jedoch viele Tiere, die die alten, von der Atomkatastrophe verwüsteten Straßen beschlagnahmt haben, meistens Hunde. Die Nachkommen von Hunden, die das kontaminierte Gebiet nicht verlassen konnten, haben es geschafft, in der Asche zu überleben.

Diese Hunde hatten kein leichtes Leben. Ihre Eltern wurden von ihren Besitzern getrennt, die sie für immer fortfahren sahen. Inzwischen mussten ihre Jungen ohne die Hilfe von Menschen mit Wildtieren zusammen leben.

Zum Beispiel ist Tarzan ein Welpe, dessen Mutter von den Wölfen verschlungen wurde. Jetzt hilft er den Fremdenführern von Tschernobyl.

Die Bedingungen sind auch nicht einfach. Zu der hohen Strahlung kommen sehr Harte  Winter ohne jeglichen Schutz. 

Die meisten Tschernobyl-Hunde werden aufgrund der radioaktiven Reste in ihrem Körper nur sechs Jahre alt.

Tatsächlich wurden viele Tiere nach der Katastrophe eingeschläfert. Einige konnten jedoch überleben und heute wird geschätzt, dass es auf einer Fläche von 2.600 Quadratkilometern mehr als 300 wild lebende Hunde gibt.

Die Hunde von Tschernobyl übersteigen die Einwohnerzahl, sodass die meisten von ihnen keine Eigentümer haben.

Die Fremdenführer, die Hoffnung der Hunde von Tschernobyl

Glücklicherweise werden die Hunde von den Fremdenführern und der knappen touristischen Infrastruktur der Region unterstützt. Sie halten sich daher in der Nähe eines der Cafés auf, das die Touristen anzieht.

Tschernobyl-Hund-Strasse

Die Fremdenführer haben auch kleine Tierheime eingerichtet, die zu Oasen werden, in denen Hunde ein Dach über dem Kopf haben, um die harten ukrainischen Nächte zu überstehen. Ansässige bedauern jedoch, dass es keine humanitäre Hilfe für diese Haustiere gibt.

Touristen lieben die Hunde und machen sich Sorgen um sie. Aufgrund der Radioaktivität werden sie von manchen Fremdenführern jedoch veschmäht. Aber die meisten können den Reizen dieser Tiere nicht widerstehen.

Eine Zukunft für die Hunde von Tschernobyl

Einige NGOs wie die Clean Futures Foundation helfen, indem sie Tierkliniken einrichten, um die Hunde gegen Krankheiten wie Tollwut oder Parvovirus zu impfen.

Eine Klinik wurde sogar in den Einrichtungen der alten Fabrik eröffnet. Die wenigen Bewohner der Region können ihre Tiere dort impfen lassen. Außerdem werden sie hier sterilisiert, um die Geburtenkontrolle zu gewähren.

Leider kann man sie nicht aus der Gegend retten, weil sie ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen. Das Ziel ist, keine Hunde in Tschernobyl zu haben, denn dies bedeutet nur Leid für die Tiere.


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