Reptilien als Haustiere: Das solltest du bedenken

Wenn du darüber nachdenkst, Reptilien als Haustiere zu halten, solltest du dich vorab auf jeden Fall gründlich informieren. Und zwar nicht nur über Reptilien im Allgemeinen, sondern natürlich auch besonders über die spezielle Art, für die du dich interessierst. Wir geben dir einige wertvolle Tipps.
Reptilien als Haustiere: Das solltest du bedenken
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Bevor du dich dafür entscheidest, Reptilien als Haustiere zu halten, solltest du sehr genau verstehen, welche besonderen Bedürfnisse diese Lebewesen haben. Wenn du Reptilien als Haustiere hast, ist das etwas völlig anderes als mit einem Hund, einer Katze oder einem anderen Säugetier zusammenzuleben. Daher sind auch viele Informationen, die du bei anderen Haustieren als “gesunden Menschenverstand” oder völlig normal erachtest, bei der Pflege dieser Tiere völlig nutzlos.

Aus diesem Grund musst du unbedingt verstehen, dass das Verhalten und die Bedürfnisse von Reptilien sich völlig von unseren unterscheiden. Besonders für Anfänger kann es mitunter sehr schwierig sein, diese Tiere überhaupt am Leben zu erhalten.

Bevor du dich also für ein Reptil als Haustier entscheidest, musst du dich gut vorbereiten und sicherstellen, dass du sie artgerecht pflegen und halten kannst. Darüber hinaus solltest du diese Tiere nur von einem anerkannten und offiziellen Händler erwerben.

In unserem heutigen Artikel wollen wir dir einige wertvolle Tipps geben und dir sagen, was du bedenken solltest, wenn du darüber nachdenkst, Reptilien zuhause zu halten.

Einen Tierarzt für deine Reptilien finden

Alle Reptilien fallen in die Kategorie der exotischen Haustiere. Aus diesem Grund handelt es sich auch nicht um Tiere, die dein lokaler Tierarzt täglich behandelt. Stelle also vorab sicher, dass sich ein spezialisierter Tierarzt in deiner Nähe befindet.

Schaffe eine möglichst artgerechte Umgebung

Der normale Lebensraum dieser Tiere ist nicht das Gleiche wie der Käfig. Diesen benötigst du lediglich für den Transport. In seinem Habitat wird das Tier dann leben. Käfige verhindern nur, dass sich die Reptilien nicht ungehindert in deinem Zuhause bewegen. In ihrem eigentlichen Lebensraum stellst du ihnen alles zur Verfügung, was sie zum Überleben benötigen: Wasser, Nahrung, Zuflucht, eine Wärmequelle und eine möglichst artgerechte “Landschaft”.

Reptilien - Leguan

Reptilien haben bestimmte Bedürfnisse in Bezug auf die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit

Reptilien sind Kaltblüter. Daher benötigen die meisten Arten eine Wärmequelle in ihrem Lebensraum. Dies könnte beispielsweise eine Wärmelampe sein.

Stelle sicher, dass deine Wärmequelle auf die richtige Temperatur eingestellt ist, je nachdem, welches Reptil du erwerben möchtest. Darüber hinaus kann es erforderlich werden, dass du die Temperatur im Verlauf der verschiedenen Jahreszeiten entsprechend anpassen musst.

Außerdem musst du genau wissen, wie viel Luftfeuchtigkeit dein Reptil benötigt. Auch hierfür musst du dir dann die passende Ausrüstung besorgen, bevor du das Tier in dein Zuhause bringst.

Vorbeugung vor der Ausbreitung von Krankheiten

In vielen Ländern ist es illegal, giftige Reptilien als Haustiere zu halten. Und in einigen Ländern benötigst du eine spezielle Genehmigung dafür. Unabhängig davon, ob die Haltung illegal ist oder nicht, solltest du wissen, dass Reptilien Krankheiten übertragen können. Sowohl untereinander als auch auf den Menschen.

Die Übertragung von bakteriellen Krankheitserregern wie Salmonellen kommt relativ häufig vor. Daher ist es sehr wichtig, dass du bei der Haltung auf die richtige Hygiene achtest, um dein Haustier und auch deine Familie zu schützen.

Eigne dir einige Grundkenntnisse über die Biologie von Reptilien an

In der Natur durchlaufen viele Reptilien und Amphibien einen Brumationsprozess – eine Art Winterschlaf, der durch kältere Temperaturen hervorgerufen wird. Dieser Prozess hängt sehr eng mit dem Überleben unter widrigen Bedingungen zusammen.

Wenn du Reptilien selber züchten möchtest, dann empfehlen viele Experten häufig, einen Winterschlaf künstlich einzuleiten. Allerdings solltest du wissen, dass dieser Vorgang zuhause sehr herausfordernd und komplex sein kann. Daher solltest du dir unbedingt fundierte Kenntnisse über die Biologie deines exotischen Haustieres aneignen.

Du musst die Fressgewohnheiten von Reptilien kennen

Wenn du zum ersten Mal Reptilien als Haustiere halten möchtest, dann ist dieser Punkt besonders wichtig. Denn Reptilien haben sehr spezifische Anforderungen an ihre Nahrung und besondere Fressgewohnheiten. Und nicht alle Menschen empfinden es als angenehm, sich damit auseinanderzusetzen.

Reptilien - Schlange frisst einen Frosch

Wenn du Reptilien zuhause hältst, dann bedeutet das, dass du auch andere kleine lebende Tiere halten musst, die du an dein Haustier verfüttern kannst. Um sie besonders nahrhaft zu machen, solltest du sie mit Proteinpulver füttern. Darüber hinaus musst du auch die Kadaver der Tiere entsorgen. All das gehört unweigerlich dazu, wenn du Reptilien als Haustiere hältst.

Stelle sicher, dass du eine vertrauenswürdige Quelle für qualitativ hochwertige Futtertiere für dein Reptil findest. Außerdem musst du dich darüber informieren, wie oft und wie viel die jeweilige Art frisst. Es gibt keine allgemein gültigen Regeln und Empfehlungen, denn jede Art ist einzigartig und hat besondere Bedürfnisse.

Die meisten Schlangen in Gefangenschaften fressen Ratten und Mäuse. Andere Arten, wie beispielsweise Eidechsen, fressen Insekten. Interessanterweise ernähren sich Bartagamen nicht nur von Insekten, sondern auch von Früchten und Gemüse. Außerdem gibt es einige grüne Leguanarten, die reine Pflanzenfresser sind.


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